Немецкий язык. Ч. 2. Горожанина Н.И - 15 стр.

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LEKTION XIII
Schweizerische Außenpolitik und Neutralität
Traditinell war die Neutralität das wichtigste Instrument der
schweizerischen Auß enpolitik. Sie spielte für das Ü berleben und Gedeihen
der kleinen Alpenrepublik eine wichtige Rolle. Schon seit jeher bemühte
sich die Schweiz, die Neutralität nicht nur zum eigenen Nutzen zu
verwenden, sondern sie auch in den Dienst der Staatenwelt zu stellen. So
stellte sie immer wieder ihre guten Dienste zur Verfügung. Die Schweiz
wurde so zum Sitz vieler internationaler Organisationen, die sich vor allem
in Genf niederließ en, und zum bevorzugten Ort für internationale
Konferenzen.
Die wachsende gegenseitige Abhängigkeit der Staaten in unserer Zeit und
die zunehmende Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit auf allen
möglichen Gebieten für die Bewältigung der modernen Herausforderungen
haben es mit sich gebracht, dass eine als Abseitsstehen und Stillesitzen
verstandene Neutralitätspolitik den auß enpolitischen Anforderungen nicht
mehr genügt. Zum Instrument der Neutralität gesellten sich deshalb die
Instrumente der Offenheit, der Solidarität und der Partizipation, deren
Bedeutung stetig gewachsen ist. Als Ausdruck ihrer Offenheit unterhält die
Schweiz Beziehungen mit allen Staaten dieser Welt, unabhängig von der
Art ihres Regierungs- oder Gesellschaftssystems. Im Sinne der Solidarität
engagiert sie sich in der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären
und der Katastrophenhilfe sowie bei der Unterstützung des
Reformprozesses in Ost- und Mitteleuropa. Schließ lich beteiligt sie sich
aktiv an den internationalen Bemühungen zur Bewä ltigung der zahlreichen
regionalen und globalen Herausforderungen, etwa im Bereich des Handels,
der Umwelt oder der Entwicklung. Auf regionaler Ebene ist heute der
wichtigste Rahmen für diese Zusammenarbeit die Europäische Union
(EU), auf globaler Ebene ist es die UNO. Der Bundesrat erachtet deshalb
den Beitritt zur UNO und zur EU als strategische Ziele seiner
Auß enpolitik.
Die Neutralität im Sinne einer Verpflichtung der Nichtteilnahme an
Kriegen behä lt daneben als friedensbezogenes und humanitäres Instrument
ihren Wert für die schweizerische Auß en- und Sicherheitspolitik, gerade in
einer Zeit des allgemeinen Umbruchs. Die Schweiz verzichtet deshalb auf
das Eingehen von Verpflichtungen und Bündnissen, wie etwa einen Beitritt
zur NATO, die sie in künftige Kriege hineinziehen könnten. (2000)
Пояснения к тексту
1. das Abseitsstehen - находиться в стороне
2. das Stillesitzen находиться в безмолвии, молчании
3. die Partizipation - участие
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LEKTION XIII

Schweizerische Außenpolitik und Neutralität
Traditinell war die Neutralität das wichtigste Instrument der
schweizerischen Außenpolitik. Sie spielte für das Überleben und Gedeihen
der kleinen Alpenrepublik eine wichtige Rolle. Schon seit jeher bemühte
sich die Schweiz, die Neutralität nicht nur zum eigenen Nutzen zu
verwenden, sondern sie auch in den Dienst der Staatenwelt zu stellen. So
stellte sie immer wieder ihre guten Dienste zur Verfügung. Die Schweiz
wurde so zum Sitz vieler internationaler Organisationen, die sich vor allem
in Genf niederließen, und zum bevorzugten Ort für internationale
Konferenzen.
Die wachsende gegenseitige Abhängigkeit der Staaten in unserer Zeit und
die zunehmende Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit auf allen
möglichen Gebieten für die Bewältigung der modernen Herausforderungen
haben es mit sich gebracht, dass eine als Abseitsstehen und Stillesitzen
verstandene Neutralitätspolitik den außenpolitischen Anforderungen nicht
mehr genügt. Zum Instrument der Neutralität gesellten sich deshalb die
Instrumente der Offenheit, der Solidarität und der Partizipation, deren
Bedeutung stetig gewachsen ist. Als Ausdruck ihrer Offenheit unterh ält die
Schweiz Beziehungen mit allen Staaten dieser Welt, unabhängig von der
Art ihres Regierungs- oder Gesellschaftssystems. Im Sinne der Solidarit ät
engagiert sie sich in der Entwicklungszusammenarbeit, der humanit ären
und der Katastrophenhilfe sowie bei der Unterstützung des
Reformprozesses in Ost- und Mitteleuropa. Schließlich beteiligt sie sich
aktiv an den internationalen Bemühungen zur Bewältigung der zahlreichen
regionalen und globalen Herausforderungen, etwa im Bereich des Handels,
der Umwelt oder der Entwicklung. Auf regionaler Ebene ist heute der
wichtigste Rahmen für diese Zusammenarbeit die Europäische Union
(EU), auf globaler Ebene ist es die UNO. Der Bundesrat erachtet deshalb
den Beitritt zur UNO und zur EU als strategische Ziele seiner
Außenpolitik.
Die Neutralität im Sinne einer Verpflichtung der Nichtteilnahme an
Kriegen behält daneben als friedensbezogenes und humanit äres Instrument
ihren Wert für die schweizerische Außen- und Sicherheitspolitik, gerade in
einer Zeit des allgemeinen Umbruchs. Die Schweiz verzichtet deshalb auf
das Eingehen von Verpflichtungen und Bündnissen, wie etwa einen Beitritt
zur NATO, die sie in künftige Kriege hineinziehen könnten. (2000)
Пояснения к тексту
1. das Abseitsstehen - находиться в стороне
2. das Stillesitzen – находиться в безмолвии, молчании
3. die Partizipation - участие