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Lucas Cranach der Altere
(1472-1553)
L. Cranach stammte aus Cronach in Bayern. Er gilt als
Hauptmeister der deutschen Kunst des XVI. Jh. und Begrunder
der sachsisch-mitteldeutschen Schule. Vermutlich studierte er
Malerei bei seinem Vater, genannt Hans Maler. Nach 1500 lebte
L. Cranach in Wien, wo er zum Mitbegriinder des "Donaustils"
wurde. Seit 1505 wirkte er als Hofmaler in Wittenberg. 1552
libersiedelte L. Cranach nach Weimar und lebte dort bis zu sei-
nem Tod.
L. Cranach malte Landschaften sowie eindrucksvolle
Gemalde zu christlichen, antiken und mythologischen Sujets. Er
schuf bedeutende Werke als Maler, Zeichner und Kupferstecher.
Die Fruhwerke des Kunstlers sind von hoher Ausdruckskraft
("Kreuzigung", 1503, Munchen, Alte Pinakothek; "Ruhe auf der
Fluent", 1504, Berlin-Dahlem; Bildnisse der Gelehrten Dr. Cus-
pinian, Dr. ReulS und deren Frauen - Winterthur, Nurnberg und
Berlin-Dahlem). Sein Stil wandelte sich vollig, nachdem er als
Hofmaler des sachsischen Kurfursten Friedrich des Weisen in
Wittenberg zu arbeiten begonnen und dort seine Werkstatt ge-
griindet hatte. Als Freund Luthers und Anhanger der Reforma-
tion
3
* hat er seine Kunst in deren Dienst gestellt. Seit dieser Zeit
war L. Cranach Maler und Buchillustrator der Reformation,
Uber-mittler der italienischen Renaissanceformen in
Mitteldeutschland. Mit seinen Portrats Luthers schuf er das
eigentliche Lutherbild.
Sehr ausdrucksvoll ist sein um 1514 entstandene Bildnis
Herzog Heinrichs des Frommen, des spateren Verfechters der
Reformation. Dieses ganzfigurige Portrat, das fruher mit dem
Bildnis der Herzogin Katharina von Mecklenburg zu einem
Werk vereint war, gilt als das erste fast lebensgrofie weltliche
Doppelbildnis der deutschen Kunst.
In Cranachs Werkstatt in Wittenberg, wo der Meister mit
seinem Sohn und zehn Gesellen mitarbeitete, entstanden viele
grofte Bilder fur evangelische Kirchen, darunter eines der
grofiartigsten Altarwerke, der Katharinenaltar (1506, Dresden,
Gemaldegalerie). Unter den weiteren Werken sind der Torgauer
Altar (1509, Frankfurt a.M., Stadel), der "Furstenaltar" (1510-
12, Dessau, Staatliche Galerie), das Portrat "Kardinal Albrecht
von Brandenburg vor dem Gekreuzigten kniend" (um 1520-25,
Munchen, Alte Pinakothek), kapriziose weibliche Akte
(zahlreiche
Lucas Cranach der Altere (1472-1553) L. Cranach stammte aus Cronach in Bayern. Er gilt als Hauptmeister der deutschen Kunst des XVI. Jh. und Begrunder der sachsisch-mitteldeutschen Schule. Vermutlich studierte er Malerei bei seinem Vater, genannt Hans Maler. Nach 1500 lebte L. Cranach in Wien, wo er zum Mitbegriinder des "Donaustils" wurde. Seit 1505 wirkte er als Hofmaler in Wittenberg. 1552 libersiedelte L. Cranach nach Weimar und lebte dort bis zu sei- nem Tod. L. Cranach malte Landschaften sowie eindrucksvolle Gemalde zu christlichen, antiken und mythologischen Sujets. Er schuf bedeutende Werke als Maler, Zeichner und Kupferstecher. Die Fruhwerke des Kunstlers sind von hoher Ausdruckskraft ("Kreuzigung", 1503, Munchen, Alte Pinakothek; "Ruhe auf der Fluent", 1504, Berlin-Dahlem; Bildnisse der Gelehrten Dr. Cus- pinian, Dr. ReulS und deren Frauen - Winterthur, Nurnberg und Berlin-Dahlem). Sein Stil wandelte sich vollig, nachdem er als Hofmaler des sachsischen Kurfursten Friedrich des Weisen in Wittenberg zu arbeiten begonnen und dort seine Werkstatt ge- griindet hatte. Als Freund Luthers und Anhanger der Reforma- tion3* hat er seine Kunst in deren Dienst gestellt. Seit dieser Zeit war L. Cranach Maler und Buchillustrator der Reformation, Uber-mittler der italienischen Renaissanceformen in Mitteldeutschland. Mit seinen Portrats Luthers schuf er das eigentliche Lutherbild. Sehr ausdrucksvoll ist sein um 1514 entstandene Bildnis Herzog Heinrichs des Frommen, des spateren Verfechters der Reformation. Dieses ganzfigurige Portrat, das fruher mit dem Bildnis der Herzogin Katharina von Mecklenburg zu einem Werk vereint war, gilt als das erste fast lebensgrofie weltliche Doppelbildnis der deutschen Kunst. In Cranachs Werkstatt in Wittenberg, wo der Meister mit seinem Sohn und zehn Gesellen mitarbeitete, entstanden viele grofte Bilder fur evangelische Kirchen, darunter eines der grofiartigsten Altarwerke, der Katharinenaltar (1506, Dresden, Gemaldegalerie). Unter den weiteren Werken sind der Torgauer Altar (1509, Frankfurt a.M., Stadel), der "Furstenaltar" (1510- 12, Dessau, Staatliche Galerie), das Portrat "Kardinal Albrecht von Brandenburg vor dem Gekreuzigten kniend" (um 1520-25, Munchen, Alte Pinakothek), kapriziose weibliche Akte (zahlreiche
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