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unerfahrenere Schauspielerin, die ihren stärksten Moment bei der
Erschießungsszene ihres Freundes an der Berliner Mauer hatte. Die Krebitz hat,
ebenso wie Ferch, eine unglaubliche Bagabung, alles um sie herum vergessen zu
machen: Kameras, Licht, Pappe, Regie-Anweiseungen-sie spielt... und wir dürfen
getrost annehmen, sie lebe es.
Und das waren erst einmal die Stars. Die weiteren Kollegen sind ebenso mit
großem Geschick ausgewählt worden und arbeiten in einem beeindruckenden
Teamwork so homogen zusammen, daß es, für einen deutschen (Fernseh-) Film,
schon fast beängstigend ist.
Ach ja, und dann ist da natürlich noch die Mauer, Ein Kritiker der "Berliner
Zeitung" mokierte sich darüber, daß der Film immer dann, wenn er zu lange an der
Erdoberfläche spiele, langweilig, klischeehaft, bar jeder Intensität würde. Dem
widerspreche ich. Das Drehbuch, an ein mehrseitiges autobiographisches Script
von Hasso Herschen angelehnt, zeigt spieifümerisch ein Mauer-Deutschland, wie
es, insbesondere vor der Atmosphäre her, vielleicht wirklich war (abgesehen davon
war der Film hervorragend recherchiert, was eine (der unzähligen)
Dokumentationen über den Original-Tunnelbau hinterher mehrfach unter Beweis
stellte). Daß Wahrheit im unterhaltenden Spielfilm NICHT GLEICH historische
Wahrheit ist, ja sein kann, ja sein darf, weiß jeder (- oder??!). Daß der Schluß zum
Beispiel dramaturgisch mit der Entdeckung des Tunnels durch die Stasi und der
damit entfachten Hetzjagd Hoilywood-like (und das ist ein dickes Lob!)
aufgemotzt wurde, ist absolut verzeihlich, ja, unumgänglich, ja: gutes KINO! Aber
die oben erwähnte Mauerschußszene ist an beobachtend gefilmter Innigkeit kaum
mehr im deutschen Film zu überbieten (In der ebenfalls schon erwähnten
Dokumentation muß ein Tunnelgräber aus scheinbar gutem Schrot und Korn an der
Stelle in seiner Erzählung innehalten und sich schluchzend die Augen reiben, als er
von dem als dramaturgisches Vorbild dienenden Mauermord berichtet - ein Foto
funktionierte hinfort allen Tunnelgräbern als Motivationsvoriage. Die Sequenz im
Film setzt ebenso mit aller Brutalität, Verzweiflung und Deutlichkeit ein zwar
fiktives, aber durchaus unter die Haut gehendes Denkmahl).
Regie, Kamera, Ausstattung, Schnitt, Musik, alle arbeiten sorgfältig,
sensibel, lassen Freiräume, wo sie notwendig sind, und führen unauffällig, wo ein
Abdriften gefährlich wäre. Der Film läßt sich Zeit, wo er Zeit braucht, und zieht
die Spannung derart an, daß. aus den Chips schnell die Fingernägel werden. Ja, fast
möchte ich hier "Der Tunnei" mit "Titanic" vergleichen: Obwohl JEDER über den
Ausgang der Story Bescheid weiß, gelingt es den Machern, die Spannung so zum
Höhepunkt zu treiben, aaß man dieses Wissen verdrängt, um sich dem Augenblick
der Spannungsentwicklung genießerisch hinzugeben.
Wer "Der Tunnel" nicht gesehen hat, kann sich den Film auf Video
bestellen. Es würde sich in dem Fall sogar richtig lohnen, aber der Erfolgsstreifen
wird sicherlich auch noch ein paar Mal wiederholt.
Übrigens: Im Original-Tunnel-Austritts-Haus „Nr. 7“ in Berlin wurde der
Tunnelfilm sehr zwiespältig aufgenommen. Einige planten eine kleine Filmparty
im Keller, die wegen zu großer Kälte in die Wohnung verlegt wurde, andere
gingen lieber Fußball spielen, wieder andere gingen bestimmt achtlos an dem Haus
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unerfahrenere Schauspielerin, die ihren stärksten Moment bei der Erschießungsszene ihres Freundes an der Berliner Mauer hatte. Die Krebitz hat, ebenso wie Ferch, eine unglaubliche Bagabung, alles um sie herum vergessen zu machen: Kameras, Licht, Pappe, Regie-Anweiseungen-sie spielt... und wir dürfen getrost annehmen, sie lebe es. Und das waren erst einmal die Stars. Die weiteren Kollegen sind ebenso mit großem Geschick ausgewählt worden und arbeiten in einem beeindruckenden Teamwork so homogen zusammen, daß es, für einen deutschen (Fernseh-) Film, schon fast beängstigend ist. Ach ja, und dann ist da natürlich noch die Mauer, Ein Kritiker der "Berliner Zeitung" mokierte sich darüber, daß der Film immer dann, wenn er zu lange an der Erdoberfläche spiele, langweilig, klischeehaft, bar jeder Intensität würde. Dem widerspreche ich. Das Drehbuch, an ein mehrseitiges autobiographisches Script von Hasso Herschen angelehnt, zeigt spieifümerisch ein Mauer-Deutschland, wie es, insbesondere vor der Atmosphäre her, vielleicht wirklich war (abgesehen davon war der Film hervorragend recherchiert, was eine (der unzähligen) Dokumentationen über den Original-Tunnelbau hinterher mehrfach unter Beweis stellte). Daß Wahrheit im unterhaltenden Spielfilm NICHT GLEICH historische Wahrheit ist, ja sein kann, ja sein darf, weiß jeder (- oder??!). Daß der Schluß zum Beispiel dramaturgisch mit der Entdeckung des Tunnels durch die Stasi und der damit entfachten Hetzjagd Hoilywood-like (und das ist ein dickes Lob!) aufgemotzt wurde, ist absolut verzeihlich, ja, unumgänglich, ja: gutes KINO! Aber die oben erwähnte Mauerschußszene ist an beobachtend gefilmter Innigkeit kaum mehr im deutschen Film zu überbieten (In der ebenfalls schon erwähnten Dokumentation muß ein Tunnelgräber aus scheinbar gutem Schrot und Korn an der Stelle in seiner Erzählung innehalten und sich schluchzend die Augen reiben, als er von dem als dramaturgisches Vorbild dienenden Mauermord berichtet - ein Foto funktionierte hinfort allen Tunnelgräbern als Motivationsvoriage. Die Sequenz im Film setzt ebenso mit aller Brutalität, Verzweiflung und Deutlichkeit ein zwar fiktives, aber durchaus unter die Haut gehendes Denkmahl). Regie, Kamera, Ausstattung, Schnitt, Musik, alle arbeiten sorgfältig, sensibel, lassen Freiräume, wo sie notwendig sind, und führen unauffällig, wo ein Abdriften gefährlich wäre. Der Film läßt sich Zeit, wo er Zeit braucht, und zieht die Spannung derart an, daß. aus den Chips schnell die Fingernägel werden. Ja, fast möchte ich hier "Der Tunnei" mit "Titanic" vergleichen: Obwohl JEDER über den Ausgang der Story Bescheid weiß, gelingt es den Machern, die Spannung so zum Höhepunkt zu treiben, aaß man dieses Wissen verdrängt, um sich dem Augenblick der Spannungsentwicklung genießerisch hinzugeben. Wer "Der Tunnel" nicht gesehen hat, kann sich den Film auf Video bestellen. Es würde sich in dem Fall sogar richtig lohnen, aber der Erfolgsstreifen wird sicherlich auch noch ein paar Mal wiederholt. Übrigens: Im Original-Tunnel-Austritts-Haus „Nr. 7“ in Berlin wurde der Tunnelfilm sehr zwiespältig aufgenommen. Einige planten eine kleine Filmparty im Keller, die wegen zu großer Kälte in die Wohnung verlegt wurde, andere gingen lieber Fußball spielen, wieder andere gingen bestimmt achtlos an dem Haus 11