Немецкоязычные страны - Deutschsprachige Lander. Минина Н.В. - 43 стр.

UptoLike

Составители: 

85
NATIONALE VORURTEILE: HARMLOS BIS GEFÄHRLICH!
Niemand kann bei Beurteilungen anderer Völker und Nationen
ganz auf Verallgemeinerungen verzichten. Es gibt wirklich Unterschie-
de zwischen Nationalitäten:
Die Deutschen trinken nun einmal – im Durchschnitt (!) – viel
Bier; sie haben – im Durchschnitt (!) – weniger Kinder. Die Italiener
unterhalten sich – im Durchschnitt (!) – lauter und temperamentvoller
als Deutsche.
Ohne solche schnellen Urteile ist keine Unterhaltung über die
Auslandsreise oder eine Begegnung mit ausländischen Mitbürgern mög-
lich.
Andere Verallgemeinerungen sind einfach witzig: "Er trägt Le-
derhosen, hat große Füße, hält in der Hand ein Glas Bier und ist ein
Wurstesser mit einem dicken Bauch. Er ist phantasie- und temperament-
los, eher schwerfällig: Er liebt Blasmusik und tritt in Gruppen quadra-
tisch geordnet auf. Er ist fleißig und vor allem stolz auf seinen
Wohlstand".
Des Rätsels Lösung? Das ist ein Deutscher! Oder? So sehen eini-
ge Ausländer jedenfalls den "typischen Deutschen". Sicherlich handelt
es sich dabei um Vereinfachungen, unzulässige Verallgemeinerungen
und Vorurteile. In dieser Beschreibung kann man sie allerdings noch
nicht einmal als schlimm, eher schon als komisch bezeichnen.
Aber: Dieses Beispiel zeigt bereits, dass solche Verallgemeine-
rungen sehr schnell ins Negative gleiten.
Verallgemeinerungen wirken oft wie ein Zerrspiegel und tragen
mehr zur Entstellung als zur Kennzeichnung und Charakterisierung bei.
Es gibt ein beinahe untrügerisches Anzeichen dafür, ob man sich von
(noch zulässigen) Verallgemeinerungen in das (unzulässige) Feld von
Vorurteilen verirrt hat: Wenn das Bild von der Wir-Gruppe, also von
der eigenen Nation, vom eigenen Volk, überwiegend positiv und das
Bild von der Fremdgruppe, also von einem anderen Volk, überwiegend
negativ ist.
Wolfgang Redwanz aus: ZEITLUPE Nr. 33, S. 13. a.a.O.
86
DIE DEUTSCHEN IN EUROPA:
AUSGEWÄHLTE STICHPUNKTE
Texte:
1. Bevölkerungsentwicklung
2. Alter
3. Arbeitslosigkeit
4. Armut
5.Ausländer
Fragen
Aufgabe
1. Bevölkerungsentwicklung in Deutschland...
1999 lebten in Deutschland etwa 82 Millionen Menschen, 0,2
Prozent mehr als 1998. In den neuen Bundesländern sind die Bevölke-
rungszahlen, wie in den Jahren zuvor, leicht zurückgegangen. Der ge-
ringe Zuwachs insgesamt erklärt sich dadurch, dass mehr Ausländer
nach Deutschland kamen. Der allgemeine Trend ist überdeutlich: Die
Bevölkerungszahlen gehen zurück und man rechnet damit, dass
Deutschland in fünfzig Jahren – je nach Zuwanderungszahlen – nur
noch 65 bis 70 Millionen Einwohner hat. Insgesamt wurden 1999 in
Deutschland etwa 770.000 Kinder geboren. Auf 1.000 Frauen kommen
etwa 1.300 Geburten. Damit gehört Deutschland weltweit zu den Län-
dern mit den niedrigsten Geburtenraten.
...und in ausgewählten europäischen Ländern
Land
Bevölkerung
in Mio. 1995
Bevölkerung
in Mio. 2025
Wachstum 1995–
2000 in %
Einwohner
je Arzt (1993)
Kindersterblich-
keit pro 1.000
Geburten
Benutzung von
Verhütungsmit-
teln in %
Geburten pro Frau
1995–2000
Lebenserwartung
in Jahren (1994)
Belgien 10 10 0,3 310 6 79 1,7 76
Bulgarien 6 8 -0,4 320 14 76 1,5 71
 NATIONALE VORURTEILE: HARMLOS BIS GEFÄHRLICH!                                                   DIE DEUTSCHEN IN EUROPA:
                                                                                                AUSGEWÄHLTE STICHPUNKTE
       Niemand kann bei Beurteilungen anderer Völker und Nationen
ganz auf Verallgemeinerungen verzichten. Es gibt wirklich Unterschie-            Texte:
de zwischen Nationalitäten:                                                      1. Bevölkerungsentwicklung
       Die Deutschen trinken nun einmal – im Durchschnitt (!) – viel             2. Alter
Bier; sie haben – im Durchschnitt (!) – weniger Kinder. Die Italiener            3. Arbeitslosigkeit
unterhalten sich – im Durchschnitt (!) – lauter und temperamentvoller            4. Armut
als Deutsche.                                                                    5.Ausländer
       Ohne solche schnellen Urteile ist keine Unterhaltung über die
Auslandsreise oder eine Begegnung mit ausländischen Mitbürgern mög-              Fragen
lich.                                                                            Aufgabe
       Andere Verallgemeinerungen sind einfach witzig: "Er trägt Le-
derhosen, hat große Füße, hält in der Hand ein Glas Bier und ist ein            1. Bevölkerungsentwicklung in Deutschland...
Wurstesser mit einem dicken Bauch. Er ist phantasie- und temperament-           1999 lebten in Deutschland etwa 82 Millionen Menschen, 0,2
los, eher schwerfällig: Er liebt Blasmusik und tritt in Gruppen quadra-   Prozent mehr als 1998. In den neuen Bundesländern sind die Bevölke-
tisch geordnet auf. Er ist fleißig und vor allem stolz auf seinen         rungszahlen, wie in den Jahren zuvor, leicht zurückgegangen. Der ge-
Wohlstand".                                                               ringe Zuwachs insgesamt erklärt sich dadurch, dass mehr Ausländer
       Des Rätsels Lösung? Das ist ein Deutscher! Oder? So sehen eini-    nach Deutschland kamen. Der allgemeine Trend ist überdeutlich: Die
ge Ausländer jedenfalls den "typischen Deutschen". Sicherlich handelt     Bevölkerungszahlen gehen zurück und man rechnet damit, dass
es sich dabei um Vereinfachungen, unzulässige Verallgemeinerungen         Deutschland in fünfzig Jahren – je nach Zuwanderungszahlen – nur
und Vorurteile. In dieser Beschreibung kann man sie allerdings noch       noch 65 bis 70 Millionen Einwohner hat. Insgesamt wurden 1999 in
nicht einmal als schlimm, eher schon als komisch bezeichnen.              Deutschland etwa 770.000 Kinder geboren. Auf 1.000 Frauen kommen
       Aber: Dieses Beispiel zeigt bereits, dass solche Verallgemeine-    etwa 1.300 Geburten. Damit gehört Deutschland weltweit zu den Län-
rungen sehr schnell ins Negative gleiten.                                 dern mit den niedrigsten Geburtenraten.
       Verallgemeinerungen wirken oft wie ein Zerrspiegel und tragen
mehr zur Entstellung als zur Kennzeichnung und Charakterisierung bei.            ...und in ausgewählten europäischen Ländern
Es gibt ein beinahe untrügerisches Anzeichen dafür, ob man sich von
(noch zulässigen) Verallgemeinerungen in das (unzulässige) Feld von




                                                                                                                                                                                           Geburten pro Frau
                                                                                                                     Wachstum 1995–




                                                                                                                                                                                                               Lebenserwartung
                                                                                                                                                                                                               in Jahren (1994)
                                                                                                                                                       Kindersterblich-
Vorurteilen verirrt hat: Wenn das Bild von der Wir-Gruppe, also von




                                                                                                                                                                          Verhütungsmit-
                                                                                                                                                                          Benutzung von
                                                                                                                                      je Arzt (1993)

                                                                                                                                                        keit pro 1.000
                                                                                       in Mio. 1995


                                                                                                      in Mio. 2025
                                                                                       Bevölkerung


                                                                                                      Bevölkerung




                                                                                                                                                                                              1995–2000
                                                                                                                                        Einwohner
                                                                                                                       2000 in %




                                                                                                                                                          Geburten
der eigenen Nation, vom eigenen Volk, überwiegend positiv und das




                                                                                                                                                                             teln in %
                                                                               Land
Bild von der Fremdgruppe, also von einem anderen Volk, überwiegend
negativ ist.
                Wolfgang Redwanz aus: ZEITLUPE Nr. 33, S. 13. a.a.O.
                                                                          Belgien         10             10             0,3             310                  6                79              1,7                  76
                                                                          Bulgarien        6              8            -0,4             320                 14                76              1,5                  71


                                  85                                                                                                           86