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NATIONALE VORURTEILE: HARMLOS BIS GEFÄHRLICH!
Niemand kann bei Beurteilungen anderer Völker und Nationen
ganz auf Verallgemeinerungen verzichten. Es gibt wirklich Unterschie-
de zwischen Nationalitäten:
Die Deutschen trinken nun einmal – im Durchschnitt (!) – viel
Bier; sie haben – im Durchschnitt (!) – weniger Kinder. Die Italiener
unterhalten sich – im Durchschnitt (!) – lauter und temperamentvoller
als Deutsche.
Ohne solche schnellen Urteile ist keine Unterhaltung über die
Auslandsreise oder eine Begegnung mit ausländischen Mitbürgern mög-
lich.
Andere Verallgemeinerungen sind einfach witzig: "Er trägt Le-
derhosen, hat große Füße, hält in der Hand ein Glas Bier und ist ein
Wurstesser mit einem dicken Bauch. Er ist phantasie- und temperament-
los, eher schwerfällig: Er liebt Blasmusik und tritt in Gruppen quadra-
tisch geordnet auf. Er ist fleißig und vor allem stolz auf seinen
Wohlstand".
Des Rätsels Lösung? Das ist ein Deutscher! Oder? So sehen eini-
ge Ausländer jedenfalls den "typischen Deutschen". Sicherlich handelt
es sich dabei um Vereinfachungen, unzulässige Verallgemeinerungen
und Vorurteile. In dieser Beschreibung kann man sie allerdings noch
nicht einmal als schlimm, eher schon als komisch bezeichnen.
Aber: Dieses Beispiel zeigt bereits, dass solche Verallgemeine-
rungen sehr schnell ins Negative gleiten.
Verallgemeinerungen wirken oft wie ein Zerrspiegel und tragen
mehr zur Entstellung als zur Kennzeichnung und Charakterisierung bei.
Es gibt ein beinahe untrügerisches Anzeichen dafür, ob man sich von
(noch zulässigen) Verallgemeinerungen in das (unzulässige) Feld von
Vorurteilen verirrt hat: Wenn das Bild von der Wir-Gruppe, also von
der eigenen Nation, vom eigenen Volk, überwiegend positiv und das
Bild von der Fremdgruppe, also von einem anderen Volk, überwiegend
negativ ist.
Wolfgang Redwanz aus: ZEITLUPE Nr. 33, S. 13. a.a.O.
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DIE DEUTSCHEN IN EUROPA:
AUSGEWÄHLTE STICHPUNKTE
Texte:
1. Bevölkerungsentwicklung
2. Alter
3. Arbeitslosigkeit
4. Armut
5.Ausländer
Fragen
Aufgabe
1. Bevölkerungsentwicklung in Deutschland...
1999 lebten in Deutschland etwa 82 Millionen Menschen, 0,2
Prozent mehr als 1998. In den neuen Bundesländern sind die Bevölke-
rungszahlen, wie in den Jahren zuvor, leicht zurückgegangen. Der ge-
ringe Zuwachs insgesamt erklärt sich dadurch, dass mehr Ausländer
nach Deutschland kamen. Der allgemeine Trend ist überdeutlich: Die
Bevölkerungszahlen gehen zurück und man rechnet damit, dass
Deutschland in fünfzig Jahren – je nach Zuwanderungszahlen – nur
noch 65 bis 70 Millionen Einwohner hat. Insgesamt wurden 1999 in
Deutschland etwa 770.000 Kinder geboren. Auf 1.000 Frauen kommen
etwa 1.300 Geburten. Damit gehört Deutschland weltweit zu den Län-
dern mit den niedrigsten Geburtenraten.
...und in ausgewählten europäischen Ländern
Land
Bevölkerung
in Mio. 1995
Bevölkerung
in Mio. 2025
Wachstum 1995–
2000 in %
Einwohner
je Arzt (1993)
Kindersterblich-
keit pro 1.000
Geburten
Benutzung von
Verhütungsmit-
teln in %
Geburten pro Frau
1995–2000
Lebenserwartung
in Jahren (1994)
Belgien 10 10 0,3 310 6 79 1,7 76
Bulgarien 6 8 -0,4 320 14 76 1,5 71
NATIONALE VORURTEILE: HARMLOS BIS GEFÄHRLICH! DIE DEUTSCHEN IN EUROPA: AUSGEWÄHLTE STICHPUNKTE Niemand kann bei Beurteilungen anderer Völker und Nationen ganz auf Verallgemeinerungen verzichten. Es gibt wirklich Unterschie- Texte: de zwischen Nationalitäten: 1. Bevölkerungsentwicklung Die Deutschen trinken nun einmal – im Durchschnitt (!) – viel 2. Alter Bier; sie haben – im Durchschnitt (!) – weniger Kinder. Die Italiener 3. Arbeitslosigkeit unterhalten sich – im Durchschnitt (!) – lauter und temperamentvoller 4. Armut als Deutsche. 5.Ausländer Ohne solche schnellen Urteile ist keine Unterhaltung über die Auslandsreise oder eine Begegnung mit ausländischen Mitbürgern mög- Fragen lich. Aufgabe Andere Verallgemeinerungen sind einfach witzig: "Er trägt Le- derhosen, hat große Füße, hält in der Hand ein Glas Bier und ist ein 1. Bevölkerungsentwicklung in Deutschland... Wurstesser mit einem dicken Bauch. Er ist phantasie- und temperament- 1999 lebten in Deutschland etwa 82 Millionen Menschen, 0,2 los, eher schwerfällig: Er liebt Blasmusik und tritt in Gruppen quadra- Prozent mehr als 1998. In den neuen Bundesländern sind die Bevölke- tisch geordnet auf. Er ist fleißig und vor allem stolz auf seinen rungszahlen, wie in den Jahren zuvor, leicht zurückgegangen. Der ge- Wohlstand". ringe Zuwachs insgesamt erklärt sich dadurch, dass mehr Ausländer Des Rätsels Lösung? Das ist ein Deutscher! Oder? So sehen eini- nach Deutschland kamen. Der allgemeine Trend ist überdeutlich: Die ge Ausländer jedenfalls den "typischen Deutschen". Sicherlich handelt Bevölkerungszahlen gehen zurück und man rechnet damit, dass es sich dabei um Vereinfachungen, unzulässige Verallgemeinerungen Deutschland in fünfzig Jahren – je nach Zuwanderungszahlen – nur und Vorurteile. In dieser Beschreibung kann man sie allerdings noch noch 65 bis 70 Millionen Einwohner hat. Insgesamt wurden 1999 in nicht einmal als schlimm, eher schon als komisch bezeichnen. Deutschland etwa 770.000 Kinder geboren. Auf 1.000 Frauen kommen Aber: Dieses Beispiel zeigt bereits, dass solche Verallgemeine- etwa 1.300 Geburten. Damit gehört Deutschland weltweit zu den Län- rungen sehr schnell ins Negative gleiten. dern mit den niedrigsten Geburtenraten. Verallgemeinerungen wirken oft wie ein Zerrspiegel und tragen mehr zur Entstellung als zur Kennzeichnung und Charakterisierung bei. ...und in ausgewählten europäischen Ländern Es gibt ein beinahe untrügerisches Anzeichen dafür, ob man sich von (noch zulässigen) Verallgemeinerungen in das (unzulässige) Feld von Geburten pro Frau Wachstum 1995– Lebenserwartung in Jahren (1994) Kindersterblich- Vorurteilen verirrt hat: Wenn das Bild von der Wir-Gruppe, also von Verhütungsmit- Benutzung von je Arzt (1993) keit pro 1.000 in Mio. 1995 in Mio. 2025 Bevölkerung Bevölkerung 1995–2000 Einwohner 2000 in % Geburten der eigenen Nation, vom eigenen Volk, überwiegend positiv und das teln in % Land Bild von der Fremdgruppe, also von einem anderen Volk, überwiegend negativ ist. Wolfgang Redwanz aus: ZEITLUPE Nr. 33, S. 13. a.a.O. Belgien 10 10 0,3 310 6 79 1,7 76 Bulgarien 6 8 -0,4 320 14 76 1,5 71 85 86
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