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In seinen graphischen Blattern und Gemalden (u.a. "Stutzen der
Gesellschaft", 1926, Berlin, Neue Nationalgalerie) entlarvte der
Maler das Wesen des Militarismus sovvie Geistlosigkeit, Hab-gier
und Zynismus der Bourgeoisie. Sovvohl in graphischen Arbei-ten
als auch in Gemalden war ihm eine scharf karikierende Mal-und
Zeichenweise eigen. Neben Zeichnungen und Figurenbildern
schuf G. Grosz auch viele Portrats. In seinen besten Bildniswer-
ken trat er als feinfuhliger Psychologe und scharfer Beobachter
auf: das Portrat von M. Hermann-Neifee (1925, Mannheim,
Kunsthalle; 1927, New York, Museum of Modern Art); "Die Mut-
ter" (1925); das Bildnis von M. Schmeling (1926).
Gleich vielen Vertretern der deutschen Kunst, die sich vom
platten Akademismus distanzierten und die moderne Gesellschaft
kritisch schilderten, wurde G. Grosz im faschistischen
Deutschland als "entartet" diffamiert. 1938 wurde ihm die deu-
tsche Staatsburgerschaft aberkannt. Der Maler emigrierte in die
USA, wo er in New York lebte. In Amerika lebend, veranderte er
seinen kunstlerischen Stil zugunsten eines kuhl-objektiven Rea-
lismus. 1966 kehrte er zum Thema seiner Jugendzeit zuruck und
schuf "Das neue Gesicht der herrschenden Klasse".
Hans Grundig
(1901-1958)
H. Grundig wurde in Dresden geboren. Er studierte an der
Dresdener Kunstgewerbeschule und anschlieftend an der dorti-gen
Akademie.
Sein Frtihwerk der 1920er Jahre stand unter dem Einflufi von
0. Dix und hatte scharf ausgepragte veristische Zuge ("Arbeits-
lose Zigarettenarbeiterin", 1925; "Am Stadtrand", 1926). Ab 1930
werden Stilmerkmale eines expressiven Realismus in seinem
Schaffen immer deutlicher. Seinen graphischen Werken und Ge-
malden liegt oft das Thema des Klassenkampfes zugrunde ("Ler-
nender Arbeiterjunge", 1930; "Selbstmord ist kein Ausweg",
1930; "Hungermarsch", 1932; "KPD-Versammlung", 1932 u.a.).
Das kunstlerische Wirken H. Grundigs war immer klassenbe-
wufit und politisch engagiert. 1926 trat er der KPD bei. Im
faschistischen Deutschland lebend, schuf er zahlreiche
Radierungen, die in symbolhafter Form den mutigen Kampf der
Antifaschisten zeigten und das tierische Wesen des Faschismus
brandmarkten (z.B. in der allegorischen Folge "Tiere und Men-
schen", 1933-39). Neben graphischen Blattern und Reihen sowie
In seinen graphischen Blattern und Gemalden (u.a. "Stutzen der Gesellschaft", 1926, Berlin, Neue Nationalgalerie) entlarvte der Maler das Wesen des Militarismus sovvie Geistlosigkeit, Hab-gier und Zynismus der Bourgeoisie. Sovvohl in graphischen Arbei-ten als auch in Gemalden war ihm eine scharf karikierende Mal-und Zeichenweise eigen. Neben Zeichnungen und Figurenbildern schuf G. Grosz auch viele Portrats. In seinen besten Bildniswer- ken trat er als feinfuhliger Psychologe und scharfer Beobachter auf: das Portrat von M. Hermann-Neifee (1925, Mannheim, Kunsthalle; 1927, New York, Museum of Modern Art); "Die Mut- ter" (1925); das Bildnis von M. Schmeling (1926). Gleich vielen Vertretern der deutschen Kunst, die sich vom platten Akademismus distanzierten und die moderne Gesellschaft kritisch schilderten, wurde G. Grosz im faschistischen Deutschland als "entartet" diffamiert. 1938 wurde ihm die deu- tsche Staatsburgerschaft aberkannt. Der Maler emigrierte in die USA, wo er in New York lebte. In Amerika lebend, veranderte er seinen kunstlerischen Stil zugunsten eines kuhl-objektiven Rea- lismus. 1966 kehrte er zum Thema seiner Jugendzeit zuruck und schuf "Das neue Gesicht der herrschenden Klasse". Hans Grundig (1901-1958) H. Grundig wurde in Dresden geboren. Er studierte an der Dresdener Kunstgewerbeschule und anschlieftend an der dorti-gen Akademie. Sein Frtihwerk der 1920er Jahre stand unter dem Einflufi von 0. Dix und hatte scharf ausgepragte veristische Zuge ("Arbeits- lose Zigarettenarbeiterin", 1925; "Am Stadtrand", 1926). Ab 1930 werden Stilmerkmale eines expressiven Realismus in seinem Schaffen immer deutlicher. Seinen graphischen Werken und Ge- malden liegt oft das Thema des Klassenkampfes zugrunde ("Ler- nender Arbeiterjunge", 1930; "Selbstmord ist kein Ausweg", 1930; "Hungermarsch", 1932; "KPD-Versammlung", 1932 u.a.). Das kunstlerische Wirken H. Grundigs war immer klassenbe- wufit und politisch engagiert. 1926 trat er der KPD bei. Im faschistischen Deutschland lebend, schuf er zahlreiche Radierungen, die in symbolhafter Form den mutigen Kampf der Antifaschisten zeigten und das tierische Wesen des Faschismus brandmarkten (z.B. in der allegorischen Folge "Tiere und Men- schen", 1933-39). Neben graphischen Blattern und Reihen sowie
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