Изобразительное искусство Германии. Ануфриева О.В. - 93 стр.

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III. Erzahlen Sie den Text nach:
Wir kamen zura Museum. Ich hatte geglaubt, wir wtirden
ziemlich allein sein, aber zu meinem Erstaunen waren sehr viele
Leute da. Ich fragte einen Warter, was los sei.
"Nichts", erwiderte er, "das ist doch immer so an den Tagen,
wo der Eintritt frei ist".
"Siehst du?", sagte Pat. "Es gibt noch eine Menge Leute, die
sich fur so etwas interessieren."
Der Warter schob seine Miitze zuriick. "So ist das nun nicht,
meine Dame. Das sind fast alles Arbeitslose. Die kommen nicht
wegen der Kunst, sondern weil sie nichts zu tun haben. Und hier
haben sie wenigstens was zum Ansehen."
"Das ist eine Erklarung, die ich besser verstehe", sagte ich.
"Jetzt ist das noch gar nichts", erwiderte der Warter, "Im Winter
mussen Sie mal kommen. Da ist alles proppenvoll. Wegen der
Heizung."
Wir gingen in den Saal, wo die Teppiche hingen.Es war ein
stiller, etwas abgelegener Raum. Durch die hohen Fenster konnte
man in einen Garten sehen, in dem eine riesige Platane stand. Sie
war ganz gelb, und auch das Licht im Raum bekam durch sie
einen gedampften gelben Schein.
Die Teppiche sahen wundervoll aus. Es waren zwei Tierteppi-
che des sechzehnten Jahrhunderts, einige Isfahans und ein paar
seidene, lachsfarbene Polenteppiche mit smaragdgrunen Bordii-
ren. Das Alter und die Sonne hatten ihren Tonen eine milde Patina
verliehen, so daS sie wie grofie, marchenhafte Pastelle wirkten.
Sie gaben dem Raum eine zeitlose Stimmung und Harmonie, wie
sie durch Bilder nie hatte erreicht werden konnen. Das Fenster mit
dem Herbstlaub der Platane und dem perlgrauen Himmel dahin-ter
fugte sich ein, als ob es auch ein alter Teppich ware.
Wir blieben eine Zeitlang, dann gingen wir zuriick in die ubri-
gen Sale des Museums. Es waren inzwischen noch mehr Leute
hinzugekommen, und man sah jetzt deutlich, daiS sie eigentlich
nicht hierher gehorten. Mit blassen Gesichtern und abgetragenen
Anzugen wanderten sie, die Hande auf dem Rucken, etwas scheu
durch die Raume, mit Augen, die etwas ganz anderes sahen als die
Bilder der Renaissance und die stillen Marmorfiguren der Antike.
Viele safien auf den roten, gepolsterten Banken, die ring-sum
aufgestellt waren. Sie safien so mude da, in einer Haltung, als
waren sie gleich bereit aufzustehen, wenn jemand kame, um sie
fortzuweisen. Man merkte ihnen an, dafe gepolsterte Banke fur sie
etwas waren, bei dem ihnen nicht ganz begreiflich war,
    III. Erzahlen Sie den Text nach:
    Wir kamen zura Museum. Ich hatte geglaubt, wir wtirden
ziemlich allein sein, aber zu meinem Erstaunen waren sehr viele
Leute da. Ich fragte einen Warter, was los sei.
    "Nichts", erwiderte er, "das ist doch immer so an den Tagen,
wo der Eintritt frei ist".
    "Siehst du?", sagte Pat. "Es gibt noch eine Menge Leute, die
sich fur so etwas interessieren."
    Der Warter schob seine Miitze zuriick. "So ist das nun nicht,
meine Dame. Das sind fast alles Arbeitslose. Die kommen nicht
wegen der Kunst, sondern weil sie nichts zu tun haben. Und hier
haben sie wenigstens was zum Ansehen."
    "Das ist eine Erklarung, die ich besser verstehe", sagte ich.
"Jetzt ist das noch gar nichts", erwiderte der Warter, "Im Winter
mussen Sie mal kommen. Da ist alles proppenvoll. Wegen der
Heizung."
    Wir gingen in den Saal, wo die Teppiche hingen.Es war ein
stiller, etwas abgelegener Raum. Durch die hohen Fenster konnte
man in einen Garten sehen, in dem eine riesige Platane stand. Sie
war ganz gelb, und auch das Licht im Raum bekam durch sie
einen gedampften gelben Schein.
    Die Teppiche sahen wundervoll aus. Es waren zwei Tierteppi-
che des sechzehnten Jahrhunderts, einige Isfahans und ein paar
seidene, lachsfarbene Polenteppiche mit smaragdgrunen Bordii-
ren. Das Alter und die Sonne hatten ihren Tonen eine milde Patina
verliehen, so daS sie wie grofie, marchenhafte Pastelle wirkten.
Sie gaben dem Raum eine zeitlose Stimmung und Harmonie, wie
sie durch Bilder nie hatte erreicht werden konnen. Das Fenster mit
dem Herbstlaub der Platane und dem perlgrauen Himmel dahin-ter
fugte sich ein, als ob es auch ein alter Teppich ware.
   Wir blieben eine Zeitlang, dann gingen wir zuriick in die ubri-
gen Sale des Museums. Es waren inzwischen noch mehr Leute
hinzugekommen, und man sah jetzt deutlich, daiS sie eigentlich
nicht hierher gehorten. Mit blassen Gesichtern und abgetragenen
Anzugen wanderten sie, die Hande auf dem Rucken, etwas scheu
durch die Raume, mit Augen, die etwas ganz anderes sahen als die
Bilder der Renaissance und die stillen Marmorfiguren der Antike.
Viele safien auf den roten, gepolsterten Banken, die ring-sum
aufgestellt waren. Sie safien so mude da, in einer Haltung, als
waren sie gleich bereit aufzustehen, wenn jemand kame, um sie
fortzuweisen. Man merkte ihnen an, dafe gepolsterte Banke fur sie
etwas waren, bei dem ihnen nicht ganz begreiflich war,