Немецкий для бакалавров. Бочкина Л.М - 161 стр.

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David Ehl, 22, studiert an der Universität Passau
Sprachen-, Wirtschaftsund Kulturraumstudien. An
dieser Stelle schreibt er von seinen neuesten
Erlebnissen an der Universität.
Groß, riesig, gigantisch - das war mein erster
Eindruck von der Universität. Tausende Flure, Säle,
Informationstafeln, Türen. Neuanfänger an der
Universität wie mich nennen die älteren Studenten auch
gerne "Quietschies", weil wir uns sndig verlaufen und dabei unzählige
Türen aufmachen, die in einem alten Universitätsgebäude häufig quietschen.
Viele Karten und Studenten
Die Unübersichtlichkeit der Uni bringt auch einiges an
Verwaltungsaufwand für jeden Studenten mit und macht mein Portmonee
wesentlich dicker. Denn seitdem ich studiere, muss ich ständig vier neue
Plastikkarten in meinem Portmonee herumtragen: meinen Studentenausweis,
die Kopierkarte, die Druckerkarte und die Mensakarte. Die letzten drei
Karten haben jeweils einen Computerchip, auf den ich an Automaten überall
an der Uni Geld aufladen kann - und dann zahle ich mit den Karten bargeldlos
das Essen, Kopien oder Ausdrucke vom Computer, die ich an der Universitat
mache.
Dabei ist die Universität in Passau gar nicht so schrecklich groß, "nur"
9000 Studenten lernen hier. Zum Vergleich: Deutschlands gßte Universität
(in Köln) hat 60 000 Studenten. Aber für mich sind 9000 Kommilitonen
schon eine ganze Menge.
Vorlesung in vollen Sälen
Besonders schlimm war es in unserer Vorlesung für "Betriebliches
Rechnungswesen", die ich einmal pro Woche zwei Stunden besuchte.
Die Vorlesung fand im größten Saal der ganzen Uni mit 800 Plätzen
statt. Aber fast 1400 Studenten wollten den Professor hören. Ich kam
Abiturzeugnis ist. Nur für einige wenige Fächer wie Biologie oder Medizin
muss man sich bei der "ZVS" bewerben, der "Zentralen Vergabestelle für
Studienptze", die teilt dem Bewerber dann eine Uni irgendwo in
Deutschland zu, an der er studieren kann.
Viele Stunden habe ich im Internet rumgesurft. Das bedeutet:
Informationen
über Studiengänge lesen, Fotos von Universitäten ansehen
und natürlich immer überlegen, ob mein Abiturzeugnis gut genug istr
diesen oder jenen Studiengang.
Die Entscheidung ist gefallen
Schließlich hatte ich mich im Juni entschieden und einigen Universitäten
meine Bewerbungsbriefe geschickt. Entweder wollte ich in der Nähe von
Hamburg Journalistik studieren, oder bei Berlin Geschichte und Politik oder
in Passau einen ganz exotischen Studiengang ausprobieren: Sprachen,
Wirtschafts- und Kulturraumstudien.
Die folgenden Wochen war ich natürlich ziemlich aufgeregt. Jeden Tag
rannte ich zum Briefkasten, weil ich die Antworten von den Universitäten
erwartete. Dann kamen sie: Hamburg wollte mich nicht, aber Berlin und
Passau haben meine Bewerbung angenommen und mir einen Platz
angeboten. Nun musste ich wieder neu überlegen: Ich fand den Studiengang
in Passau zwar viel spannender, aber Passau liegt ganz im Süden
Deutschlands, und ich wohne ganz im Norden. Viele Stunden Autofahrt
liegen dazwischen, außerdem komme ich aus der Großstadt, und Passau
ist eine Kleinstadt im Bayrischen Wald, wo die Menschen ein sehr bayrisches
Deutsch reden, dass ich vielleicht kaum verstehe. Und dann sagen sie statt
"Hallo" lieber "Grüß Gott!" und statt "Tschüss" sagt man da unten "Pfuedi!".
r mich als Hamburger war Bayern immer so weit weg, dass ich es
manchmal aus Spaß "Sibirien" genannt habe. Und dort sollte ich jetzt
studieren? Einige Zeit habe ich überlegt, aber dann nahm ich all meinen
Mut zusammen und entschloss mich, tatsächlich in Passau zu studieren,
bei den Bayern!
Wohin mit den vielen Studenten?