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Wer was erleben will, geht in den Mittelstand
Alle wollen zu den Großen. Die meisten landen überall, nur dort nicht. Und
haben oft die spannenderen Jobs
.
Von Jens Reufsteck
Kann ein Affe den Mittelstand symbolisieren? Trigema zeigt, wie es geht:
«Hallo Fans», grunzt der Schimpanse kurz vor den Acht-Uhr-Nachrichten in
sein Mikrophon. Trigema sei Deutschlands größter T-Shirt- und Tennisbek-
leidungshersteller, brummt er. Trigema produziere mit über l.200 Mitarbeitern
nur in Deutschland. «Was sagt der Inhaber, Herr Grupp, dazu?». Herr Grupp
schreitet an den Tischen seiner Näherinnen entlang. Er will auch in Zukunft nur
in Deutschland produzieren und seine 1.200 Arbeitsplätze sichern. Das will er
wirklich. So handgestrickt wie sein Werbespot, so fest hält er alle Fäden seines
Unternehmens in der Hand. Und hält fest an seiner Überzeugung: «Wer in
Deutschland seinen Porsche fährt und eine großzügige Villa bewohnt, sollte
auch in Deutschland arbeiten lassen». So gab er unlängst der Zeit zu Protokoll.
Das schwäbische Unternehmen passt fast ideal in die landläufige Vorstellung
vom Mittelstand: die angegrauten Fabrikgebäude am Hauptsitz Burladingen, der
eigenwillige Unternehmer an der Schwelle zum Generationen-Wechsel, die
Geradlinigkeit und Sturheit, mit der sich Trigema gegen den Trend stellt. Wenn
eines nicht passt, ist es der Werbe-Affe – mit roter Plastikbrille, weißem
Trigema-Tennishemd und gepunkteter Krawatte ist der Exot nur oberflächlich
domestiziert. Immerhin könnte der Sportsfreund auch schon die Jugendtage des
Fernsehens miterlebt haben, so geschmack- und zeitlos ist sein Outfit. Sieht der
Mittelstand wirklich so aus? «Das Bild, das viele sich machen, ist recht selt-
sam», sagt Peter Kranzusch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mit-
telstandsforschung in Bonn. Schon die Meinungen darüber, was Mittelstand ist,
gehen stark auseinander. «Da hat jeder seine eigene Definition». Ist die
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Wer was erleben will, geht in den Mittelstand Alle wollen zu den Großen. Die meisten landen überall, nur dort nicht. Und haben oft die spannenderen Jobs. Von Jens Reufsteck Kann ein Affe den Mittelstand symbolisieren? Trigema zeigt, wie es geht: «Hallo Fans», grunzt der Schimpanse kurz vor den Acht-Uhr-Nachrichten in sein Mikrophon. Trigema sei Deutschlands größter T-Shirt- und Tennisbek- leidungshersteller, brummt er. Trigema produziere mit über l.200 Mitarbeitern nur in Deutschland. «Was sagt der Inhaber, Herr Grupp, dazu?». Herr Grupp schreitet an den Tischen seiner Näherinnen entlang. Er will auch in Zukunft nur in Deutschland produzieren und seine 1.200 Arbeitsplätze sichern. Das will er wirklich. So handgestrickt wie sein Werbespot, so fest hält er alle Fäden seines Unternehmens in der Hand. Und hält fest an seiner Überzeugung: «Wer in Deutschland seinen Porsche fährt und eine großzügige Villa bewohnt, sollte auch in Deutschland arbeiten lassen». So gab er unlängst der Zeit zu Protokoll. Das schwäbische Unternehmen passt fast ideal in die landläufige Vorstellung vom Mittelstand: die angegrauten Fabrikgebäude am Hauptsitz Burladingen, der eigenwillige Unternehmer an der Schwelle zum Generationen-Wechsel, die Geradlinigkeit und Sturheit, mit der sich Trigema gegen den Trend stellt. Wenn eines nicht passt, ist es der Werbe-Affe – mit roter Plastikbrille, weißem Trigema-Tennishemd und gepunkteter Krawatte ist der Exot nur oberflächlich domestiziert. Immerhin könnte der Sportsfreund auch schon die Jugendtage des Fernsehens miterlebt haben, so geschmack- und zeitlos ist sein Outfit. Sieht der Mittelstand wirklich so aus? «Das Bild, das viele sich machen, ist recht selt- sam», sagt Peter Kranzusch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mit- telstandsforschung in Bonn. Schon die Meinungen darüber, was Mittelstand ist, gehen stark auseinander. «Da hat jeder seine eigene Definition». Ist die 20
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