Leipziger Allerlei. Горожанина Н.И - 14 стр.

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Müller hat Glück, in zwei Stunden fährt der nächste Zug. Er packt, bezahlt die
Hotelrechnung und mit seinem Gepäck und der Aktentasche spaziert er das kurze
Stück zum Bahnhof. Aus dem Reiseführer weiß er, dass der monumentale
Hauptbahnhof Anfang des Jahrhunderts der bedeutendste Personenbahnhof Europas
war. Es gäbe noch viele Sehenswürdigkeiten in Leipzig - das nächste Mal.
Im Zug öffnet Müller die Aktentasche. Neben allerlei Stiften, Taschentüchern,
Zigaretten und Kleinkram steckt das Notizbuch. Mit Bleistift sind viele Termine
eingetragen. Müller blättert zum Tag des Unfalls: “8.30 Uhr, Rastplatz, Termin
Raskol“. Müller versucht sich zu erinnern, was ihm die Sekretärin erzählt hat.
Irgendwas hat sie am Vormittag gemacht, was mit diesem Termin zu tun hatte…“
Müller hat keine Idee. Er legt sich bequem in seinen Sitz und fasst in Gedanken noch
einmal die Geschichte zusammen:
Bollwage betreibt eine Spedition, eigentlich nur als Tarnung für seine wirklichen
Geschäfte: Import- Export. Import von Waffen, gestohlenen Antiquitäten und so
weiter, Export von Computern und teuren elektronischen Geräten, vermutlich
ebenfalls gestohlen. Und wer ist dieser Raskol? Der Auftraggeber, der Boss? Und
Rudi, nur ein Ausfahrer, oder Komplize? Nun, das ist nicht sein Problem, darum
muss sich jetzt die Leipziger Polizei kümmern.
Das monotone Geräusch des Zuges wirkt wie ein Schlaflied. Müller schläft ein.
Zwei Tage später sitzt er wieder im Wohnzimmer mit der schönen Aussicht.
Tja, das war‘s dann wohl, Frau Bollwage. Die Polizei wird Sie sicher verständigen,
wenn der Fall geklärt ist. Am besten, Sie besprechen die ganze Sache mit Ihrem
Rechtsanwalt. Tut mir Leid…“
Sie haben Ihr Bestes getan, Herr Müller. Wenn ich das geahnt hätte… Aber
jedenfalls ist ihr Auftrag beendet und wir könnten gleich abrechnen.“
Ja, äh, ich hab hier mal zusammengestellt, was ich für Unkosten hatte… äh, meine
Sekretärin ist noch im Urlaub…“ Müller gibt Frau Bollwage einen
handgeschriebenen Zettel.
Kein Problem!“ Frau Bollwage holt ein Päckchen, eingewickelt in braunes
Packpapier.
Sehen Sie, das kam gestern mit der Eilpost. Ich kann Sie sogar bar bezahlen!“
Das Päckchen beinhaltet ein Bündel Geldscheine. 50. 000 DM! Mit einem kleinen
Zettel: „Sie können es besser brauchen, Dagmar…“
Die Witwe zählt dreitausend Mark ab und gibt sie Müller: „Stimmt so!“
Zurück im Büro überlegt Müller, ob er das Geld überhaupt behalten darf. Er sollte
seinen Freund Ernst, den Rechtsanwalt, anrufen. Während er die Telefonnummer
sucht, klingelt das Telefon.
Hallo, Chef! Ich bin wieder da! Ein toller Urlaub, Superwetter! Ich bin total erholt!
Morgen komm ich wieder ins Büro! Und wie war`s hier in Berlin? Was haben Sie
denn so gemacht, so ganz allein…?“
Na ja, so allerlei…!“
ENDE
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Müller hat Glück, in zwei Stunden fährt der nächste Zug. Er packt, bezahlt die
Hotelrechnung und mit seinem Gepäck und der Aktentasche spaziert er das kurze
Stück zum Bahnhof. Aus dem Reiseführer weiß er, dass der monumentale
Hauptbahnhof Anfang des Jahrhunderts der bedeutendste Personenbahnhof Europas
war. Es gäbe noch viele Sehenswürdigkeiten in Leipzig - das nächste Mal.

Im Zug öffnet Müller die Aktentasche. Neben allerlei Stiften, Taschentüchern,
Zigaretten und Kleinkram steckt das Notizbuch. Mit Bleistift sind viele Termine
eingetragen. Müller blättert zum Tag des Unfalls: “8.30 Uhr, Rastplatz, Termin
Raskol“. Müller versucht sich zu erinnern, was ihm die Sekretärin erzählt hat.
„Irgendwas hat sie am Vormittag gemacht, was mit diesem Termin zu tun hatte…“
Müller hat keine Idee. Er legt sich bequem in seinen Sitz und fasst in Gedanken noch
einmal die Geschichte zusammen:
Bollwage betreibt eine Spedition, eigentlich nur als Tarnung für seine wirklichen
Geschäfte: Import- Export. Import von Waffen, gestohlenen Antiquitäten und so
weiter, Export von Computern und teuren elektronischen Geräten, vermutlich
ebenfalls gestohlen. Und wer ist dieser Raskol? Der Auftraggeber, der Boss? Und
Rudi, nur ein Ausfahrer, oder Komplize? Nun, das ist nicht sein Problem, darum
muss sich jetzt die Leipziger Polizei kümmern.
Das monotone Geräusch des Zuges wirkt wie ein Schlaflied. Müller schläft ein.
Zwei Tage später sitzt er wieder im Wohnzimmer mit der schönen Aussicht.
„Tja, das war‘s dann wohl, Frau Bollwage. Die Polizei wird Sie sicher verständigen,
wenn der Fall geklärt ist. Am besten, Sie besprechen die ganze Sache mit Ihrem
Rechtsanwalt. Tut mir Leid…“
„Sie haben Ihr Bestes getan, Herr Müller. Wenn ich das geahnt hätte… Aber
jedenfalls ist ihr Auftrag beendet und wir könnten gleich abrechnen.“
„Ja, äh, ich hab hier mal zusammengestellt, was ich für Unkosten hatte… äh, meine
Sekretärin ist noch im Urlaub…“ Müller gibt Frau Bollwage einen
handgeschriebenen Zettel.
„Kein Problem!“ Frau Bollwage holt ein Päckchen, eingewickelt in braunes
Packpapier.
„Sehen Sie, das kam gestern mit der Eilpost. Ich kann Sie sogar bar bezahlen!“
Das Päckchen beinhaltet ein Bündel Geldscheine. 50. 000 DM! Mit einem kleinen
Zettel: „Sie können es besser brauchen, Dagmar…“
Die Witwe zählt dreitausend Mark ab und gibt sie Müller: „Stimmt so!“
Zurück im Büro überlegt Müller, ob er das Geld überhaupt behalten darf. Er sollte
seinen Freund Ernst, den Rechtsanwalt, anrufen. Während er die Telefonnummer
sucht, klingelt das Telefon.
„Hallo, Chef! Ich bin wieder da! Ein toller Urlaub, Superwetter! Ich bin total erholt!
Morgen komm ich wieder ins Büro! Und wie war`s hier in Berlin? Was haben Sie
denn so gemacht, so ganz allein…?“
„Na ja, so allerlei…!“
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