Немецкий язык: Контрольные работы для студентов исторического факультета. Горожанина Н.И - 29 стр.

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waren sie unfrei. Sie waren von adligen Grundherren abhä ngig, die ihnen
Schutz gewä hrten. Grad und Art der Abhä ngigkeit waren von Ort zu Ort
sehr verschieden. Neben den unfreien gab es auch freie Bauern, die
unabhä ngig ihr eigenes Land bebauten.
Ü ber den Bauern standen Adel und Geistlichkeit. Die Schicht des Adels
wies viel Abstufungen auf, von den Herzogen bis zu den Ministerialien.
Die einzelnen Glieder dieser Hierarchie waren durch Vassalen- oder
Lehnsverhä ltnis verbunden. Oberster Lehnsherr war der König. Er bildete
die Spitze einer Lehnspyramide. Das Lehen blieb Eigentum des
Lehnsherrn und fiel an ihn zurü ck, wenn der Vassal starb.
Die Geistlichkeit war in ihren höheren Rängen eng mit dem König
verbunden. Bischöfe und Ä bte wurden vom König für Aufgaben der
Reichsverwaltung herangezogen. (850)
Пояснения к тексту
Neun Zehntel девять десятых
Text 3
Kultur im Mittelalter
Von der groß en Bedeutung fü r die kulturelle Entwicklung Deutschlands im
Mittelalter waren die zahlreichnen Klöster. Jahrhundertlang waren sie die
einzigen Stä tte, wo gelehrte Bildung gepflegt wurde. Hier wurden erstmals
Teile der Bibel ins Deutsche ü bersetzt. Hier wurden die Werke antiker
Dichter und Philosophen gesammelt und abgeschrieben. Dabei entwickelte
sich eine hohe Kunst des Schreibens und der Buchmalerei.
Im 12. Jahrhundert verloren die Geistlichen ihr Bildungsmonopol. Eine
neue Bildungsschicht entstand im niederen Adel, die Ritterschaft. Dazu
trug bei, dass die Ritter in den Kreuzzü gen die Welt des Orients mit ihren
ganz anderen Lebensformen kennenlernten und so ihr Blickfeld ungeheuer
erweiterten. Von der ritterlichen Kultur jener Zeit zeugen groß e epische
und lyrische Dichtungen. Das 12. und 13. Jahrhundert gelten als die erste
Blü tezeit der deutschen Literatur.
In den Anfä ngen seiner Geschichte war Deutschland ein Land ohne Stä dte.
Erst seit 11. Jahrhundert führten die Bedü rfnisse des Handels zur
Entstehung stä dtischer Siedlungen. Sie kristalliesierten sich um
Bischofssitze, Königspfalzen und Klöster. Es gab auch planmäßige
Stadtgrü ndungen an verkehrsgü nstigen Stellen. (1030)
Пояснения к тексту
1. die Pfalz непостоянная резиденция немецких кайзеров ,
служащая местом проведения суда
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waren sie unfrei. Sie waren von adligen Grundherren abhängig, die ihnen
Schutz gewährten. Grad und Art der Abhängigkeit waren von Ort zu Ort
sehr verschieden. Neben den unfreien gab es auch freie Bauern, die
unabhängig ihr eigenes Land bebauten.
Über den Bauern standen Adel und Geistlichkeit. Die Schicht des Adels
wies viel Abstufungen auf, von den Herzogen bis zu den Ministerialien.
Die einzelnen Glieder dieser Hierarchie waren durch Vassalen- oder
Lehnsverhältnis verbunden. Oberster Lehnsherr war der König. Er bildete
die Spitze einer „Lehnspyramide“. Das Lehen blieb Eigentum des
Lehnsherrn und fiel an ihn zurück, wenn der Vassal starb.
Die Geistlichkeit war in ihren höheren Rängen eng mit dem König
verbunden. Bischöfe und Äbte wurden vom König für Aufgaben der
Reichsverwaltung herangezogen. (850)

Пояснения к тексту
Neun Zehntel – девять десятых

Text 3
Kultur im Mittelalter
Von der großen Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Deutschlands im
Mittelalter waren die zahlreichnen Klöster. Jahrhundertlang waren sie die
einzigen Stätte, wo gelehrte Bildung gepflegt wurde. Hier wurden erstmals
Teile der Bibel ins Deutsche übersetzt. Hier wurden die Werke antiker
Dichter und Philosophen gesammelt und abgeschrieben. Dabei entwickelte
sich eine hohe Kunst des Schreibens und der Buchmalerei.
Im 12. Jahrhundert verloren die Geistlichen ihr Bildungsmonopol. Eine
neue Bildungsschicht entstand im niederen Adel, die Ritterschaft. Dazu
trug bei, dass die Ritter in den Kreuzzügen die Welt des Orients mit ihren
ganz anderen Lebensformen kennenlernten und so ihr Blickfeld ungeheuer
erweiterten. Von der ritterlichen Kultur jener Zeit zeugen große epische
und lyrische Dichtungen. Das 12. und 13. Jahrhundert gelten als die erste
Blütezeit der deutschen Literatur.
In den Anfängen seiner Geschichte war Deutschland ein Land ohne Städte.
Erst seit 11. Jahrhundert führten die Bedürfnisse des Handels zur
Entstehung städtischer Siedlungen. Sie kristalliesierten sich um
Bischofssitze, Königspfalzen und Klöster. Es gab auch planmäßige
Stadtgründungen an verkehrsgünstigen Stellen. (1030)

Пояснения к тексту

  1. die Pfalz – непостоянная резиденция немецких кайзеров,
     служащая местом проведения суда