Читаем по-немецки. Ивахно Т.В. - 16 стр.

UptoLike

Составители: 

Амурский Государственный Университет 15
Und da kam mir plötzlich ein Gedanke. Ich blieb stehen und sagte:
”Großvater, du mußt auch ein Diplom in das Zimmer hängen! Du machst dein
Diplom als Schäfermeister. Und dann hängst du es neben Großmutters Diplom.
Und sie kann nicht mehr eingebildet sein”.
Großvater wurde fast ärgerlich. ”Hängen können wir ja zusammen - aber
lernen muß ich allein!”
Ich sah Großvater von der Seite an. Noch immer war er ärgerlich. ”Du,
Großvater, so ein Diplom schaffen wir noch!” tröstete ich ihn. Großvater sah mich
an und brummte vor sich hin. ”Ich helfe dir doch - Ehrenwort!” sagte ich. ”Und
wir machen alles heimlich!”
Großvater dachte ein wenig nach, dann nickte er. Und jetzt wurden wir beide
wieder fröhlich.
Der Sonntag ging schnell zu Ende. Und eine schwere Zeit begann. Am
Montag meldete sich Großvater zum Lehrgang. Und schon am Donnerstag mußte
er das erstemal in unsere Kreisstadt fahren. Großvater setzte seinen Hut auf und
stand schon am Hoftor.
Da rief Großmutter aus der Küche: ”Wilhelm, wohin gehst du?” Großvater
stand ganz erschrocken da. ”Er geht zu Schadows Karten spielen!” rief ich schnell.
Großvater blinzelte mir zu. ”Ja, ja, ich habe es versprochen, weil sie keinen
dritten Mann haben!” Und Großvater verschwand. Ich stand auf der Straße und
sah lange dem Autobus nach, der Großvater in die Kreisstadt brachte. Von jetzt an
mußten wir immer weiter schwindeln. Daß Großvater Karten spielt, glaubte uns
Großmutter nur vier Wochen. Dann aber traf sie eines Tages Paul Schadow, und
nun mußten wir uns eine neue Ausrede ausdenken. - Großvater mußte plötzlich
zum Zahnarzt. Er band sich ein Tuch um den Kopf und jammerte so echt, daß ihm
die Großmutter die Zahnschmerzen glaubte. So dauerte es noch sechs Wochen.
”Wie heißt denn dein Zahnarzt?” fragte Großmutter eines Tages. ”Er heißt
Doktor!” sagte Großvater und mußte plötzlich in den Schafstall. Da saßen wir nun
Амурский Государственный Университет                                       15


     Und da kam mir           plötzlich ein Gedanke. Ich blieb stehen und sagte:
”Großvater, du mußt auch ein Diplom in das Zimmer hängen! Du machst dein
Diplom als Schäfermeister. Und dann hängst du es neben Großmutters Diplom.
Und sie kann nicht mehr eingebildet sein”.
     Großvater wurde fast ärgerlich. ”Hängen können wir ja zusammen - aber
lernen muß ich allein!”
     Ich sah Großvater von der Seite an. Noch immer war er ärgerlich. ”Du,
Großvater, so ein Diplom schaffen wir noch!” tröstete ich ihn. Großvater sah mich
an und brummte vor sich hin. ”Ich helfe dir doch - Ehrenwort!” sagte ich. ”Und
wir machen alles heimlich!”
     Großvater dachte ein wenig nach, dann nickte er. Und jetzt wurden wir beide
wieder fröhlich.
     Der Sonntag ging schnell zu Ende. Und eine schwere Zeit begann. Am
Montag meldete sich Großvater zum Lehrgang. Und schon am Donnerstag mußte
er das erstemal in unsere Kreisstadt fahren. Großvater setzte seinen Hut auf und
stand schon am Hoftor.
     Da rief Großmutter aus der Küche: ”Wilhelm, wohin gehst du?” Großvater
stand ganz erschrocken da. ”Er geht zu Schadows Karten spielen!” rief ich schnell.
     Großvater blinzelte mir zu. ”Ja, ja, ich habe es versprochen, weil sie keinen
dritten Mann haben!” Und Großvater verschwand. Ich stand auf der Straße und
sah lange dem Autobus nach, der Großvater in die Kreisstadt brachte. Von jetzt an
mußten wir immer weiter schwindeln. Daß Großvater Karten spielt, glaubte uns
Großmutter nur vier Wochen. Dann aber traf sie eines Tages Paul Schadow, und
nun mußten wir uns eine neue Ausrede ausdenken. - Großvater mußte plötzlich
zum Zahnarzt. Er band sich ein Tuch um den Kopf und jammerte so echt, daß ihm
die Großmutter die Zahnschmerzen glaubte. So dauerte es noch sechs Wochen.
     ”Wie heißt denn dein Zahnarzt?” fragte Großmutter eines Tages. ”Er heißt
Doktor!” sagte Großvater und mußte plötzlich in den Schafstall. Da saßen wir nun