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Gib acht (...) auf seinen Gang und Ansiami; ob er lieber allein seinen Weg
gehl oder sich immer an eines andern Arm hauet: ob er in einer gladen Linie
fortschreiten kann oder seines Nebengängers Weg durchkreuzt, oft an uiuhe
slöCt und ihnen auf die Füße Irin (...) (Knigge. 77)
Hüte Dich, diesem [dem Frömmler] auf irgendeine Weis« in die Hände zu
fallen! Fliehe ihn! Tritt ihm nicht auf den Fuß\ Beleidige ihn nicht, wenn Dir
Deine Ruhe lieb ist! (Knigge. 128)
Ein einziger unbesonnener Schrill in seiner frühen Jugendj durch welchen
sich der Ehrgeiz und die Eileikeil eines Weibes gekränkt hielten, obgleich
sie ihn, früher als er sie. auf den Fuß getreten halle, war schuld daran, daß er
nachher allerorten (...) Widerstand und fast unübersteigliches Hindernis
fand. (Knigge. 196)
Neben diesem Ausdruck kennen wir die ähnliche Fornu lierung jnnlin. auf die
Zehen treten 'jmdn. kränken, jmdm. Arger bereiten', der aber (nach Duden II)
im Gegensatz zum ersleren als umgangssprachlich markiert ist.
Statt völliger Übereinstimmung findet man häufiger den Fall, daß die allere
Formulierung in der heuligen Sprache gegenüber andcijen Varianten weniger üblich
ist:
(...) wo er still hielt und seinen Freunden entgegen rief: Ihr / ahi mich doch
nicht zum besten'? (Goethe. Wahlverwandtschaften, 15 f.)
[Die Variante hallet... ist heule die üblichere.]
Der Mundschenk (...) nahm das Wort und sagle (...) (Kleist; 54)
[Nach Duden II ist die Variante nahm heute seltener als die Variante ergriff]
10.5 Ausgestorbene Phraseologismen
In einem strikten Sinne als „ausgestorben" könnte'man IcigeiHlich nur solche
Phraseologismen bezeichnen, die in der damaligen Form 'und Bedeutung heute nicht
mehr gebräuchlich sind und deren Komponenten auch keinerlei semantische
Anknüpfung mehr an andere (heule existierende) Pliraseologismen erlauben. Diese
sirenge Bedingung ist nur in wenigen Fällenj ei füllt, und so ist es verschiedentlich
eine Ermessensfrage, ob man einen Ausdruck eher der Gruppe der ausgestorbenen
Phraseologismen oder den unter 6.2 3. und 6.2.5. behandelten Typen zuordnen will.
(a) in den Wurf kommen
Der Ausdruck ist heute nicht mehr bekannt, und man wird seine Bedeutung
auch nicht ohne weiteres aus dem Kontext erschließen können:
Sie vergessen, daß man sie gebeten hat zu schweigen, und so erzählen sie. aus
unverzeihlicher Unvorsichtigkeit, die wichtigsten Geheimnisse ihrer Freunde, an
öffentlichen Wirtslafcln. Oder, indem sie jeden, der ihnen in dem Drange sich zu
einladen in den Wurf komm!, für einen treuen Freund ansehen, vertrauen sie das, was
sie doch nicht als ihr Eigentum betrachten sollten, ebenso leichtsinnigen Leuten an.
als sie selbst sind. (Knigge. 60)
Die zeitgenössischen Wörterbücher geben Erläuterungen, die den Beleg
verständlich machen:
Adelung unter „Wurf:
Gib acht (...) auf seinen Gang und Ansiami; ob er lieber allein seinen Weg
gehl oder sich immer an eines andern Arm hauet: ob er in einer gladen Linie
fortschreiten kann oder seines Nebengängers Weg durchkreuzt, oft an uiuhe
slöCt und ihnen auf die Füße Irin (...) (Knigge. 77)
Hüte Dich, diesem [dem Frömmler] auf irgendeine Weis« in die Hände zu
fallen! Fliehe ihn! Tritt ihm nicht auf den Fuß\ Beleidige ihn nicht, wenn Dir
Deine Ruhe lieb ist! (Knigge. 128)
Ein einziger unbesonnener Schrill in seiner frühen Jugendj durch welchen
sich der Ehrgeiz und die Eileikeil eines Weibes gekränkt hielten, obgleich
sie ihn, früher als er sie. auf den Fuß getreten halle, war schuld daran, daß er
nachher allerorten (...) Widerstand und fast unübersteigliches Hindernis
fand. (Knigge. 196)
Neben diesem Ausdruck kennen wir die ähnliche Fornu lierung jnnlin. auf die
Zehen treten 'jmdn. kränken, jmdm. Arger bereiten', der aber (nach Duden II)
im Gegensatz zum ersleren als umgangssprachlich markiert ist.
Statt völliger Übereinstimmung findet man häufiger den Fall, daß die allere
Formulierung in der heuligen Sprache gegenüber andcijen Varianten weniger üblich
ist:
(...) wo er still hielt und seinen Freunden entgegen rief: Ihr / ahi mich doch
nicht zum besten'? (Goethe. Wahlverwandtschaften, 15 f.)
[Die Variante hallet... ist heule die üblichere.]
Der Mundschenk (...) nahm das Wort und sagle (...) (Kleist; 54)
[Nach Duden II ist die Variante nahm heute seltener als die Variante ergriff]
10.5 Ausgestorbene Phraseologismen
In einem strikten Sinne als „ausgestorben" könnte'man IcigeiHlich nur solche
Phraseologismen bezeichnen, die in der damaligen Form 'und Bedeutung heute nicht
mehr gebräuchlich sind und deren Komponenten auch keinerlei semantische
Anknüpfung mehr an andere (heule existierende) Pliraseologismen erlauben. Diese
sirenge Bedingung ist nur in wenigen Fällenj ei füllt, und so ist es verschiedentlich
eine Ermessensfrage, ob man einen Ausdruck eher der Gruppe der ausgestorbenen
Phraseologismen oder den unter 6.2 3. und 6.2.5. behandelten Typen zuordnen will.
(a) in den Wurf kommen
Der Ausdruck ist heute nicht mehr bekannt, und man wird seine Bedeutung
auch nicht ohne weiteres aus dem Kontext erschließen können:
Sie vergessen, daß man sie gebeten hat zu schweigen, und so erzählen sie. aus
unverzeihlicher Unvorsichtigkeit, die wichtigsten Geheimnisse ihrer Freunde, an
öffentlichen Wirtslafcln. Oder, indem sie jeden, der ihnen in dem Drange sich zu
einladen in den Wurf komm!, für einen treuen Freund ansehen, vertrauen sie das, was
sie doch nicht als ihr Eigentum betrachten sollten, ebenso leichtsinnigen Leuten an.
als sie selbst sind. (Knigge. 60)
Die zeitgenössischen Wörterbücher geben Erläuterungen, die den Beleg
verständlich machen:
Adelung unter „Wurf:
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