Deutsch fur Psychologen. Степанова Л.А. - 109 стр.

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a) Welche Unterthemen kann dieses Thema enthalten?
b) Welche Fachtermini gehören dazu? (Erstellen Sie eine Liste von Fachtermini auf Rus-
sisch.)
Arbeiten Sie in Kleingruppen.
3A. Sehen Sie den Text durch. Worum geht es hier?
Die Beziehungsdefinition
Jede Kommunikation ist mit einem bestimmten Beziehungsmuster der Teilnehmer
verbunden. Das Beziehungsmuster ist durch Alter, Status, Macht und Rollen der Beteilig-
ten, aber auch durch ihre gemeinsame "Kommunikationsgeschichte" teilweise schon zu
Gesprächsbeginn festgelegt. Es werden symmetrische (gleichberechtigte) und asymmetri-
sche oder komplementäre (sich ergänzende) Beziehungen unterschieden (z. B. "Herr und
Knecht"). Symmetrie oder Asymmetrie drücken sich häufig bereits in der Form der Anrede
aus ("Du" und "Sie"). Im Gesprächsverlauf werden jedoch von Fall zu Fall neue Bezie-
hungsdefinitionen ausgehandelt. Zunächst asymmetrische Beziehungen können symmet-
risch werden, oder es kann zum Rollentausch kommen, z. B. wenn ein anfangs überlegen
erscheinender Teilnehmer die Rolle eines Hilfesuchenden übernimmt. Gesprächsmanöver,
die der Veränderung der Beziehungsdefinition dienen, bleiben zum Teil unbewusst, prägen
aber in hohem Maß die Gesprächsatmosphäre. Solche Manöver, bei denen z. B. mit
Techniken der Oberhandsicherung gearbeitet wird, können bei verletzend-aggressivem
Kommunikationsstil buchstäblich vernichtend wirken. Extreme Beispiele hierfür finden sich
bei gestörten Beziehungen im Intimbereich "unter Ausschluss der Öffentlichkeit" (Paar-
und Familienbeziehungen, Missbrauch von Kindern und Abhängigen etc.)
Ein kommunikationspsychologisch bemerkenswertes Manöver wird eingesetzt, um
eine symmetrische oder komplementäre in eine metakomplementäre Beziehung umzude-
finieren. Das lässt sich dadurch erreichen, dass sich ein Teilnehmer absichtlich in eine un-
terlegene Position bringt, z. B. indem er seinen Gesprächspartner bestimmt, ihn "von oben
herab" zu behandeln. So kann er ihn zu Beleidigungen oder Aggressionen provozieren,
um als "Opfer" in eine moralisch überlegene Position zu gelangen. Als paradoxe Botschaf-
ten dienen metakomplementäre Manöver der Verunsicherung des Partners (z. B. "Sei
spontaner!"). Als bewusste Regelverletzungen können sie aber auch durch ihren "Witz"
provozieren. So im Falle des Angeklagten Fritz Teufel, der der Aufforderung des Gerichts,
sich von seinem Platz zu erheben, mit der Bemerkung nachkam:" Wenn es der Wahrheits-
findung dient . . ."