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sechzigtausendmal so mißbildungsverursachend wie Contergan...» Valerie Roths
Stimme erklingt über den Lautsprecher.
Der Monitor der BETA-Ausrüstung stand auf dem Boden des kleinen
Pensionszimmers. Über einen Recorder liefen auf seiner Mattscheibe alle
elektronischen Aufzeichnungen zu einer weiteren Folge der Umweltserie ab, welche
Marvin mit dem Team bereits gemacht hatte. Die Pension lag an der Peripherie einer
deutschen Großstadt. Bernd Ekland und Katja wohnten vorübergehend hier, die
anderen in einem Hotel. Der Kameramann, sein «Techniker», Markus Marvin und
Valerie Roth wollten noch am späten Abend dieses 13. September, bevor sie
abreisten, die Qualität der bisherigen elektronischen Aufzeichnungen überprüfen.
Der Bildschirm zeigt Valerie, ein Stabmikrophon in der Hand, vor einer Art
riesigem Stammbaum, der aus sehr komplizierten chemischen Formeln besteht. Er
bedeckt eine ganze Laborwand.
Valeries Stimme fährt fort: «Durch den Unglücksfall in Seveso ist Dioxin 2-3-7-
8-TCDD – das steht für Tetrachlordibenzodioxin – weltberühmt, besser:
weltberüchtigt geworden. Aber das TCDD ist nur ein Vertreter aus einer großen
Familie von fünfundsiebzig verschiedenen Dioxinen. Und dann gibt es noch eine
überaus zahlreiche und zum Teil nicht weniger giftige Verwandtschaft. Das sind
einhundertfünfunddreißig so genannte chlorierte Dibenzofurane. Wenn wir hier also
von den Dioxinen sprechen, dann meinen wir damit die insgesamt
zweihundertundzehn Vertreter dieser ehrenwerten Familie, nicht nur das in Seveso
freigesetzte 2-3-7-8-TCDD».
Die Kamera zeigt das Bundesinnenministerium in Bonn. Dazu Marvins Stimme:
«Der Bundesregierung in Bonn, genauer gesagt: dem damals für Umweltschutz
zuständigen Innenminister Zimmermann – wurde schon 1983 – schon 1983! – ein
"Steckbrief der Dioxinfamilie vorgelegt. Es ist wahrscheinlich, dass in späteren Jahren
weitere "Steckbriefe" dazukamen, als es ein Bundesumweltministerium und einen
Bundesumweltminister gab. Wir haben nur den Bericht von 1983, und auch in seinen
Besitz gerieten wir bloß, weil einen Beamten die Sorge um diese Welt nicht mehr
schlafen ließ. Er hat uns eine Fotokopie zukommen lassen. Bei der großen Zahl von
Beamten und Mitarbeitern im Ministerium ist es unmöglich, den Mann zu finden, der
uns dieses geheime Material übergab...»
«Hoffentlich», sagte Marvin und klopfte dreimal auf das Holz des
Pensionszimmertisches.
«Kannst beruhigt sein», sagte Valerie. «Das hat Philip sehr gut formuliert. Ihr
wisst, dass unser Mann aus einer ganz anderen Ecke kommt.»
Am Bildschirm jetzt ein dicker Bericht.
Stimme Marvins: «Dieses Dokument trägt den Titel: "Sachstand Dioxine" und
wurde im Bundesamt Berlin erstellt. Anlass war die erregte öffentliche Diskussion im
Frühjahr 1983 über den Verbleib von einundvierzig Fässern mit dioxinhaltigen
Abfällen aus der Unglücksfabrik in Seveso.»
Valeries Stimme: «Das Dokument lag dem Minister bereits im Mai 1983 vor. Es
hat das Aktenzeichen (man sieht es im Bild) römisch eins, arabisch vier, Strich neun-
sieben-null-sechs-eins, Schrägstrich einundsechzig und den Stempel (Kamera fährt
auf ihn zu): VS.
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