Методические рекомендации для поступающих в Калининградский государственный университет. Бабенко Н.Г. и др. - 28 стр.

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Er sägt ein Bein ab
Dank einer Bausparkasse und der genialen Rechenkunst, die Andreas
ohne weiteres angeboren ist, steht das Haus eines Tages schlüsselfertig da.
Die Wände sind mit einem Anhauch von blassem Gelb getüncht, die
Fensterflügel leuchten weiß in taubenblauen Rahmen, und obendrauf
befindet sich ein graues Pfannendach mit einem Schornstein, der wiederum
ein Dach trägt, aber ein kupfernes, nebst einer goldenen Kugel und einem
kleinen Blitzableiter. Der Hügelhang duftet nach Föhren, Ginster und
wilden Rosen. Wenn man aus dem Wohnstubenfenster blickt, hat man das
Moor zu Füßen, das sich mit seinen Torfstichen, Birkenreihen und
Wasserzügen bis an den Himmelsrand erstreckt. Schöner könnte es beim
besten Willen nicht sein.
Das Haus überdauert das erste Gewitter, den ersten Verwandtenbesuch,
den ersten Winter, es überdauert sogar das Einweihungsfest, das Bekannte
und Unbekannte mit fast einjähriger Verspätung in sämtlichen Räumen,
einschließlich des Kohlenkellers, veranstalten. Ein standfestes Haus.
Eines Nachmittags erscheint Onkel Otto aus Hamburg, der sich als ein
gewiegter Kenner der Kinderseelen erweist, da er dem sechsjährigen
Christoph ein Taschenmesser mit dem Bild eines Segelschiffes und seinem
Zwillingsbruder Görge eine Schachtel mit Buntstiften aushändigt. Im
übrigen kümmert er sich nicht weiter um sie, sondern läßt sich in einem
Liegestuhl nieder und liest mittels eines Vergrößerungsglases in einem
lateinischen Taschenwörterbuch. Das ist seine selige Ferienlust. Eines
weiteren Nachmittags begleiten Andreas und Isabel ihn zum Bahnhof, wo
er einen Treibwagen besteigt und, mit seiner Baskenmütze winkend,
davonfährt.
                            Er sägt ein Bein ab

    Dank einer Bausparkasse und der genialen Rechenkunst, die Andreas
ohne weiteres angeboren ist, steht das Haus eines Tages schlüsselfertig da.
Die Wände sind mit einem Anhauch von blassem Gelb getüncht, die
Fensterflügel leuchten weiß in taubenblauen Rahmen, und obendrauf
befindet sich ein graues Pfannendach mit einem Schornstein, der wiederum
ein Dach trägt, aber ein kupfernes, nebst einer goldenen Kugel und einem
kleinen Blitzableiter. Der Hügelhang duftet nach Föhren, Ginster und
wilden Rosen. Wenn man aus dem Wohnstubenfenster blickt, hat man das
Moor zu Füßen, das sich mit seinen Torfstichen, Birkenreihen und
Wasserzügen bis an den Himmelsrand erstreckt. Schöner könnte es beim
besten Willen nicht sein.
    Das Haus überdauert das erste Gewitter, den ersten Verwandtenbesuch,
den ersten Winter, es überdauert sogar das Einweihungsfest, das Bekannte
und Unbekannte mit fast einjähriger Verspätung in sämtlichen Räumen,
einschließlich des Kohlenkellers, veranstalten. Ein standfestes Haus.
    Eines Nachmittags erscheint Onkel Otto aus Hamburg, der sich als ein
gewiegter Kenner der Kinderseelen erweist, da er dem sechsjährigen
Christoph ein Taschenmesser mit dem Bild eines Segelschiffes und seinem
Zwillingsbruder Görge eine Schachtel mit Buntstiften aushändigt. Im
übrigen kümmert er sich nicht weiter um sie, sondern läßt sich in einem
Liegestuhl nieder und liest mittels eines Vergrößerungsglases in einem
lateinischen Taschenwörterbuch. Das ist seine selige Ferienlust. Eines
weiteren Nachmittags begleiten Andreas und Isabel ihn zum Bahnhof, wo
er einen Treibwagen besteigt und, mit seiner Baskenmütze winkend,
davonfährt.




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