Die Europaische Union (Европейский союз). Беляева Н.Л. - 18 стр.

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Menschen damals wussten, dass sie ganz sicher nicht zu den gescheitesten
Erfindungen gehören, zu denen die Menschheit fähig war. Als dann
plötzlich nicht nur die Grenzen, sondern auch die Schande des Eisernen
Vorhangs weg waren, haben wir die Erweiterung vor den Bürgerinnen und
Bürgern regelrecht zur Bedrohungskulisse aufgebaut. Wir haben davor
gewarnt, was dies alles kosten würde, wie viele Menschen – als ob die
Wilden jetzt kommen würden – aus Ost- und Mitteleuropa, ueber diverse
europäische Täler und Berge wie eine Lawine hereinbrechen wuerden. Und
die Menschen haben Angst bekommen. So macht man keine Politik.
Wenn es eine generöse gibt, wenn es die bereitwillige Zustimmung Vieler
auf unserem Kontinent zu neuen Abenteuern und zu neuem Ufer gibt, dann
darf die Politik diesen massiven Willen der Menschen nicht kleinreden,
indem wir warnen, nuancieren, abwägen, den Menschen eigentlich sehr oft,
aus absolut durchsichtigen innenpolitischen Motivationslagen heraus, die
Lust an Europa austreiben, anstatt ihnen Lust auf Europa zu machen. Die
erste Station auf dem Weg aus der Verfassungskrise besteht darin, die
Europäer wieder Stolz fuer das Erreichte empfinden zu lassen. In der
ersten Hälfte der europäischen Integrationsgeschichte wurden sowohl das
Erreiche als auch das zu Erreichende begrüsst. Heute ist das zu
Erreichende immer populär als das Erreichte, weil das Erreichte
systematisch miesgeredet wird. Und deshalb fehlt vielen der Mut, über das
noch zu Erreichende überhaupt irgendwelche öffentliche Debatten zu
führen und öffentliches Nachdenken anzustellen. Eine weitere Station auf
diesem Weg ist die des Europas der Resultate. Hier kommen große
Herausforderungen auf den deutschen Vorsitz zu. Aber ich denke, dass die
deutsche Ratsoräsidentschaft hier besonders gut aufgestellt ist. Wenn die
Europäer wieder mehr Stolz fuer das Erreichte empfinden und das
Potenzial der EU, wenn es um konkrete Fragen geht, besser erkennen, dann
Menschen damals wussten, dass sie ganz sicher nicht zu den gescheitesten
Erfindungen gehören, zu denen die Menschheit fähig war. Als dann
plötzlich nicht nur die Grenzen, sondern auch die Schande des Eisernen
Vorhangs weg waren, haben wir die Erweiterung vor den Bürgerinnen und
Bürgern regelrecht zur Bedrohungskulisse aufgebaut. Wir haben davor
gewarnt, was dies alles kosten würde, wie viele Menschen – als ob die
Wilden jetzt kommen würden – aus Ost- und Mitteleuropa, ueber diverse
europäische Täler und Berge wie eine Lawine hereinbrechen wuerden. Und
die Menschen haben Angst bekommen. So macht man keine Politik.
Wenn es eine generöse gibt, wenn es die bereitwillige Zustimmung Vieler
auf unserem Kontinent zu neuen Abenteuern und zu neuem Ufer gibt, dann
darf die Politik diesen massiven Willen der Menschen nicht kleinreden,
indem wir warnen, nuancieren, abwägen, den Menschen eigentlich sehr oft,
aus absolut durchsichtigen innenpolitischen Motivationslagen heraus, die
Lust an Europa austreiben, anstatt ihnen Lust auf Europa zu machen. Die
erste Station auf dem Weg aus der Verfassungskrise besteht darin, die
Europäer wieder Stolz fuer das Erreichte empfinden zu lassen. In der
ersten Hälfte der europäischen Integrationsgeschichte wurden sowohl das
Erreiche als auch das zu Erreichende begrüsst. Heute ist das zu
Erreichende immer populär als das Erreichte, weil das Erreichte
systematisch miesgeredet wird. Und deshalb fehlt vielen der Mut, über das
noch zu Erreichende überhaupt irgendwelche öffentliche Debatten zu
führen und öffentliches Nachdenken anzustellen. Eine weitere Station auf
diesem Weg ist die des Europas der Resultate. Hier kommen große
Herausforderungen auf den deutschen Vorsitz zu. Aber ich denke, dass die
deutsche Ratsoräsidentschaft hier besonders gut aufgestellt ist. Wenn die
Europäer wieder mehr Stolz fuer das Erreichte empfinden und das
Potenzial der EU, wenn es um konkrete Fragen geht, besser erkennen, dann


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