Deutschland Aktuell: Soziales. Борисова Л.М - 12 стр.

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Hausmann entscheiden sich nur die wenigsten Väter (Anteil rund 1%).
Das Stichwort: Mutterschutz
Schutzfrist für berufstätige Mütter. Sie dürfen sechs Wochen vor und acht
Wochen nach der Geburt nicht arbeiten und bekommen Geld in der Höhe ihres
Gehalts. Der Arbeitsplatz ist während dieser Zeit garantiert.
In den neuen Bundesländern ist für die meisten Frauen die Erwerbstätigkeit
unverzichtbar, nicht nur aus wirtschaftlichen Grü nden. Sie definieren
Gleichberechtigung vor allem ü ber den Beruf und nehmen die Doppelbelastung in
Kauf. Nur 3 % ziehen die Hausfrauenrolle vor. Umso gravierender ist deshalb, daß
die Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern in sehr viel stärkerem Maße die
Frauen als die Männer getroffen hat. Die Frauen stellen zwei Drittel der Arbeitslosen.
Die Berufschancen sind noch immer ungleich verteilt. Während die
Arbeitgeber die Hälfte der Ausbildungsberufe vorzugsweise Jungen anbieten, sind
nur 25% ausschließlich für Mädchen und 25% für Jungen und Mädchen
gleichermaßen im Angebot. Aber die Mädchen sind auf dem Vormarsch: immer mehr
Fachfrauen erobern
typische" Männerberufe wie Konditor, Uhrmacher, Gärtner, Schriftsetzer sowie
auch die technischen Berufe (nach: Globus Nr. 9398). Auch im Haushalt bewegt sich
einiges. Immer öfter fü hlen sich beide Partner fü rs Putzen und Kochen zuständig. Im
Großen und Ganzen aber gilt noch immer die alte Rollenverteilung, dass kleinere
Reparaturen oder Renovierungsarbeiten eine männliche Domäne sind und Frauen
sich um die Aufgaben des Haushalts kümmern, Verwandte pflegen und Kinder
betreuen. Festgestellt wurde, dass ostdeutsche Männer konventioneller in ihrem
Rollenverhalten
als westdeutsche sind; sie interessieren sich deutlich weniger fü r Haushalt und Kinder
und repräsentieren werbemäßig eine herkömmlichere Gesellschaft. Im öffentlichen
Leben leisten Frauen einen großen Teil der sozialen und einen nicht zu
unterschätzen-den Teil der politischen ehrenamtlichen Tätigkeiten; in
Fü hrungspositionen des öffent-lichen Lebens, in Verwaltung, Politik und in der
Wirtschaft sind sie dagegen unterreprä-sentiert. Auch verdienen Männer in den alten
und den neuen Bundesländern - als Angestellte und als Arbeiter - deutlich mehr als
Frauen. Die unterschiedliche Einkom-menshöhe von Männern und Frauen wird meist
mit Unterschieden in der Art der Tätig-keit, der beruflichen Qualifikation und der
Anzahl der Dienstjahre begrü ndet. Am wenigsten verdienen Industriearbeiterinnen in
den neuen Bundesländern.
Männer und Frauen sind gleichberechtigt", heißt es im Grundgesetz. Und im
Jahre 1993 wurde eine allgemeine Formulierung hinzugefü gt: Der Staat fördert die
tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und
wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." Besonders von führenden
Politiker-innen werden aktive Fördermaßnahmen gefordert; zum Teil sind sie auch
schon Gesetz. Es geht unter anderem um mehr Teilzeitarbeit, auch in fü hrenden Posi-
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Hausmann entscheiden sich nur die wenigsten Väter (Anteil rund 1%).

      ► Das Stichwort: Mutterschutz
      Schutzfrist für berufstätige Mütter. Sie dürfen sechs Wochen vor und acht
Wochen nach der Geburt nicht arbeiten und bekommen Geld in der Höhe ihres
Gehalts. Der Arbeitsplatz ist während dieser Zeit garantiert.

      In den neuen Bundesländern ist für die meisten Frauen die Erwerbstätigkeit
unverzichtbar, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Sie definieren
Gleichberechtigung vor allem über den Beruf und nehmen die Doppelbelastung in
Kauf. Nur 3 % ziehen die Hausfrauenrolle vor. Umso gravierender ist deshalb, daß
die Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern in sehr viel stärkerem Maße die
Frauen als die Männer getroffen hat. Die Frauen stellen zwei Drittel der Arbeitslosen.

      Die Berufschancen sind noch immer ungleich verteilt. Während die
Arbeitgeber die Hälfte der Ausbildungsberufe vorzugsweise Jungen anbieten, sind
nur 25% ausschließlich für Mädchen und 25% für Jungen und Mädchen
gleichermaßen im Angebot. Aber die Mädchen sind auf dem Vormarsch: immer mehr
Fachfrauen erobern
„typische" Männerberufe wie Konditor, Uhrmacher, Gärtner, Schriftsetzer sowie
auch die technischen Berufe (nach: Globus Nr. 9398). Auch im Haushalt bewegt sich
einiges. Immer öfter fühlen sich beide Partner fürs Putzen und Kochen zuständig. Im
Großen und Ganzen aber gilt noch immer die alte Rollenverteilung, dass kleinere
Reparaturen oder Renovierungsarbeiten eine männliche Domäne sind und Frauen
sich um die Aufgaben des Haushalts kümmern, Verwandte pflegen und Kinder
betreuen. Festgestellt wurde, dass ostdeutsche Männer konventioneller in ihrem
Rollenverhalten
als westdeutsche sind; sie interessieren sich deutlich weniger für Haushalt und Kinder
und repräsentieren werbemäßig eine herkömmlichere Gesellschaft. Im öffentlichen
Leben leisten Frauen einen großen Teil der sozialen und einen nicht zu
unterschätzen-den Teil der politischen ehrenamtlichen Tätigkeiten; in
Führungspositionen des öffent-lichen Lebens, in Verwaltung, Politik und in der
Wirtschaft sind sie dagegen unterreprä-sentiert. Auch verdienen Männer in den alten
und den neuen Bundesländern - als Angestellte und als Arbeiter - deutlich mehr als
Frauen. Die unterschiedliche Einkom-menshöhe von Männern und Frauen wird meist
mit Unterschieden in der Art der Tätig-keit, der beruflichen Qualifikation und der
Anzahl der Dienstjahre begründet. Am wenigsten verdienen Industriearbeiterinnen in
den neuen Bundesländern.

       „Männer und Frauen sind gleichberechtigt", heißt es im Grundgesetz. Und im
Jahre 1993 wurde eine allgemeine Formulierung hinzugefügt: „Der Staat fördert die
tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und
wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin." Besonders von führenden
Politiker-innen werden aktive Fördermaßnahmen gefordert; zum Teil sind sie auch
schon Gesetz. Es geht unter anderem um mehr Teilzeitarbeit, auch in führenden Posi-