Психология как часть культуры. Дементий Л.И - 24 стр.

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1. Прочитайте текст.
2. Переведите его.
3. Ответьте на вопросы:
Was bedeutet der Begriff “Bioethik”?
Wer hat zum erstenmal den Begriff “Bioethik” verwendet?
Erzählen Sie über die Geschichte der Bioethik.
Was umfasst die Bioethik als Gegenstandsbereich?
Wie verstehen Sie die Redewendungen: “Leben als ethischer
Anschpruch”, “Verantwortliches Handeln in bezug auf Leben”?
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Teil III
Psychologie und Kultur
Text I. Erkenntnistheoretische Entscheidungskultur Geglück-
tes Leben im Kulturkontext
Weil es im ethischen Handeln um die Frage des Guten geht,
steht die Bioethik vor dem Problem, ob der Mensch in der Lage ist, das
für andere Wesen wirklich Gute zu erkennen. Die Erkenntnistheorie
wird zu einer entscheidenden philosophischen Disziplin für die ange-
wandte Bioethik. Bioethischer Anthropozentrismus oder reine interper-
sonale und pathozentrische Bioethiken (Leidensfähigkeit) sind geprägt
von erkenntnistheoretischem Anthropozentrismus.
Weil das Gute eine Qualität menschlichen Handelns ist, zielt die-
ses Handeln auf ein verantwortlich geglücktes Leben. Interpersonaler
Ausdruck geglückten Lebens ordnet den ethisch handelnden Menschen
nicht nur in eine auf Gerechtigkeit hin geordnete Gemeinschaft ein. Ein
noch so privatisiertes, individualisiertes Glücksstreben des handelnden
Menschen kann ohne einen interpersonalen Kontext sein Ziel nicht errei-
chen. Dieser interpersonale Kontext ist identisch mit der Kultur eines
Gemeinwesens. Kultur bedeutet als Inbegriff objektiver Voraussetzun-
gen für menschliches Handeln immer mehr als nur interpersonale Bezie-
hungen und anspruchsvolle ethische Würdigung anderer Vernunftwesen.
Kultur als Netzwerk personaler und außerpersonaler Gegeben-
heiten stellt als einheitlich Ganzes einen Anspruch an die ethisch han-
delnde Person. Unter dieser Rücksicht ließe sich eine von der Men-
schenwürde abgeleitete indirekte Würde aller Lebensbereiche aufzei-
gen, insofern sie als kultivierter Lebensraum der Person sein Handeln
mitbestimmen und von seinem Handeln betroffen sind.
Zu fragen wäre, ob personales Handeln von Menschenwürde ge-
tragen sein kann, ohne Rücksicht auf den außerpersonalen Handlungs-
raum. Diesem Handlungsraum kommt würdigende Rücksicht und an-
spruchsvoller Respekt zu, nicht weil er irgend einer naturgesetzlichen
oder historischen Gesetzlichkeit, einer kosmischen oder sozialen Ord-
nungsmacht unterliegt. Weder eine teleologische Naturauffassung noch
eine höhere Geschichtsgesetzlichkeit muss erst den Respekt vor außer-
1. Прочитайте текст.                                                                               Teil III
2. Переведите его.                                                                    Psychologie und Kultur
3. Ответьте на вопросы:
   ƒ Was bedeutet der Begriff “Bioethik”?
   ƒ Wer hat zum erstenmal den Begriff “Bioethik” verwendet?       Text I. Erkenntnistheoretische Entscheidungskultur Geglück-
   ƒ Erzählen Sie über die Geschichte der Bioethik.                tes Leben im Kulturkontext
   ƒ Was umfasst die Bioethik als Gegenstandsbereich?
   ƒ Wie verstehen Sie die Redewendungen: “Leben als ethischer            Weil es im ethischen Handeln um die Frage des Guten geht,
     Anschpruch”, “Verantwortliches Handeln in bezug auf Leben”?   steht die Bioethik vor dem Problem, ob der Mensch in der Lage ist, das
                                                                   für andere Wesen wirklich Gute zu erkennen. Die Erkenntnistheorie
                                                                   wird zu einer entscheidenden philosophischen Disziplin für die ange-
                                                                   wandte Bioethik. Bioethischer Anthropozentrismus oder reine interper-
                                                                   sonale und pathozentrische Bioethiken (Leidensfähigkeit) sind geprägt
                                                                   von erkenntnistheoretischem Anthropozentrismus.
                                                                          Weil das Gute eine Qualität menschlichen Handelns ist, zielt die-
                                                                   ses Handeln auf ein verantwortlich geglücktes Leben. Interpersonaler
                                                                   Ausdruck geglückten Lebens ordnet den ethisch handelnden Menschen
                                                                   nicht nur in eine auf Gerechtigkeit hin geordnete Gemeinschaft ein. Ein
                                                                   noch so privatisiertes, individualisiertes Glücksstreben des handelnden
                                                                   Menschen kann ohne einen interpersonalen Kontext sein Ziel nicht errei-
                                                                   chen. Dieser interpersonale Kontext ist identisch mit der Kultur eines
                                                                   Gemeinwesens. Kultur bedeutet als Inbegriff objektiver Voraussetzun-
                                                                   gen für menschliches Handeln immer mehr als nur interpersonale Bezie-
                                                                   hungen und anspruchsvolle ethische Würdigung anderer Vernunftwesen.
                                                                          Kultur als Netzwerk personaler und außerpersonaler Gegeben-
                                                                   heiten stellt als einheitlich Ganzes einen Anspruch an die ethisch han-
                                                                   delnde Person. Unter dieser Rücksicht ließe sich eine von der Men-
                                                                   schenwürde abgeleitete indirekte Würde aller Lebensbereiche aufzei-
                                                                   gen, insofern sie als kultivierter Lebensraum der Person sein Handeln
                                                                   mitbestimmen und von seinem Handeln betroffen sind.
                                                                          Zu fragen wäre, ob personales Handeln von Menschenwürde ge-
                                                                   tragen sein kann, ohne Rücksicht auf den außerpersonalen Handlungs-
                                                                   raum. Diesem Handlungsraum kommt würdigende Rücksicht und an-
                                                                   spruchsvoller Respekt zu, nicht weil er irgend einer naturgesetzlichen
                                                                   oder historischen Gesetzlichkeit, einer kosmischen oder sozialen Ord-
                                                                   nungsmacht unterliegt. Weder eine teleologische Naturauffassung noch
                                                                   eine höhere Geschichtsgesetzlichkeit muss erst den Respekt vor außer-

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