Реферирование и аннотирование текстов по специальности (на материале немецкого языка). Фролова Н.А. - 78 стр.

UptoLike

Составители: 

77
zer 1994 zu dem eigens komponierten Lied „Lebe wohl. Deutschland“ im
Stechschritt verabschiedet.
Aufgabe 9. Finden Sie einen anderen Titel für den Text!
Aufgabe 10. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Problem des Artikels!
TEXT
Strategie der Selbstbehauptung
von Helmut Schimdt
Wer sich die Entwicklung der Welt im Laufe der ersten Jahrzehnte des
21. Jahrhunderts vorstellt, der wird erkennen, dass auch die größten Staaten
Europas ihre Interessen gegenüber den zukünftigen Weltmächten behaupten
müssen. Neben die Supermacht USA wird die Weltmacht China treten. Russ-
land wird - trotz seiner noch Jahrzehnte andauernden inneren Schwächen -
Weltmacht bleiben. Japan wird eine Finanz-Weltmacht bleiben. Auch Indien
kann eine Weltmacht werden; ebenso wie China wird Indien noch vor der
Jahrhundertmitte 1500 Millionen Menschen umfassen. Brasilien kann sich zur
Weltmacht entwickeln. Die Zahl der Nuklearwaffen-Staaten hat sich bereits
auf acht vermehrt, sie könnte weiterhin ansteigen.
Fast überall in Asien und Afrika, zum Teil auch in Lateinamerika, schrei-
tet das Bevölkerungswachstum dramatisch fort, während Europas Einwohner-
zahlen eher abnehmen werden. In der Mitte des 21. Jahrhunderts werden
sechsmal so viele Menschen auf der Erde leben wie noch zu Beginn des 20.
Jahrhunderts.
Die pro Person verfügbaren Anteile an Raum und Wasser werden weiter
schrumpfen, dies wird viele Kriege in anderen Erdteilen nach sich ziehen. Die
Fragen nach der Eindämmung der Kriege und Flüchtlingsströme, die Probleme
der Rüstungsbegrenzung oder der Gestaltung der Entwicklungshilfe werden
nach internationalen Lösungen rufen.
Weil eine steile Zunahme der Emission von Treibhausgasen die erschre-
ckende Aussicht auf globale Erwärmung nebst Anstieg der Oberfläche der O-
zeane eröffnet, wird eine auch nur einigermaßen ausreichende Erhaltung der
globalen Umwelt nach internationalen Regeln verlangen. Die bisherige Erfah-
rung läßt erwarten, daß die Weltmächte egoistisch versuchen werden, die not-
wendigen Opfer von sich selbst abzuwenden. Dies ist ebenso für die Ordnung
der globalen Finanzmärkte sowie auf den Feldern der nuklearen und strategi-
schen Rüstungsbegrenzung zu befürchten.
Wie Macht und Einfluß künftig in der Welt verteilt sein werden, hat sich
in den Klimakonferenzen oder während der Währungsturbulenzen und transna-
tionalen Kreditkrisen der neunziger Jahre schon gezeigt. Weder Belgien noch
Italien, weder Polen noch Schweden, weder Frankreich noch Deutschland -
keiner der europäischen Staaten wird allein genug Gewicht haben, um seine
legitimen Interessen angemessen zu verteidigen.
zer 1994 zu dem eigens komponierten Lied „Lebe wohl. Deutschland“ im
Stechschritt verabschiedet.
    Aufgabe 9. Finden Sie einen anderen Titel für den Text!
    Aufgabe 10. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Problem des Artikels!
                                     TEXT
                        Strategie der Selbstbehauptung
                              von Helmut Schimdt
      Wer sich die Entwicklung der Welt im Laufe der ersten Jahrzehnte des
21. Jahrhunderts vorstellt, der wird erkennen, dass auch die größten Staaten
Europas ihre Interessen gegenüber den zukünftigen Weltmächten behaupten
müssen. Neben die Supermacht USA wird die Weltmacht China treten. Russ-
land wird - trotz seiner noch Jahrzehnte andauernden inneren Schwächen -
Weltmacht bleiben. Japan wird eine Finanz-Weltmacht bleiben. Auch Indien
kann eine Weltmacht werden; ebenso wie China wird Indien noch vor der
Jahrhundertmitte 1500 Millionen Menschen umfassen. Brasilien kann sich zur
Weltmacht entwickeln. Die Zahl der Nuklearwaffen-Staaten hat sich bereits
auf acht vermehrt, sie könnte weiterhin ansteigen.
      Fast überall in Asien und Afrika, zum Teil auch in Lateinamerika, schrei-
tet das Bevölkerungswachstum dramatisch fort, während Europas Einwohner-
zahlen eher abnehmen werden. In der Mitte des 21. Jahrhunderts werden
sechsmal so viele Menschen auf der Erde leben wie noch zu Beginn des 20.
Jahrhunderts.
      Die pro Person verfügbaren Anteile an Raum und Wasser werden weiter
schrumpfen, dies wird viele Kriege in anderen Erdteilen nach sich ziehen. Die
Fragen nach der Eindämmung der Kriege und Flüchtlingsströme, die Probleme
der Rüstungsbegrenzung oder der Gestaltung der Entwicklungshilfe werden
nach internationalen Lösungen rufen.
      Weil eine steile Zunahme der Emission von Treibhausgasen die erschre-
ckende Aussicht auf globale Erwärmung nebst Anstieg der Oberfläche der O-
zeane eröffnet, wird eine auch nur einigermaßen ausreichende Erhaltung der
globalen Umwelt nach internationalen Regeln verlangen. Die bisherige Erfah-
rung läßt erwarten, daß die Weltmächte egoistisch versuchen werden, die not-
wendigen Opfer von sich selbst abzuwenden. Dies ist ebenso für die Ordnung
der globalen Finanzmärkte sowie auf den Feldern der nuklearen und strategi-
schen Rüstungsbegrenzung zu befürchten.
      Wie Macht und Einfluß künftig in der Welt verteilt sein werden, hat sich
in den Klimakonferenzen oder während der Währungsturbulenzen und transna-
tionalen Kreditkrisen der neunziger Jahre schon gezeigt. Weder Belgien noch
Italien, weder Polen noch Schweden, weder Frankreich noch Deutschland -
keiner der europäischen Staaten wird allein genug Gewicht haben, um seine
legitimen Interessen angemessen zu verteidigen.
                                      77