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LEKTION II
THEMA: Terrorismus
Terrorismus (v. franzö s.: terrorisme bzw. lateinisch terror, der Schrecken) ist
die Einstellung und Verhaltensweise, politische Ziele durch Terror, die
systematische Verbreitung von Angst und Schrecken, durchzusetzen. Auch wird
manchmal die Gesamtheit der Personen, die Terrorakte verü ben, als Terrorismus
bezeichnet ("der internationale Terrorismus"). Er ist weltweit verbreitet und ein
sehr altes Phänomen.
Die Gewalt des Terrorismus richtet sich zwar physisch gegen bestimmte Opfer,
das eigentliche Angriffsziel des Terrorismus sind jedoch nicht in erster Linie die
Opfer selbst, sondern die nicht unmittelbar Betroffenen, die das Gefü hl
entwickeln sollen, dass auch sie persö nlich jederzeit Opfer des Terrorismus
werden kö nnten. Um dies zu vermeiden, so die Logik des Terrorismus, würden
sie ihr Verhalten in gewü nschter Weise ändern. Terroristen verfolgen je nach
politischer Umgebung sehr unterschiedliche Ziele.
Begriffsgeschichte
Das Wort Terrorismus (v. franzö s.: terreur Schrecken) (sowie Terrorist und
terrorisieren), wurde erstmals zur Bezeichnung einer gewaltsamen
Regierungsmaßnahme im 18. Jahrhundert verwendet. Im Zusammenhang mit
der franzö sischen Revolution wurde der "Terror des Konvents" von 1783–1784
ausgerufen, als die Regierung alle als konterrevolutionär eingestuften Personen
hinrichten oder inhaftieren ließ. Dabei wurden u. a. guillotiniert: Ludwig XVI.,
Marie Antoinette und Gräfin Dubarry. 1796 fand es Eingang in den deutschen
Sprachgebrauch.
Nach dem 11. September 2001 wurde der Begriff Krieg gegen den Terrorismus
(war on terrorism) geprägt.
Umsturz der eigenen Regierung
Ein Ansatz besteht darin, den Sturz des bestehenden eigenen Staatsapparates zu
betreiben. Beispiele sind die deutsche Rote Armee Fraktion oder
rechtsextremistische Terroristen in den USA. Dabei geht es auch oftmals darum,
eine Gegenreaktion des Staates zu provozieren, die im Gegenzug oft auch
Unbeteiligte trifft. Die vorher Unbeteiligten sollen dann an der Reaktion des
Staates dessen "wahren Charakter" erkennen. Dabei geht es häufig darum, dass
eine andere Staatsform (Kommunismus) oder eine Anarchie als
Gesellschaftsform gewü nscht werden.
Befreiung von einer als Fremdherrschaft empfundenen Regierung
Hier wird versucht, eine als Besatzung oder eine als Fremdherrschaft
empfundene Regierung zu vertreiben und (zumindest in den Augen der
Terroristen) erstmalig einen eigenen Staatsapparat zu errichten. Die baskische
ETA und die irische IRA verfolgen beispielsweise diesen Ansatz, auch Al-Qaida
verfolgt dieses Ziel (Vertreibung des westlichen Einflusses, Aufbau eines
22 LEKTION II THEMA: Terrorismus Terrorismus (v. französ.: terrorisme bzw. lateinisch terror, der Schrecken) ist die Einstellung und Verhaltensweise, politische Ziele durch Terror, die systematische Verbreitung von Angst und Schrecken, durchzusetzen. Auch wird manchmal die Gesamtheit der Personen, die Terrorakte verüben, als Terrorismus bezeichnet ("der internationale Terrorismus"). Er ist weltweit verbreitet und ein sehr altes Phänomen. Die Gewalt des Terrorismus richtet sich zwar physisch gegen bestimmte Opfer, das eigentliche Angriffsziel des Terrorismus sind jedoch nicht in erster Linie die Opfer selbst, sondern die nicht unmittelbar Betroffenen, die das Gefühl entwickeln sollen, dass auch sie persönlich jederzeit Opfer des Terrorismus werden könnten. Um dies zu vermeiden, so die Logik des Terrorismus, würden sie ihr Verhalten in gewünschter Weise ändern. Terroristen verfolgen je nach politischer Umgebung sehr unterschiedliche Ziele. Begriffsgeschichte Das Wort Terrorismus (v. französ.: terreur Schrecken) (sowie Terrorist und terrorisieren), wurde erstmals zur Bezeichnung einer gewaltsamen Regierungsmaßnahme im 18. Jahrhundert verwendet. Im Zusammenhang mit der französischen Revolution wurde der "Terror des Konvents" von 1783–1784 ausgerufen, als die Regierung alle als konterrevolutionär eingestuften Personen hinrichten oder inhaftieren ließ. Dabei wurden u. a. guillotiniert: Ludwig XVI., Marie Antoinette und Gräfin Dubarry. 1796 fand es Eingang in den deutschen Sprachgebrauch. Nach dem 11. September 2001 wurde der Begriff Krieg gegen den Terrorismus (war on terrorism) geprägt. Umsturz der eigenen Regierung Ein Ansatz besteht darin, den Sturz des bestehenden eigenen Staatsapparates zu betreiben. Beispiele sind die deutsche Rote Armee Fraktion oder rechtsextremistische Terroristen in den USA. Dabei geht es auch oftmals darum, eine Gegenreaktion des Staates zu provozieren, die im Gegenzug oft auch Unbeteiligte trifft. Die vorher Unbeteiligten sollen dann an der Reaktion des Staates dessen "wahren Charakter" erkennen. Dabei geht es häufig darum, dass eine andere Staatsform (Kommunismus) oder eine Anarchie als Gesellschaftsform gewünscht werden. Befreiung von einer als Fremdherrschaft empfundenen Regierung Hier wird versucht, eine als Besatzung oder eine als Fremdherrschaft empfundene Regierung zu vertreiben und (zumindest in den Augen der Terroristen) erstmalig einen eigenen Staatsapparat zu errichten. Die baskische ETA und die irische IRA verfolgen beispielsweise diesen Ansatz, auch Al-Qaida verfolgt dieses Ziel (Vertreibung des westlichen Einflusses, Aufbau eines
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