Иностранный язык. Горожанина Н.И - 28 стр.

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sich die Zahl der Toten auf 460, meldete die Internet-Zeitung gazeta.ru am
Abend, doch wurden noch zahlreiche Menschen vermißt. In den
Krankenhäusern befänden sich noch fast 440 Verletzte. Insgesamt war zuvor
von mehr als 700 Verletzten berichtet worden. Mehr als 90 von ihnen sollen sich
in Lebensgefahr befinden. Die meisten Toten seien durch die Explosionen in der
Schule von Beslan ums Leben gekommen durch den Einsturz von Teilen des
Daches.
Auch die Angaben ü ber die Terroristen blieben widersprü chlich: So teilte die
Staatsanwaltschaft mit, bei der Erstü rmung und den anschließenden Gefechten,
bei denen auch Panzer eingesetzt wurden, seien alle 26 Terroristen ums Leben
gekommen. Zunächst hatte es geheißen, es seien 27 Terroristen erschossen und
drei festgenommen worden. Auch war die Festnahme einer Terroristin gemeldet
worden, die im Kittel einer Krankenschwester hatte fliehen wollen. Der
Inlandsgeheimdienst FSB widersprach den Angaben der Staatsanwaltschaft:
Drei Terroristen seien entkommen. (1400)
Präsident Putin besuchte Verletzte im Krankenhaus von Beslan. Ganz Rußland
leidet, weint und betet mit Ihnen, sagte er den Verletzten. Ziel der Terroristen
sei es gewesen, Haß unter den Völkern des Kaukasus zu säen und die ganze
Region zum Aufruhr zu bringen. Weiter sagte Putin: Jeder, der Sympathie für
solche entsetzliche Taten empfindet, wird als Komplize von Terroristen und des
Terrorismus angesehen. Er ordnete an, die Stadt abzuriegeln und die Grenzen
Nordossetiens zu schließen, damit kein Terrorist entkommen kö nne.
Putin wandte sich, in schwarzem Anzug und schwarzer Krawatte, in einer
Fernsehansprache an die Bevö lkerung. Das war ein Angriff auf unser Land,
sagte er. Man habe es mit einer direkten Intervention des internationalen
Terrors gegen Rußland zu tun. Wir waren nicht in der Lage, adäquat zu
reagieren, gestand er. Putin kündigte eine Reform der Streitkräfte im
Nordkaukasus an. Die Zusammenarbeit von Armee, Polizei und Geheimdiensten
mü sse verbessert werden.
Zahlreiche Regierungen brachten ihren Abscheu ü ber die Geiselnahme zum
Ausdruck. Interpol bot Hilfe bei der Suche nach Tätern und Drahtziehern an. Als
Anfü hrer der Geiselnehmer gilt der Ingusche Magomed Jewlojew, einer der
Gefolgsleute des tschetschenischen Terroristen Schamil Bassajew. Zu einem
Diplomatischen Eklat zwischen Rußland und der EU kam es wegen einer
Erklärung des niederländischen Ratsvorsitzenden Bernard Bot. Er hatte in einer
schriftlichen Mitteilung vom EU-Außenministertreffen Auskunft von Moskau
darü ber verlangt, wie diese Tragö die passieren konnte. Das russische
Außenministerium reagierte verärgert: Die Ä ußerung sei unangebracht und
blasphemisch. (1400)
In Bonn sagte Bundeskanzler Gerhard Schrö der zum Ende einer zweitägigen
Tagung des Kabinetts, er habe Putin Deutschlands Hilfe angeboten. Diese kö nne
etwa aus medizinischer Ausrü stung der Bundeswehr bestehen. Die
Verantwortung für die Tragö die in Beslan trü gen skrupellose Terroristen.
Schrö der sagte, es gehe jetzt um die Solidarität mit den Opfern. Er wolle Putin
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sich die Zahl der Toten auf 460, meldete die Internet-Zeitung gazeta.ru am
Abend, doch wurden noch zahlreiche Menschen vermißt. In den
Krankenhäusern befänden sich noch fast 440 Verletzte. Insgesamt war zuvor
von mehr als 700 Verletzten berichtet worden. Mehr als 90 von ihnen sollen sich
in Lebensgefahr befinden. Die meisten Toten seien durch die Explosionen in der
Schule von Beslan ums Leben gekommen – durch den Einsturz von Teilen des
Daches.
Auch die Angaben über die Terroristen blieben widersprüchlich: So teilte die
Staatsanwaltschaft mit, bei der Erstürmung und den anschließenden Gefechten,
bei denen auch Panzer eingesetzt wurden, seien alle 26 Terroristen ums Leben
gekommen. Zunächst hatte es geheißen, es seien 27 Terroristen erschossen und
drei festgenommen worden. Auch war die Festnahme einer Terroristin gemeldet
worden, die im Kittel einer Krankenschwester hatte fliehen wollen. Der
Inlandsgeheimdienst FSB widersprach den Angaben der Staatsanwaltschaft:
Drei Terroristen seien entkommen. (1400)
Präsident Putin besuchte Verletzte im Krankenhaus von Beslan. „Ganz Rußland
leidet, weint und betet mit Ihnen“, sagte er den Verletzten. Ziel der Terroristen
sei es gewesen, „Haß unter den Völkern des Kaukasus zu säen und die ganze
Region zum Aufruhr zu bringen“. Weiter sagte Putin: „Jeder, der Sympathie für
solche entsetzliche Taten empfindet, wird als Komplize von Terroristen und des
Terrorismus angesehen“. Er ordnete an, die Stadt abzuriegeln und die Grenzen
Nordossetiens zu schließen, damit kein Terrorist entkommen könne.
Putin wandte sich, in schwarzem Anzug und schwarzer Krawatte, in einer
Fernsehansprache an die Bevölkerung. „Das war ein Angriff auf unser Land“,
sagte er. Man habe es mit einer „direkten Intervention des internationalen
Terrors gegen Rußland“ zu tun. „Wir waren nicht in der Lage, adäquat zu
reagieren“, gestand er. Putin kündigte eine Reform der Streitkräfte im
Nordkaukasus an. Die Zusammenarbeit von Armee, Polizei und Geheimdiensten
müsse verbessert werden.
Zahlreiche Regierungen brachten ihren Abscheu über die Geiselnahme zum
Ausdruck. Interpol bot Hilfe bei der Suche nach Tätern und Drahtziehern an. Als
Anführer der Geiselnehmer gilt der Ingusche Magomed Jewlojew, einer der
Gefolgsleute des tschetschenischen Terroristen Schamil Bassajew. Zu einem
Diplomatischen Eklat zwischen Rußland und der EU kam es wegen einer
Erklärung des niederländischen Ratsvorsitzenden Bernard Bot. Er hatte in einer
schriftlichen Mitteilung vom EU-Außenministertreffen Auskunft von Moskau
darüber verlangt, „wie diese Tragödie passieren konnte“. Das russische
Außenministerium reagierte verärgert: Die Äußerung sei „unangebracht“ und
„blasphemisch“. (1400)
In Bonn sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Ende einer zweitägigen
Tagung des Kabinetts, er habe Putin Deutschlands Hilfe angeboten. Diese könne
etwa aus medizinischer Ausrüstung der Bundeswehr bestehen. Die
Verantwortung für die „Tragödie“ in Beslan trügen „skrupellose Terroristen“.
Schröder sagte, es gehe jetzt um die Solidarität mit den Opfern. Er wolle Putin