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abgesehen, lebte Sigmund Freud 79 Jahre in dieser Stadt, bis zu seiner
erzwungenen Emigration 1938.
Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums nahm Freu
1873 das Medizinstudium an der Wiener Universität auf. Zu seinen be-
deutendsten Lehrern zählten der Psychologe Ernst Wilhelm von Brücke,
an dessen Institut er von 1876 bis 1882 arbeitete, und der Gehirnanatom
Theodor Meynert.
1885 wurde Freud zum Privatdozenten für Nervenkrankheiten er-
nannt. Im selben Jahr reiste er nach Paris, um bei dem berühmten
Psychiater Jean-Martin Charcot in die Lehre zu gehen. Infolge dieser
Erfahrung rückte das Krankheitsfeld der Neurosen, vor allem der Hyste-
rie, in Freuds Blickfeld. Auf dem Weg der Hypnosebehandlung ent-
deckte er den für die Psychoanalyse zentralen Unterschied zwischen
bewussten und unbewussten seelischen Zuständen.
Im wissenschaftlichen Austausch mit dem Berliner Hals-Nasen-
Ohren-Arzt Wilhelm Fließ entdeckte Freud die Grundzuge der Psycho-
analyse, die schließlich in der „Traumdeutung“ (1900) ihren ersten und
folgenreichen Ausdruck fand. In diesem wichtigen Werk formulierte
Freud seine wesentlichen Erkenntnisse vom Seelenleben. In der
„Traumdeutung „ vermochte Freud zu zeigen, dass die scheinbar sinnlo-
sen chaotischen Produktionen, die der Traum hervorbringt, sehr wohl
einen Sinn haben. Indem Freud die Gesetze der Traumarbeit entzifferte,
machte er den Traum einer Deutung zugänglich.
In rascher Folge publizierte Freud eine Reihe bedeutender Schrif-
ten, die der Psychoanalyse allmählich Reputation in ärtzlichen Kreisen
verschaffte. Ein Jahr nach der „Traumdeutung“ erschien „Zur Psychpa-
tologie des Alltagslebens“, ein Buch in dem Freud gewöhnliche Zu-
fallshandlungen und Fehlleistungen wie Vergessen, Versprechen, Ver-
schreiben im Sinne eines unvollkommem verdrängten psychischen Ma-
terials deutete.
Mit seinen Arbeiten gelang es Freud, bedeutende Köpfe in seinen
Bann zu ziehen. Die „Psychologische Mittwochs-Gesellschaft“, die sich
seit 1902 – dem Jahr der viel zu späten Ernennung Freuds zum Profes-
sor – wöchentlich in Freuds Wohnung in der Berggasse 19 einfand,
nahm 1908 den Namen „Wiener Psychoanalytische Vereinigung“ an.
Eine Amerikareise im darauffolgenden Jahr machte die Psychoanalyse
auch in der neuen Welt bekannt.
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Die späten Werke Freuds, so die religionskritische Studie „Die
Zukunft einer Illusion“ (1927) und „Das Unbehagen in der Kul-
tur“(1930) dokumentieren eindrucksvoll Freuds langen Weg von der
Medizin über die Psychologie zur Philosophie, Sozialpsychologie und
Kulturtheorie. Sein Alterswerk, so scheint es, sucht Antworten auf die
großen Fragen der Menschheit, wie auch der Briefwechsel mit Albert
Einstein zeigt. („Warum Krieg?“)
Freuds Schriften wurden am 10. Mai 1933 von den neuen natio-
nalistischen Herren dem Scheiterhaufen überantwortet. Nach dem ge-
waltsamen „Anschluß“ Österreichs ans Deutsche Reich im März 1938
wurden Freud und seine Familie zur Emigration gezwungen. Der
Schöpfer der Psychoanalyse starb ein Jahr später im Londoner Exil.
Aufgabe 2. Ergänzen Sie die Informationen aus dem Text.
Lebenslauf.
Name Sigmund Freud
Geburtsdatum
Geburtsort
Eltern
Schulbildung
Studium
Berufstätigkeit
Auslandsaufenthalte
Veröffentlichungen
Aufgabe 3. Beantworten Sie die folgenden Fragen.
1. Warum verließ Freud 1938 Österreich?
2. Wann und wo starb er?
3. Um welche Themen geht es in seinen Werken?
Aufgabe 4. Lesen Sie den Text „Die Couch“. Stellen Sie Ihrem
Partner Ihre Fragen zum Text.
1. Was tut eigentlich ein Psychoanalytiker?
2. Wer geht zu ihm? Warum geht man zu ihm?
3. Was sehen Sie auf dem Foto?
4. Wer legte sich wohl in welcher Situation auf diese Couch?
abgesehen, lebte Sigmund Freud 79 Jahre in dieser Stadt, bis zu seiner Die späten Werke Freuds, so die religionskritische Studie „Die erzwungenen Emigration 1938. Zukunft einer Illusion“ (1927) und „Das Unbehagen in der Kul- Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums nahm Freu tur“(1930) dokumentieren eindrucksvoll Freuds langen Weg von der 1873 das Medizinstudium an der Wiener Universität auf. Zu seinen be- Medizin über die Psychologie zur Philosophie, Sozialpsychologie und deutendsten Lehrern zählten der Psychologe Ernst Wilhelm von Brücke, Kulturtheorie. Sein Alterswerk, so scheint es, sucht Antworten auf die an dessen Institut er von 1876 bis 1882 arbeitete, und der Gehirnanatom großen Fragen der Menschheit, wie auch der Briefwechsel mit Albert Theodor Meynert. Einstein zeigt. („Warum Krieg?“) 1885 wurde Freud zum Privatdozenten für Nervenkrankheiten er- Freuds Schriften wurden am 10. Mai 1933 von den neuen natio- nannt. Im selben Jahr reiste er nach Paris, um bei dem berühmten nalistischen Herren dem Scheiterhaufen überantwortet. Nach dem ge- Psychiater Jean-Martin Charcot in die Lehre zu gehen. Infolge dieser waltsamen „Anschluß“ Österreichs ans Deutsche Reich im März 1938 Erfahrung rückte das Krankheitsfeld der Neurosen, vor allem der Hyste- wurden Freud und seine Familie zur Emigration gezwungen. Der rie, in Freuds Blickfeld. Auf dem Weg der Hypnosebehandlung ent- Schöpfer der Psychoanalyse starb ein Jahr später im Londoner Exil. deckte er den für die Psychoanalyse zentralen Unterschied zwischen bewussten und unbewussten seelischen Zuständen. Aufgabe 2. Ergänzen Sie die Informationen aus dem Text. Im wissenschaftlichen Austausch mit dem Berliner Hals-Nasen- Lebenslauf. Ohren-Arzt Wilhelm Fließ entdeckte Freud die Grundzuge der Psycho- analyse, die schließlich in der „Traumdeutung“ (1900) ihren ersten und Name Sigmund Freud folgenreichen Ausdruck fand. In diesem wichtigen Werk formulierte Geburtsdatum Freud seine wesentlichen Erkenntnisse vom Seelenleben. In der Geburtsort „Traumdeutung „ vermochte Freud zu zeigen, dass die scheinbar sinnlo- Eltern sen chaotischen Produktionen, die der Traum hervorbringt, sehr wohl Schulbildung einen Sinn haben. Indem Freud die Gesetze der Traumarbeit entzifferte, Studium machte er den Traum einer Deutung zugänglich. Berufstätigkeit In rascher Folge publizierte Freud eine Reihe bedeutender Schrif- Auslandsaufenthalte ten, die der Psychoanalyse allmählich Reputation in ärtzlichen Kreisen Veröffentlichungen verschaffte. Ein Jahr nach der „Traumdeutung“ erschien „Zur Psychpa- tologie des Alltagslebens“, ein Buch in dem Freud gewöhnliche Zu- Aufgabe 3. Beantworten Sie die folgenden Fragen. fallshandlungen und Fehlleistungen wie Vergessen, Versprechen, Ver- 1. Warum verließ Freud 1938 Österreich? schreiben im Sinne eines unvollkommem verdrängten psychischen Ma- 2. Wann und wo starb er? terials deutete. 3. Um welche Themen geht es in seinen Werken? Mit seinen Arbeiten gelang es Freud, bedeutende Köpfe in seinen Bann zu ziehen. Die „Psychologische Mittwochs-Gesellschaft“, die sich Aufgabe 4. Lesen Sie den Text „Die Couch“. Stellen Sie Ihrem seit 1902 – dem Jahr der viel zu späten Ernennung Freuds zum Profes- Partner Ihre Fragen zum Text. sor – wöchentlich in Freuds Wohnung in der Berggasse 19 einfand, 1. Was tut eigentlich ein Psychoanalytiker? nahm 1908 den Namen „Wiener Psychoanalytische Vereinigung“ an. 2. Wer geht zu ihm? Warum geht man zu ihm? Eine Amerikareise im darauffolgenden Jahr machte die Psychoanalyse 3. Was sehen Sie auf dem Foto? auch in der neuen Welt bekannt. 4. Wer legte sich wohl in welcher Situation auf diese Couch? 129 130
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