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Fürstenherrschaft” wurde das Renaissanceschloß aus dem 16. Jahrhundert
verachtet. Von ihm sind heute nur noch ein paar Fassaden und der
Fürstenzug an der Stallhoffassade zu sehen: Das 102 Meter lange
Wandgemälde zeigt sämtliche sächsischen Herrscher, darunter Fürsten
und Könige mit so einprägsamen Namen wie Ludwig der Gebissene oder
Anton der Gütige. Als das ursprüngliche Material zu verwittern drohte,
wurde der “Fürstenzug” in beispielloser Fleißarbeit 1907 auf 24 000
Meißener Porzellankacheln übertragen.
Noch weniger als vom Schloß ist von der Frauenkirche
übriggeblieben. Sie galt als “Petersdom der Protestanten”. Heute ist sie
nur noch Ruine, bei der aus der Not eine Tugend gemacht wurde. Die
“schönste Ruine Deutschlands” ist ein Mahnmal, das an die Opfer des
Zweiten Weltkrieges erinnern soll. Etwas verloren steht Martin Luther
auf dem Denkmal vor dem Trümmerhaufen.
Doch trotz mancher Lücken im berühmten Barockensemble
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: Ganz
ist Dresden der Charme nicht vergangen. Der Zwinger wurde immerhin
mustergültig wieder aufgebaut. Er ist ein eigenwilliges Ensemble, halb
Schloß mit Teichen und Garten, halb Gartenanlage, von Salons, einem
Nymphenbad und einem Glockenspielpavillon mit den Glocken aus
Meißener Porzellan umgeben, in jedem Fall eine übermütige
Angelegenheit Augusts des Starken (1670-1733) , des Kurfürsten von
Sachsen und Königs von Polen. Er hatte ehrgeizige Pläne: Die Stadt sollte
wie Venedig werden; italienische Baumeister, Spezialisten für
Prunkgondeln, wurden nach Dresden gelockt. Der Zwinger sollte
südländisch heiter wirken und möglichst auch noch wie Versailles
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aussehen. Die Baumeister des Kurfürsten, der Architekt Pöppelmann und
der Bildhauer Permoser, durften sich daher in üppigem Barock austoben.
Übertreibungen waren durchaus im Sinne des Monarchen. Das
Nymphenbad zum Beispiel ist ein Scherz mit Grotten, Wasserspielen,
Nymphen und wasserspeienden Delphinen.
Der Zwinger zeigt aber auch große Kunst. Besonders sehenswert:
Porzellan in allen Variationen. August der Starke und seine Nachfolger
sammelten nicht nur die schönsten Stücke aus Meißener Porzellan,
sondern auch frühe chinesische, japanische und koreanische Keramik.
Noch viele weitere Schätze haben die sächsischen Kurfürsten und Könige
in ihrem Zwinger gehortet, zum Beispiel einen arabischen
Himmelsglobus von 1279 und die älteste Rechenmaschine der Erde
(1642), besonders aber große Meisterwerke der Kunst. Nur das Beste,
Feinste durfte es sein. Vor allem in Italien und Spanien waren die
Kunstjäger im kurfürstlichen Auftrag unterwegs, sammelten Gemälde
von Rubens, Veronese, El Greco, Tizian, Velazquez, Rembrandt und
Botticelli. Der größte Kauf gelang ihnen in der Klosterkirche San Sisto zu
Piacenza: Dort kauften sie Raffaels “Sixtinische Madonna”. Sie ist noch
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Fürstenherrschaft” wurde das Renaissanceschloß aus dem 16. Jahrhundert verachtet. Von ihm sind heute nur noch ein paar Fassaden und der Fürstenzug an der Stallhoffassade zu sehen: Das 102 Meter lange Wandgemälde zeigt sämtliche sächsischen Herrscher, darunter Fürsten und Könige mit so einprägsamen Namen wie Ludwig der Gebissene oder Anton der Gütige. Als das ursprüngliche Material zu verwittern drohte, wurde der “Fürstenzug” in beispielloser Fleißarbeit 1907 auf 24 000 Meißener Porzellankacheln übertragen. Noch weniger als vom Schloß ist von der Frauenkirche übriggeblieben. Sie galt als “Petersdom der Protestanten”. Heute ist sie nur noch Ruine, bei der aus der Not eine Tugend gemacht wurde. Die “schönste Ruine Deutschlands” ist ein Mahnmal, das an die Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnern soll. Etwas verloren steht Martin Luther auf dem Denkmal vor dem Trümmerhaufen. Doch trotz mancher Lücken im berühmten Barockensemble4: Ganz ist Dresden der Charme nicht vergangen. Der Zwinger wurde immerhin mustergültig wieder aufgebaut. Er ist ein eigenwilliges Ensemble, halb Schloß mit Teichen und Garten, halb Gartenanlage, von Salons, einem Nymphenbad und einem Glockenspielpavillon mit den Glocken aus Meißener Porzellan umgeben, in jedem Fall eine übermütige Angelegenheit Augusts des Starken (1670-1733) , des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen. Er hatte ehrgeizige Pläne: Die Stadt sollte wie Venedig werden; italienische Baumeister, Spezialisten für Prunkgondeln, wurden nach Dresden gelockt. Der Zwinger sollte südländisch heiter wirken und möglichst auch noch wie Versailles5 aussehen. Die Baumeister des Kurfürsten, der Architekt Pöppelmann und der Bildhauer Permoser, durften sich daher in üppigem Barock austoben. Übertreibungen waren durchaus im Sinne des Monarchen. Das Nymphenbad zum Beispiel ist ein Scherz mit Grotten, Wasserspielen, Nymphen und wasserspeienden Delphinen. Der Zwinger zeigt aber auch große Kunst. Besonders sehenswert: Porzellan in allen Variationen. August der Starke und seine Nachfolger sammelten nicht nur die schönsten Stücke aus Meißener Porzellan, sondern auch frühe chinesische, japanische und koreanische Keramik. Noch viele weitere Schätze haben die sächsischen Kurfürsten und Könige in ihrem Zwinger gehortet, zum Beispiel einen arabischen Himmelsglobus von 1279 und die älteste Rechenmaschine der Erde (1642), besonders aber große Meisterwerke der Kunst. Nur das Beste, Feinste durfte es sein. Vor allem in Italien und Spanien waren die Kunstjäger im kurfürstlichen Auftrag unterwegs, sammelten Gemälde von Rubens, Veronese, El Greco, Tizian, Velazquez, Rembrandt und Botticelli. Der größte Kauf gelang ihnen in der Klosterkirche San Sisto zu Piacenza: Dort kauften sie Raffaels “Sixtinische Madonna”. Sie ist noch 12
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