Профилированнные тексты и упражнения по немецкому языку. Максимова С.А - 32 стр.

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15.1 Sauberes Wasser wird immer kostbarer
— Angepaßter Technologietransfer für die Dritte Welt —
Bonn — (INP). Nicht nur die biologische Exsistenz, alle unsere Aktivitäten
hängen in vielfältiger Weise von intakten Gewässern und der Verfügbarkeit sauberen
Wassers ab. Der Schutz dieses wertvollen Gutes hat hohe Priorität in der
Umweltpolitik.
Dank der klimatisch günstigen Lage verfügt die Bundesrepublik Deutschland
über genügend Wasser. Problematisch als Folge der Bevölkerungsdichte und der
starken Industrialisierung ist dagegen die Beschaffenheit des Wassers. So hat die
Bundesrepublik schon seit Ende der 60er Jahre große Anstrengungen unternommen,
um die Belastungen der oberirdischen Gewässer und des Grundwassers durch
gefährliche Stoffe wie Schwermetalle oder Pestizide drastisch zu reduzieren. Ein
Beispiel: im Rhein sind die Quecksilber- und die Cadmiumspuren seit Mitte der 70er
Jahre um 99 Prozent reduziert. Der Sauerstoffgehalt hat bereits wieder die
Sättigungsgrenze von ca. 10 Milligramm pro Liter erreicht, und es leben dort jetzt ca.
40 Fischarten.
Zahlreiche Kläranlagen sind mit Stickstoff und Phosphatreinigungsstufen zur
Verminderung der Nährstoffbelastung ausgestattet. Als Prinzip gilt jedoch: Stickstoff
und Phosphor sollen an der Quelle reduziert oder vermieden werden, also in der
Landwirtschaft, Industrie und Haushalten. Schadstoffe dürfen erst gar nicht in das
Grundwasser gelangen. In Westdeutschland sind 92 Prozent der Einwohner an die
Kanalisation angeschlossen. Das Abwasser von über 88 Prozent der Einwohner wird
in zentralen Anlagen biologisch gereinigt.Die Abwässer der übrigen Einwohner wird
über private Kleinkläranlagen entsorgt.
Etwas kritischer ist die Situation in Ostdeutschland, wo veraltete
Produktionstechniken 45 Prozent der Gewässer so stark belastet haben, daß sie für die
Trinkwasseraufbereitung nicht mehr genutzt werden können. Aus einem Drittel der
Gewässer kann Trinkwasser nur mit aufwendiger und sehr teurer Technologie
gewonnen werden.
Was für die Bundesrepublik technisch und finanziell ein lösbares Problem
darstellt, ist für viele Entwicklungsländer ein existentielles Problem. Hätte Peru
moderne Anlagen für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung der
Bevölkerung, dann wäre wahrscheinlich die Cholera nicht wie eine Seuche
aufgetreten mit ihren verheerenden gesundheitlichen und finanziellen Folgen.
Mediziner haben festgestellt, daß ein Großteil der Erkrankungen in der Dritten Welt
auf unsauberes Wasser zurückgeht. Etwa 30 Prozent aller Todesfälle wird derartigen
Infektionen zugeschrieben.
Die Aussichten auf eine durchgreifende Verbesserung der Situation sind nicht
günstig, denn die Slums in den Ballungsräumen der Dritten Welt breiten sich immer
mehr aus, und die Versorgung mit Trinkwasser sowie die Abwässer-Beseitigung hält
mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Abfallberge und ungeklärte Abwässer, die über
Flüsse ins offene Meer gelangen, sind Brutstätten für Krankheitserreger.
In vielen Teilen der Erde wird das kostbare Naß durch Umwelteinflüsse
(Bodenerosion, Wüstenbildung, sinkender Grundwasserspiegel) rarer. So müssen
34
15.1 Sauberes Wasser wird immer kostbarer
    — Angepaßter Technologietransfer für die Dritte Welt —

       Bonn — (INP). Nicht nur die biologische Exsistenz, alle unsere Aktivitäten
hängen in vielfältiger Weise von intakten Gewässern und der Verfügbarkeit sauberen
Wassers ab. Der Schutz dieses wertvollen Gutes hat hohe Priorität in der
Umweltpolitik.
       Dank der klimatisch günstigen Lage verfügt die Bundesrepublik Deutschland
über genügend Wasser. Problematisch als Folge der Bevölkerungsdichte und der
starken Industrialisierung ist dagegen die Beschaffenheit des Wassers. So hat die
Bundesrepublik schon seit Ende der 60er Jahre große Anstrengungen unternommen,
um die Belastungen der oberirdischen Gewässer und des Grundwassers durch
gefährliche Stoffe wie Schwermetalle oder Pestizide drastisch zu reduzieren. Ein
Beispiel: im Rhein sind die Quecksilber- und die Cadmiumspuren seit Mitte der 70er
Jahre um 99 Prozent reduziert. Der Sauerstoffgehalt hat bereits wieder die
Sättigungsgrenze von ca. 10 Milligramm pro Liter erreicht, und es leben dort jetzt ca.
40 Fischarten.
       Zahlreiche Kläranlagen sind mit Stickstoff und Phosphatreinigungsstufen zur
Verminderung der Nährstoffbelastung ausgestattet. Als Prinzip gilt jedoch: Stickstoff
und Phosphor sollen an der Quelle reduziert oder vermieden werden, also in der
Landwirtschaft, Industrie und Haushalten. Schadstoffe dürfen erst gar nicht in das
Grundwasser gelangen. In Westdeutschland sind 92 Prozent der Einwohner an die
Kanalisation angeschlossen. Das Abwasser von über 88 Prozent der Einwohner wird
in zentralen Anlagen biologisch gereinigt.Die Abwässer der übrigen Einwohner wird
über private Kleinkläranlagen entsorgt.
       Etwas kritischer ist die Situation in Ostdeutschland, wo veraltete
Produktionstechniken 45 Prozent der Gewässer so stark belastet haben, daß sie für die
Trinkwasseraufbereitung nicht mehr genutzt werden können. Aus einem Drittel der
Gewässer kann Trinkwasser nur mit aufwendiger und sehr teurer Technologie
gewonnen werden.
       Was für die Bundesrepublik technisch und finanziell ein lösbares Problem
darstellt, ist für viele Entwicklungsländer ein existentielles Problem. Hätte Peru
moderne Anlagen für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung der
Bevölkerung, dann wäre wahrscheinlich die Cholera nicht wie eine Seuche
aufgetreten mit ihren verheerenden gesundheitlichen und finanziellen Folgen.
Mediziner haben festgestellt, daß ein Großteil der Erkrankungen in der Dritten Welt
auf unsauberes Wasser zurückgeht. Etwa 30 Prozent aller Todesfälle wird derartigen
Infektionen zugeschrieben.
       Die Aussichten auf eine durchgreifende Verbesserung der Situation sind nicht
günstig, denn die Slums in den Ballungsräumen der Dritten Welt breiten sich immer
mehr aus, und die Versorgung mit Trinkwasser sowie die Abwässer-Beseitigung hält
mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Abfallberge und ungeklärte Abwässer, die über
Flüsse ins offene Meer gelangen, sind Brutstätten für Krankheitserreger.
       In vielen Teilen der Erde wird das kostbare Naß durch Umwelteinflüsse
(Bodenerosion, Wüstenbildung, sinkender Grundwasserspiegel) rarer. So müssen
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