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KAPITEL 4
S
OZIALE MARKTWIRTSCHAFT
Lesen Sie den Text!
Wie beeinflussen Interessenverbände?
Im Herbst 1996 beschloss der Bundestag, dass Arbeitnehmer im Krank-
heitsfall nicht mehr 100 Prozent ihres Entgelts für sechs Wochen beziehen soll-
ten, sondern nur noch 80 Prozent. Vorausgegangen waren heftige Auseinander-
setzungen zwischen den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften. Die
Arbeitgeberverbände wiessen darauf hin, dass die Kosten der Entgeltfortzahlung
die Lohnnebenkosten erhöhe und damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Wirtschaft einschränke, denn in den konkurrierenden Ländern bestünden weit kos-
tengünstigere Lösungen.
Die Gewerkschaften dagegen bestanden auf der Lohnsicherung auch im
Krankheitsfall und betonten, dass gerade die Arbeitnehmer mit geringen Ver-
diensten durch die angestrebte Lösung belastet würden. Für spätere Tarifverhand-
lungen kündigten sie an für die volle Lohnfortzahlung nötigenfalls zu streiken.
Die Arbeitgeberargumente beeinflussten die Regierungskoalition von
CDU/ CSU und F.D.P., während die Opposition die Meinung der Gewerk-
schaften vertrat.
Das Beispiel zeigt, wenn die Interessenverbände zu beeinflussen suchen
und wie sie vorgehen: Da die Wirtschaftsordnung und die Wirtschaftspolitik der
Bundesrepublik Deutschland vor allem vom Bundestag und der Bundesregie-
rung bestimmt wird, zielt die Beeinflussung vor allem auf sie.
Adressaten der Interessenverbände
Auf wen die Interessenverbände Einfluss zu nehmen versuchen dürfte
damit klar sein:
1. Auf die Parteien und die Abgeordneten des Bundestages und eventuell
auf die Regierungen der Bundesländer, da sie über den Bundesrat Gesetze mit
beschließen. Ziel ist es dabei auf die Gesetzgebung einzuwirken.
2. Auf die Regierung, den Bundeskanzler und die Ministerien um die Vor-
bereitung der Gesetzgebung und später die Ausführung der Gesetze zu beein-
flussen.
KAPITEL 4 SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT Lesen Sie den Text! Wie beeinflussen Interessenverbände? Im Herbst 1996 beschloss der Bundestag, dass Arbeitnehmer im Krank- heitsfall nicht mehr 100 Prozent ihres Entgelts für sechs Wochen beziehen soll- ten, sondern nur noch 80 Prozent. Vorausgegangen waren heftige Auseinander- setzungen zwischen den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften. Die Arbeitgeberverbände wiessen darauf hin, dass die Kosten der Entgeltfortzahlung die Lohnnebenkosten erhöhe und damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft einschränke, denn in den konkurrierenden Ländern bestünden weit kos- tengünstigere Lösungen. Die Gewerkschaften dagegen bestanden auf der Lohnsicherung auch im Krankheitsfall und betonten, dass gerade die Arbeitnehmer mit geringen Ver- diensten durch die angestrebte Lösung belastet würden. Für spätere Tarifverhand- lungen kündigten sie an für die volle Lohnfortzahlung nötigenfalls zu streiken. Die Arbeitgeberargumente beeinflussten die Regierungskoalition von CDU/ CSU und F.D.P., während die Opposition die Meinung der Gewerk- schaften vertrat. Das Beispiel zeigt, wenn die Interessenverbände zu beeinflussen suchen und wie sie vorgehen: Da die Wirtschaftsordnung und die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland vor allem vom Bundestag und der Bundesregie- rung bestimmt wird, zielt die Beeinflussung vor allem auf sie. Adressaten der Interessenverbände Auf wen die Interessenverbände Einfluss zu nehmen versuchen dürfte damit klar sein: 1. Auf die Parteien und die Abgeordneten des Bundestages und eventuell auf die Regierungen der Bundesländer, da sie über den Bundesrat Gesetze mit beschließen. Ziel ist es dabei auf die Gesetzgebung einzuwirken. 2. Auf die Regierung, den Bundeskanzler und die Ministerien um die Vor- bereitung der Gesetzgebung und später die Ausführung der Gesetze zu beein- flussen.
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