Развитие навыков перевода текстов немецкой периодической печати. Меренок М.Ф - 10 стр.

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zugelegt, die privaten Dienstleistungen um 21,2 Prozent und Betriebe im Be-
reich Handel, Gastgewerbe und Verkehr um immerhin noch 2,4 Prozent. Diese
Zuwächse reichten aber nicht aus, den scharfen Einbruch beim produzierenden
Gewerbe – mit einem Minus von 24,5 Prozent – sowie im öffentlichen Sektor
(minus 11,5 Prozent) wettzumachen. Auch wenn die jüngsten vor allem vom
Dollarkurs beflügelten Exporterfolge die Talfahrt im Produzierenden Gewerbe
vorübergehend gestoppt haben, spricht die in anderen Volkswirtschaften be-
reits weiter vorangeschrittene Entwicklung dafür, dass sich der säkulare Trend
in die Dienstleistungsgesellschaft fortsetzen wird.
Globale Daten überdecken auch die Spaltung des Arbeitsmarktes zwischen
Ost und West, denn beide Teile driften eher auseinander, als dass sie sich zu einer
Einheit verweben. Jüngstes Beispiel: Während in Westdeutschland die Be-
schäftigung im Jahr 2000 um 1,9 Prozent zugelegt hat, schrumpfte sie in den
neuen Bundesländern um weitere 0,5 Prozent. Mit 17,4 Prozent lag die Ar-
beitslosenquote in Ostdeutschland um mehr als das Doppelte über jener in
Westdeutschland (7,8 Prozent). Abgesehen von einzelnen Wachstumszonen ist
der Beschäftigungsmotor trotz massiver arbeitsmarktpolitischer Hilfen, Inves-
titionsförderung und Ausbau der Infrastruktur noch nicht auf breiter Front an-
gesprungen.
Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
Mit dem Strukturwandel in der Arbeitswelt vollzieht sich auch ein tiefgrei-
fender Wandel der Erwerbsmuster. Das lange Zeit prägende “Normalarbeitsver-
hältnis”, definiert durch eine versicherungspflichtige, dauerhafte Vollzeitbeschäfti-
gung, verblasst immer mehr zugunsten atypischer Beschäftigungsformen. Allein
zwischen 1993 und 1995 ist der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäf-
tigung von 85 Prozent auf 80,5 Prozent gefallen. Versicherungsfrei waren bis zur
Reform im Jahre 2000 so genannte “Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse” mit
einer Arbeitszeit von weniger als 15 Stunden pro Woche. Diese Form der Teilzeit-
arbeit hat sich besonders in der Dienstleistungsbranche stürmisch ausgebreitet,
mittlerweile arbeiten 25 Prozent aller Beschäftigten auf Teilzeitbasis. Das Vor-
dringen solcher Beschäftigungsformen wirft vor allem zwei Probleme auf. Erstens
schwindet die Basis der sozialen Sicherungssysteme – und zweitens werden Teil-
zeitmitarbeiter in betrieblichen Weiterbildungsprogrammen oft stiefmütterlich be-
handelt. Dem Arbeitsmarkt droht dadurch langfristig eine Spaltung mit einem
wachsenden Teil unzureichend qualifizierter Arbeitskräfte. “Flexicurity” lautet der
Lösungsansatz, der atypische Beschäftigung (flexibility) sozial absichern (security)
soll. Kernelemente bilden eine existenzsichernde Grundrente für alle Erwerbstäti-
gen nach Schweizer Vorbild, ein System des lebenslangen Lernens sowie Hilfen
beim Übergang zwischen verschiedenen Erwerbsformen.
Deregulierung – der Weg zu mehr Beschäftigung?
Die Ursachen für die anhaltende Massenarbeitslosigkeit werden häufig
den als verkrustet angesehenen Strukturen zugeschrieben. Unter Verweis auf
zugelegt, die privaten Dienstleistungen um 21,2 Prozent und Betriebe im Be-
reich Handel, Gastgewerbe und Verkehr um immerhin noch 2,4 Prozent. Diese
Zuwächse reichten aber nicht aus, den scharfen Einbruch beim produzierenden
Gewerbe – mit einem Minus von 24,5 Prozent – sowie im öffentlichen Sektor
(minus 11,5 Prozent) wettzumachen. Auch wenn die jüngsten vor allem vom
Dollarkurs beflügelten Exporterfolge die Talfahrt im Produzierenden Gewerbe
vorübergehend gestoppt haben, spricht die in anderen Volkswirtschaften be-
reits weiter vorangeschrittene Entwicklung dafür, dass sich der säkulare Trend
in die Dienstleistungsgesellschaft fortsetzen wird.
      Globale Daten überdecken auch die Spaltung des Arbeitsmarktes zwischen
Ost und West, denn beide Teile driften eher auseinander, als dass sie sich zu einer
Einheit verweben. Jüngstes Beispiel: Während in Westdeutschland die Be-
schäftigung im Jahr 2000 um 1,9 Prozent zugelegt hat, schrumpfte sie in den
neuen Bundesländern um weitere 0,5 Prozent. Mit 17,4 Prozent lag die Ar-
beitslosenquote in Ostdeutschland um mehr als das Doppelte über jener in
Westdeutschland (7,8 Prozent). Abgesehen von einzelnen Wachstumszonen ist
der Beschäftigungsmotor trotz massiver arbeitsmarktpolitischer Hilfen, Inves-
titionsförderung und Ausbau der Infrastruktur noch nicht auf breiter Front an-
gesprungen.
                     Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
      Mit dem Strukturwandel in der Arbeitswelt vollzieht sich auch ein tiefgrei-
fender Wandel der Erwerbsmuster. Das lange Zeit prägende “Normalarbeitsver-
hältnis”, definiert durch eine versicherungspflichtige, dauerhafte Vollzeitbeschäfti-
gung, verblasst immer mehr zugunsten atypischer Beschäftigungsformen. Allein
zwischen 1993 und 1995 ist der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäf-
tigung von 85 Prozent auf 80,5 Prozent gefallen. Versicherungsfrei waren bis zur
Reform im Jahre 2000 so genannte “Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse” mit
einer Arbeitszeit von weniger als 15 Stunden pro Woche. Diese Form der Teilzeit-
arbeit hat sich besonders in der Dienstleistungsbranche stürmisch ausgebreitet,
mittlerweile arbeiten 25 Prozent aller Beschäftigten auf Teilzeitbasis. Das Vor-
dringen solcher Beschäftigungsformen wirft vor allem zwei Probleme auf. Erstens
schwindet die Basis der sozialen Sicherungssysteme – und zweitens werden Teil-
zeitmitarbeiter in betrieblichen Weiterbildungsprogrammen oft stiefmütterlich be-
handelt. Dem Arbeitsmarkt droht dadurch langfristig eine Spaltung mit einem
wachsenden Teil unzureichend qualifizierter Arbeitskräfte. “Flexicurity” lautet der
Lösungsansatz, der atypische Beschäftigung (flexibility) sozial absichern (security)
soll. Kernelemente bilden eine existenzsichernde Grundrente für alle Erwerbstäti-
gen nach Schweizer Vorbild, ein System des lebenslangen Lernens sowie Hilfen
beim Übergang zwischen verschiedenen Erwerbsformen.
            Deregulierung – der Weg zu mehr Beschäftigung?
    Die Ursachen für die anhaltende Massenarbeitslosigkeit werden häufig
den als verkrustet angesehenen Strukturen zugeschrieben. Unter Verweis auf
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