Развитие навыков перевода текстов немецкой периодической печати. Меренок М.Ф - 11 стр.

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das erfolgreiche Modell der USA lautet die empfohlene Therapie, den Ar-
beitsmarkt konsequent zu deregulieren und die Marktmechanismen zu stärken.
Sowohl der Gesetzgeber als auch die Tarifparteien haben zwischenzeitlich rea-
giert und Schritte in diese Richtung eingeschlagen. Mehrere Gesetze haben den
Spielraum für befristete Arbeitsverträge sowie für Leiharbeit erleichtert und
ausgeweitet, private Arbeitsvermittler zugelassen sowie das Verbot der Sonn-
tagsarbeit im Produzierenden Gewerbe gelockert. Parallel haben die Tarifpart-
ner den Betrieben im Rahmen von “Öffnungsklauseln” neue Möglichkeiten er-
öffnet, tarifliche Standards innerhalb definierter Margen zu unterschreiten und
betriebsspezifische Lösungen bei Lohn oder Arbeitszeit zu vereinbaren. Zu-
dem fielen die Tarifabschlüsse der 90er Jahre moderat aus. Indes: Die positi-
ven Effekte für den arbeitsmarkt sind ausgeblieben. Für den exportgetragenen
Boom der jüngsten Zeit und die dadurch ausgelösten Beschäftigungszuwächse
war die Wechselkursentwicklung entschieden bedeutsamer. Dennoch halten
die Forderungen nach weiterer Deregulierung an. Im Zentrum der Kritik steht
dabei das Tarifvertragsrecht, das größeren Gestaltungsraum für betriebsspezi-
fische Lösungen bei Gehalt und Arbeitszeit zulassen soll. Abgesehen von der
empirisch nicht belegten Wirksamkeit dieses Therapieansatzes würde ein Um-
bau des Tarifvertragssystems in wachsenden Teilen der Wirtschaft leerlaufen.
Denn: Immer mehr Arbeitgeber in expandierenden Dienstleistungsbranchen, in
der “new economy” und auch in Ostdeutschland verzichten auf tarifliche Bin-
dungen. In Westdeutschland arbeiten 25 Prozent und in Ostdeutschland bereits
40 Prozent aller Beschäftigten in tariffreien Zonen.
Mehr Arbeitsplätze in Deutschland
Arbeitslosenquote in Prozent
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das erfolgreiche Modell der USA lautet die empfohlene Therapie, den Ar-
beitsmarkt konsequent zu deregulieren und die Marktmechanismen zu stärken.
Sowohl der Gesetzgeber als auch die Tarifparteien haben zwischenzeitlich rea-
giert und Schritte in diese Richtung eingeschlagen. Mehrere Gesetze haben den
Spielraum für befristete Arbeitsverträge sowie für Leiharbeit erleichtert und
ausgeweitet, private Arbeitsvermittler zugelassen sowie das Verbot der Sonn-
tagsarbeit im Produzierenden Gewerbe gelockert. Parallel haben die Tarifpart-
ner den Betrieben im Rahmen von “Öffnungsklauseln” neue Möglichkeiten er-
öffnet, tarifliche Standards innerhalb definierter Margen zu unterschreiten und
betriebsspezifische Lösungen bei Lohn oder Arbeitszeit zu vereinbaren. Zu-
dem fielen die Tarifabschlüsse der 90er Jahre moderat aus. Indes: Die positi-
ven Effekte für den arbeitsmarkt sind ausgeblieben. Für den exportgetragenen
Boom der jüngsten Zeit und die dadurch ausgelösten Beschäftigungszuwächse
war die Wechselkursentwicklung entschieden bedeutsamer. Dennoch halten
die Forderungen nach weiterer Deregulierung an. Im Zentrum der Kritik steht
dabei das Tarifvertragsrecht, das größeren Gestaltungsraum für betriebsspezi-
fische Lösungen bei Gehalt und Arbeitszeit zulassen soll. Abgesehen von der
empirisch nicht belegten Wirksamkeit dieses Therapieansatzes würde ein Um-
bau des Tarifvertragssystems in wachsenden Teilen der Wirtschaft leerlaufen.
Denn: Immer mehr Arbeitgeber in expandierenden Dienstleistungsbranchen, in
der “new economy” und auch in Ostdeutschland verzichten auf tarifliche Bin-
dungen. In Westdeutschland arbeiten 25 Prozent und in Ostdeutschland bereits
40 Prozent aller Beschäftigten in tariffreien Zonen.
Mehr Arbeitsplätze in Deutschland
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