Развитие навыков перевода текстов немецкой периодической печати. Меренок М.Ф - 9 стр.

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Von Hartmut Seifert
Der Arbeitsmarkt in Deutschland stellt die Politik vor
schwierige Herausforderungen. Sie hat nicht nur die hartnäckig
andauernde Arbeitslosigkeit auf ein verträgliches Maß
zurückzuführen; gleichzeitig soll sie den Arbeitsmarkt für die
künftigen Herausforderungen rüsten, die der Strukturwandel
von der Industrie- zur Dienstleistungs und Wissensgesellschaft
stellt. Die erste Aufgabe allerdings ist kaum ohne die zweite zu
meistern. Die Arbeitslosigkeit hat sich seit gut einem
Vierteljahrhundert als Begleiter der wirtschaftlichen
Entwicklung eingenistet und ist mit jedem Konjunkturzyklus
auf ein höheres Niveau geklettert. Die gute konjunkturelle
Entwicklung der vergangenen Jahre hat die Arbeitsmarktlage
jedoch aufgehelltseit 1997 sind rund 1,34 Millionen neuer
Arbeitsplätze entstanden. Mit durchschnittlich 3,89 Millionen
Arbeitslosen war im Jahr 2000 aber immer noch fast jeder
Zehnte im erwerbsfähigen Alter ohne Job. Die
Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt bei 9,6 Prozent
beziehungsweise bei 7,8 Prozent, wenn man die standardisierte
internationale Methode zugrunde legt. Mit diesem Wert
schneidet Deutschland etwas günstiger ab als der Durchschnitt
der EU-Länder (8,2 Prozent).
Arbeitslosigkeit betrifft einzelne Personengruppen sehr unterschiedlich.
Ein hohes Risiko tragen vor allem Ausländer mit einer Arbeitslosenquote von
17,5 Prozent. Die Arbeitslosenquoten von Männern und Frauen unterscheiden
sich kaum. Jüngere Menschen unter 25 Jahren sind im Unterschied zu vielen
anderen europäischen Ländern dank des dualen Ausbildungssystems sowie be-
sonderer Fördermaßnahmen, aber auch der Frühverrentungsangebote nicht ü-
berproportional häufig arbeitslos. Alarmierend hoch hingegen ist der Anteil
der Langzeitarbeitslosen: Jeder Dritte sucht länger als ein Jahr vergeblich ei-
nen neuen Job. Auf besondere Schwierigkeiten stoßen dabei Arbeitslose mit
gesundheitlichen Einschränkungen und die über 45-Jährigen.
Jobmotor Dienstleistungssektor
Die Beschäftigungsimpulse kommen vor allem vom expandierenden
Dienstleistungssektor. Während in der Gesamtwirtschaft im vergangenen Jahr-
zehnt 1,3 Prozent der Arbeitsplätze verloren gingen, hat der Bereich Finanzie-
rung, Vermietung und Unternehmensdienstleistung kräftig um 42,1 Prozent
                           Von Hartmut Seifert
   Der Arbeitsmarkt in Deutschland stellt die Politik vor
   schwierige Herausforderungen. Sie hat nicht nur die hartnäckig
   andauernde Arbeitslosigkeit auf ein verträgliches Maß
   zurückzuführen; gleichzeitig soll sie den Arbeitsmarkt für die
   künftigen Herausforderungen rüsten, die der Strukturwandel
   von der Industrie- zur Dienstleistungs und Wissensgesellschaft
   stellt. Die erste Aufgabe allerdings ist kaum ohne die zweite zu
   meistern. Die Arbeitslosigkeit hat sich seit gut einem
   Vierteljahrhundert als Begleiter der wirtschaftlichen
   Entwicklung eingenistet und ist mit jedem Konjunkturzyklus
   auf ein höheres Niveau geklettert. Die gute konjunkturelle
   Entwicklung der vergangenen Jahre hat die Arbeitsmarktlage
   jedoch aufgehelltseit 1997 sind rund 1,34 Millionen neuer
   Arbeitsplätze entstanden. Mit durchschnittlich 3,89 Millionen
   Arbeitslosen war im Jahr 2000 aber immer noch fast jeder
   Zehnte im erwerbsfähigen Alter ohne Job. Die
   Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt bei 9,6 Prozent
   beziehungsweise bei 7,8 Prozent, wenn man die standardisierte
   internationale Methode zugrunde legt. Mit diesem Wert
   schneidet Deutschland etwas günstiger ab als der Durchschnitt
   der EU-Länder (8,2 Prozent).
     Arbeitslosigkeit betrifft einzelne Personengruppen sehr unterschiedlich.
Ein hohes Risiko tragen vor allem Ausländer mit einer Arbeitslosenquote von
17,5 Prozent. Die Arbeitslosenquoten von Männern und Frauen unterscheiden
sich kaum. Jüngere Menschen unter 25 Jahren sind im Unterschied zu vielen
anderen europäischen Ländern dank des dualen Ausbildungssystems sowie be-
sonderer Fördermaßnahmen, aber auch der Frühverrentungsangebote nicht ü-
berproportional häufig arbeitslos. Alarmierend hoch hingegen ist der Anteil
der Langzeitarbeitslosen: Jeder Dritte sucht länger als ein Jahr vergeblich ei-
nen neuen Job. Auf besondere Schwierigkeiten stoßen dabei Arbeitslose mit
gesundheitlichen Einschränkungen und die über 45-Jährigen.
                       Jobmotor Dienstleistungssektor
     Die Beschäftigungsimpulse kommen vor allem vom expandierenden
Dienstleistungssektor. Während in der Gesamtwirtschaft im vergangenen Jahr-
zehnt 1,3 Prozent der Arbeitsplätze verloren gingen, hat der Bereich Finanzie-
rung, Vermietung und Unternehmensdienstleistung kräftig um 42,1 Prozent
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