Немецкоязычные страны - Deutschsprachige Lander. Минина Н.В. - 24 стр.

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schließt und bei der man Geburten und Todesfälle meldet
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das Ober-
landesgericht: oberes Gericht der Länder in der Bundesrepublik
Deutschland
4
die Mülltonne: ein großer Behälter für Abfälle
5
im eng-
sten Familienkreis: nur mit den Mitgliedern der Familie
6
etwas verein-
baren: zwei oder mehrere Personen beschließen, etwas Bestimmtes zu
tun
7
der Aufwand: alles, was eingesetzt oder verwendet wird, um ein
Ziel zu erreichen oder um einen Plan zu realisieren
8
halt: (gespr.; südd.)
verwendet, um zu betonen, dass an einer Tatsache nichts geändert wer-
den kann ~ eben, nun mal
ALLES MUSS MAN PLANEN
Liebe Irina,
herzlichen Dank für deinen Brief. Erst heute habe ich Zeit, dir zu
antworten. In dieser Woche hatte ich viele Termine: ich war beim Arzt,
habe meine Freunde besucht und ließ mir eine neue Frisur
1
machen. Ja,
in Deutschland ist es üblich, dass man viel plant. Man plant für die
nächste Woche, was man alles erledigen muss. Man plant auch langfri-
stig, z.B. den kommenden Urlaub. Die Deutschen sind ja nicht so spon-
tan. Früher, in meiner Heimat, hätte ich keine Verwendung für einen
Terminkalender gehabt. Ich hatte alles im Kopf. Arzttermine konnte ich
am gleichen Tag erledigen. Ich musste das nicht lange planen. In
Deutschland muss man einen Arzttermin zuerst telefonisch vereinbaren.
In die Sprechstunde
2
geht man dann oft erst in einigen Wochen, wenn
es nichts Akutes
3
ist.
Komm doch mal vorbei...
Auch Freunde und Bekannte zu besuchen ist nicht so einfach. Es
ist üblich, dass man ein Treffen zuerst vereinbart
4
. Ohne Einladung zu
kommen gilt als unhöflich. In Russland sehen das die Menschen viel
lockerer
5
. Unhöflich wäre es nur, jemanden zu besuchen, wenn er schon
schläft. Oft sagen die Deutschen: „Kommen Sie mal bei uns vorbei".
„Mal" muss man dann verstehen als „irgendwann", das heißt nicht mor-
gen zum Abendbrot. Eine konkrete Einladung mit Datum und Uhrzeit
muss erst noch folgen.
Es ist sogar üblich, dass der Besucher schon vorher zu Hause ge-
gessen hat, um den Gastgeber nicht auszunützen. Meistens werden dem
Besuch Getränke und Kleinigkeiten wie Salzgebäck oder Süßigkeiten
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angeboten. Man sollte lieber nicht mit einem reich gedeckten Tisch
rechnen. Stell Dir vor, einmal habe ich ein ganz besonderes Essen mit
viel Mühe zubereitet und wollte es freudig meinem Besuch anbieten.
Doch ich bekam zur Antwort: „Nein danke, ich habe schon zu Hause
gegessen." Du kannst Dir bestimmt meine Enttäuschung vorstellen.
Man sagt über die Schwaben
6
, dass sie besonders geizig
7
sind und
ihre Gäste auf solche Weise einladen: „Kommt kurz nach dem Mittag-
essen, dann könnt ihr zum Kaffetrinken wieder zu Hause sein."
Keine Zeit vor lauter Terminen
Was die Termine
8
angeht, finde ich es interessant, dass es im
Russischen kein bestimmtes Wort für „Termin" gibt. Das sagt schon
viel über die Mentalität der Menschen aus. Die Deutschen brauchen
Termine, weil es für sie wichtig ist, dass sie so viel wie möglich an ei-
nem Tag erledigen. Und obwohl das Leben so geplant und geregelt ist,
leiden viele an Zeitnot.
Mir gefällt das Sprichwort: „Die
Europäer haben die Uhr und die Afrikaner
haben die Zeit". Genauso wie den Afrika-
nern geht es meinen Landsleuten, weil sie
es noch nicht vergessen haben, das Leben
vor lauter Terminen zu genießen.
Irina, ich freue mich sehr, dass du
mich im Sommer besuchen willst. Gib mir
einfach Bescheid, wann du genau kommen
willst – ich muss erst noch planen...
Alles Gute wünscht dir deine Freundin Elena
1 die Frisur: die Art und Weise, wie jemandes Haar geschnitten
und frisiert ist ~ Haarschnitt 2 die Sprechstunde: eine bestimmte Zeit, in
der man z.B. zu einem Arzt, zu einem Lehrer o.Ä. gehen kann, um sich
einen Rat zu holen oder um Fragen zu stellen 3 akut: (hier) bezogen auf
eine Erkrankung, die plötzlich ausgebrochen ist und schnell und heftig
verläuft 4 vereinbaren: zwei oder mehrere Personen beschließen, etwas
Bestimmtes zu tun 5 locker: (hier) in seinem Verhalten unkompliziert;
nicht streng 6 Die Schwaben wohnen vor allem im Südwesten Deutsch-
lands. 7 geizig: übertrieben sparsam 8 der Termin: der Zeitpunkt, an
dem etwas fertig sein oder stattfinden soll.
schließt und bei der man Geburten und Todesfälle meldet 3 das Ober-           angeboten. Man sollte lieber nicht mit einem reich gedeckten Tisch
landesgericht: oberes Gericht der Länder in der Bundesrepublik                rechnen. Stell Dir vor, einmal habe ich ein ganz besonderes Essen mit
Deutschland 4 die Mülltonne: ein großer Behälter für Abfälle 5 im eng-        viel Mühe zubereitet und wollte es freudig meinem Besuch anbieten.
sten Familienkreis: nur mit den Mitgliedern der Familie 6 etwas verein-       Doch ich bekam zur Antwort: „Nein danke, ich habe schon zu Hause
baren: zwei oder mehrere Personen beschließen, etwas Bestimmtes zu            gegessen." Du kannst Dir bestimmt meine Enttäuschung vorstellen.
tun 7 der Aufwand: alles, was eingesetzt oder verwendet wird, um ein                 Man sagt über die Schwaben6, dass sie besonders geizig7 sind und
Ziel zu erreichen oder um einen Plan zu realisieren 8 halt: (gespr.; südd.)   ihre Gäste auf solche Weise einladen: „Kommt kurz nach dem Mittag-
verwendet, um zu betonen, dass an einer Tatsache nichts geändert wer-         essen, dann könnt ihr zum Kaffetrinken wieder zu Hause sein."
den kann ~ eben, nun mal
                                                                                     Keine Zeit vor lauter Terminen
                    ALLES MUSS MAN PLANEN                                            Was die Termine8 angeht, finde ich es interessant, dass es im
                                                                              Russischen kein bestimmtes Wort für „Termin" gibt. Das sagt schon
        Liebe Irina,                                                          viel über die Mentalität der Menschen aus. Die Deutschen brauchen
        herzlichen Dank für deinen Brief. Erst heute habe ich Zeit, dir zu    Termine, weil es für sie wichtig ist, dass sie so viel wie möglich an ei-
antworten. In dieser Woche hatte ich viele Termine: ich war beim Arzt,        nem Tag erledigen. Und obwohl das Leben so geplant und geregelt ist,
habe meine Freunde besucht und ließ mir eine neue Frisur1 machen. Ja,         leiden viele an Zeitnot.
in Deutschland ist es üblich, dass man viel plant. Man plant für die                                                Mir gefällt das Sprichwort: „Die
nächste Woche, was man alles erledigen muss. Man plant auch langfri-                                         Europäer haben die Uhr und die Afrikaner
stig, z.B. den kommenden Urlaub. Die Deutschen sind ja nicht so spon-                                        haben die Zeit". Genauso wie den Afrika-
tan. Früher, in meiner Heimat, hätte ich keine Verwendung für einen                                          nern geht es meinen Landsleuten, weil sie
Terminkalender gehabt. Ich hatte alles im Kopf. Arzttermine konnte ich                                       es noch nicht vergessen haben, das Leben
am gleichen Tag erledigen. Ich musste das nicht lange planen. In                                             vor lauter Terminen zu genießen.
Deutschland muss man einen Arzttermin zuerst telefonisch vereinbaren.                                               Irina, ich freue mich sehr, dass du
In die Sprechstunde2 geht man dann oft erst in einigen Wochen, wenn                                          mich im Sommer besuchen willst. Gib mir
es nichts Akutes3 ist.                                                                                       einfach Bescheid, wann du genau kommen
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       Komm doch mal vorbei...                                                       Alles Gute wünscht dir deine Freundin Elena
       Auch Freunde und Bekannte zu besuchen ist nicht so einfach. Es                1 die Frisur: die Art und Weise, wie jemandes Haar geschnitten
ist üblich, dass man ein Treffen zuerst vereinbart4. Ohne Einladung zu        und frisiert ist ~ Haarschnitt 2 die Sprechstunde: eine bestimmte Zeit, in
kommen gilt als unhöflich. In Russland sehen das die Menschen viel            der man z.B. zu einem Arzt, zu einem Lehrer o.Ä. gehen kann, um sich
lockerer5. Unhöflich wäre es nur, jemanden zu besuchen, wenn er schon         einen Rat zu holen oder um Fragen zu stellen 3 akut: (hier) bezogen auf
schläft. Oft sagen die Deutschen: „Kommen Sie mal bei uns vorbei".            eine Erkrankung, die plötzlich ausgebrochen ist und schnell und heftig
„Mal" muss man dann verstehen als „irgendwann", das heißt nicht mor-          verläuft 4 vereinbaren: zwei oder mehrere Personen beschließen, etwas
gen zum Abendbrot. Eine konkrete Einladung mit Datum und Uhrzeit              Bestimmtes zu tun 5 locker: (hier) in seinem Verhalten unkompliziert;
muss erst noch folgen.                                                        nicht streng 6 Die Schwaben wohnen vor allem im Südwesten Deutsch-
       Es ist sogar üblich, dass der Besucher schon vorher zu Hause ge-       lands. 7 geizig: übertrieben sparsam 8 der Termin: der Zeitpunkt, an
gessen hat, um den Gastgeber nicht auszunützen. Meistens werden dem           dem etwas fertig sein oder stattfinden soll.
Besuch Getränke und Kleinigkeiten wie Salzgebäck oder Süßigkeiten

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