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Die Deutschen sind sehr freundliche und hilfsbereite Menschen.
Sie können hundertmal pro Tag „Bitte schön" und „Danke schön" sa-
gen. Wenn ich etwas im Geschäft einkaufe, wünscht mir die Verkäufe-
rin oder der Verkäufer einen schönen Tag. Auch achten die Deutschen
sehr auf Ordnung. Alles soll, wenn möglich, sauber, gründlich und
schön sein. Immer wieder fasziniert mich der Rasen vor jedem Haus,
die kreativ
2
geschmückten Fenster und Türen. Die deutsche Pünktlich-
keit entspricht dagegen nicht immer der Wahrheit. Auch die Deutschen
können sich verspäten!
Leben mit Geschichte
Die Deutschen pflegen auch ihre Geschichte. Es gibt zahlreiche
Burgen und Schlösser. Sehr viele Städte haben sehr alte und schöne
Stadtkerne
3
. Geschichte ist in Deutschland sehr lebendig. Viele Gebäu-
de, Kirchen und Dome sind mehrere Jahrhunderte alt. In Nürnberg
wohnte ich z.B. in der Jugendherberge
4
, die in der Kaiserburg aus dem
14. Jahrhundert untergebracht ist! Das war sehr spannend. Manchmal
fühle ich mich in alten Städten in die Vergangenheit zurückversetzt: In
diesem Haus wurde W.C. Röntgen geboren, in jenem Heinrich Heine,
und in einem anderen arbeitete Albrecht Dürer an seinen Bildern. In
Westdeutschland findet man auch viele Architekturdenkmäler der alten
Römer. Für die Deutschen ist das moderne Leben mit dieser Ge-
schichtsvielfalt ganz normal.
Besonders gefallen mir die deutschen Museen.
Ich dachte nie, dass ich mich in einem Museum verlau-
fen könnte, aber in Deutschland ist das möglich. So
hatte das Deutsche Nationalmuseum in Nürnberg so
viele Ausstellungen, dass ich in fünf Stunden nur die
Hälfte sehen konnte, obwohl ich ganz schnell ging. In
einigen Museen bekommt man an der Pforte
5
Kopfhö-
rer, und wenn man in einen neuen Raum kommt, beginnt eine persönli-
che Führung. In naturwissenschaftlichen Museen kann man verschiede-
ne Experimenten machen oder im Deutschen Bergbau
6
-Museum in Bo-
chum kann man es sich in einem Tunnel unter der Erde selbst ansehen,
wie verschiedene Maschinen funktionieren. In einigen Museen gibt es
auch ein Jahresticket
7
, denn sie sind so groß und interessant, dass man
öfter wiederkommen muss.
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Dezember ist Adventzeit, und ich kann überhaupt nicht beschrei-
ben, wie schön Deutschland dann ist. Viele Weihnachtsmärkte mit Sü-
ßigkeiten und Glühwein
8
und tausende von Weihnachtsgeschenken und
Waren in den Geschäften. Das muss man einfach selbst sehen. Beson-
ders interessant fand ich die Weihnachtsmärkte in Nürnberg (mit den
berühmten Lebkuchen
9
) und in Köln neben dem Dom. Schon oft habe
ich den Kölner Dom auf Bildern gesehen, aber in der Wirklichkeit ist er
viel größer!
Denis Kabakov
___________________
1
rund um die Uhr: während des ganzen Tages und der ganzen
Nacht
2
kreativ: mit neuen und originellen Ideen (die auch realisiert
werden); schöpferisch
3
der Stadtkern: innerer/zentral gelegener Teil
einer Stadt
4
die Jugendherberge: eine Art einfaches Hotel, in dem be-
sonders Jugendliche billig übernachten können
5
die Pforte: (hier) ein
Eingang zu einem Gebäude, der von jemandem (dem Pförtner) bewacht
wird
6
der Bergbau: das Suchen, Gewinnen und Fördern besonders von
Kohle, Salz und Metallen
7
das Ticket: (hier) Eintrittskarte
8
der Glüh-
wein: ein heißes Getränk aus Rotwein, Zucker und Gewürzen
9
der
Lebkuchen: in Gebäck in runder oder viereckiger Form, das süß und
würzig schmeckt und besonders zu Weihnachten gegesssen wird; Pfef-
ferkuchen
AUF SCHNELLEN STRAßEN UND MIT SCHNELLEN ZÜGEN
Hier folgt der zweite Teil des Berichts von Denis Kabakov über seine
ersten Erfahrungen in Deutschland.
Deutschland besitzt die modernsten Straßen und Züge in Europa.
Dazu gehören die Autobahnen, die ich mit unseren Straßen überhaupt
nicht vergleichen kann. Könnt ihr euch eine achtspurige
1
Straße vorstel-
len, auf der Autos mit einer Geschwindigkeit von 130 km/h oder mehr
fahren? Meistens ist die Geschwindigkeit nicht begrenzt. Das Benzin
für die Autos wird in Deutschland streng kontrolliert. Es darf kein Blei
2
und andere umweltschädliche Produkten enthalten. Ein Problem auf
deutschen Autobahnen sind die vielen Staus
3
, die oft mehrere Kilometer
lang sein können.
Die Deutschen sind sehr freundliche und hilfsbereite Menschen. Dezember ist Adventzeit, und ich kann überhaupt nicht beschrei- Sie können hundertmal pro Tag „Bitte schön" und „Danke schön" sa- ben, wie schön Deutschland dann ist. Viele Weihnachtsmärkte mit Sü- gen. Wenn ich etwas im Geschäft einkaufe, wünscht mir die Verkäufe- ßigkeiten und Glühwein8 und tausende von Weihnachtsgeschenken und rin oder der Verkäufer einen schönen Tag. Auch achten die Deutschen Waren in den Geschäften. Das muss man einfach selbst sehen. Beson- sehr auf Ordnung. Alles soll, wenn möglich, sauber, gründlich und ders interessant fand ich die Weihnachtsmärkte in Nürnberg (mit den schön sein. Immer wieder fasziniert mich der Rasen vor jedem Haus, berühmten Lebkuchen9) und in Köln neben dem Dom. Schon oft habe die kreativ2 geschmückten Fenster und Türen. Die deutsche Pünktlich- ich den Kölner Dom auf Bildern gesehen, aber in der Wirklichkeit ist er keit entspricht dagegen nicht immer der Wahrheit. Auch die Deutschen viel größer! können sich verspäten! Denis Kabakov ___________________ Leben mit Geschichte 1 rund um die Uhr: während des ganzen Tages und der ganzen Die Deutschen pflegen auch ihre Geschichte. Es gibt zahlreiche Nacht 2 kreativ: mit neuen und originellen Ideen (die auch realisiert Burgen und Schlösser. Sehr viele Städte haben sehr alte und schöne werden); schöpferisch 3 der Stadtkern: innerer/zentral gelegener Teil Stadtkerne3. Geschichte ist in Deutschland sehr lebendig. Viele Gebäu- einer Stadt 4 die Jugendherberge: eine Art einfaches Hotel, in dem be- de, Kirchen und Dome sind mehrere Jahrhunderte alt. In Nürnberg sonders Jugendliche billig übernachten können 5 die Pforte: (hier) ein wohnte ich z.B. in der Jugendherberge4, die in der Kaiserburg aus dem Eingang zu einem Gebäude, der von jemandem (dem Pförtner) bewacht 14. Jahrhundert untergebracht ist! Das war sehr spannend. Manchmal wird 6 der Bergbau: das Suchen, Gewinnen und Fördern besonders von fühle ich mich in alten Städten in die Vergangenheit zurückversetzt: In Kohle, Salz und Metallen 7 das Ticket: (hier) Eintrittskarte 8 der Glüh- diesem Haus wurde W.C. Röntgen geboren, in jenem Heinrich Heine, wein: ein heißes Getränk aus Rotwein, Zucker und Gewürzen 9 der und in einem anderen arbeitete Albrecht Dürer an seinen Bildern. In Lebkuchen: in Gebäck in runder oder viereckiger Form, das süß und Westdeutschland findet man auch viele Architekturdenkmäler der alten würzig schmeckt und besonders zu Weihnachten gegesssen wird; Pfef- Römer. Für die Deutschen ist das moderne Leben mit dieser Ge- ferkuchen schichtsvielfalt ganz normal. Besonders gefallen mir die deutschen Museen. AUF SCHNELLEN STRAßEN UND MIT SCHNELLEN ZÜGEN Ich dachte nie, dass ich mich in einem Museum verlau- fen könnte, aber in Deutschland ist das möglich. So Hier folgt der zweite Teil des Berichts von Denis Kabakov über seine hatte das Deutsche Nationalmuseum in Nürnberg so ersten Erfahrungen in Deutschland. viele Ausstellungen, dass ich in fünf Stunden nur die Hälfte sehen konnte, obwohl ich ganz schnell ging. In Deutschland besitzt die modernsten Straßen und Züge in Europa. einigen Museen bekommt man an der Pforte5 Kopfhö- Dazu gehören die Autobahnen, die ich mit unseren Straßen überhaupt rer, und wenn man in einen neuen Raum kommt, beginnt eine persönli- nicht vergleichen kann. Könnt ihr euch eine achtspurige1 Straße vorstel- che Führung. In naturwissenschaftlichen Museen kann man verschiede- len, auf der Autos mit einer Geschwindigkeit von 130 km/h oder mehr ne Experimenten machen oder im Deutschen Bergbau6-Museum in Bo- fahren? Meistens ist die Geschwindigkeit nicht begrenzt. Das Benzin chum kann man es sich in einem Tunnel unter der Erde selbst ansehen, für die Autos wird in Deutschland streng kontrolliert. Es darf kein Blei2 wie verschiedene Maschinen funktionieren. In einigen Museen gibt es und andere umweltschädliche Produkten enthalten. Ein Problem auf auch ein Jahresticket7, denn sie sind so groß und interessant, dass man deutschen Autobahnen sind die vielen Staus3, die oft mehrere Kilometer öfter wiederkommen muss. lang sein können. 67 68
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