Лексикология немецкого языка. Солодилова И.А. - 56 стр.

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b) gang und gäbe: die lexikalischen Komponenten haben keine freie
Bedeutung außer und, d.h. sie werden einzeln, außer dieser Wendung nicht
gebraucht, damit besitzt die ganze Wendung nur phraseologische Bedeutung;
c) sich mausig machen (sich frech und vorlaut äußern, benehmen): die
ursprünglich einmal dagewesene wörtliche Bedeutung (mausig hieß „keck“, „frech“)
ist verlorengegangen, dadurch kann heute diese Wendung nur eine und zwar
phraseologische Bedeutung im Text realisieren.
Zwei Lesearten
haben folgende Wortkomplexe:
a) jmdm einen Korb geben: die Wortverbindung kann wie freie, als auch
phraseologische Bedeutung realisieren, die aber in keinem Zusammenhang zu
einander stehen, d.h. homonym sind und verschiedene Kontexte für ihre Realisierung
brauchen;
b) Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: zwischen freier und
phraseologischer Bedeutungen besteht metaphorischer Zusammenhang. Freie
Bedeutung dieses Sprichwortes kann einzeln, in bezug auf konrete Situation,
realisiert werden, als auch bei der Aktualisierung phraseologischer Bedeutung
mitrealisiert werden;
c) die Achseln zucken: beide Bedeutungen können simultan realisiert werden.
Unter festen Wortkomplexen versteht man reproduzierbare Syntagmen,
Wortverbindungen, prädikative Verbindungen und Sätze, die über eine besondere
Semantik verfügen. Ihre Erscheinung und ihre Existenz in natürlichen Sprachen ist
eine Folgeerscheinung des Widerspruches zwischen der Unendlichkeit der
menschlichen Erkenntnis, der gesellschaftlichen Praxis und der beschränkten Zahl
der Wurzelmorpheme. Damit sind Phraseologismen ein Mittel zur Erweiterung des
Wortschatzes, zur Benennung der Erscheinungen und Objekte der Wirklichkeit.
Im Unterschied zu den freien Wortverbindungen weisen feste Wortkomplexe
folgende Merkmale auf:
1) Polylexikalität – feste Wortkomplexe bestehen aus mehr als einem Wort.
2) Festigkeit – wir kennen den festen Wortkomplex in genau dieser Kombination
von Wörtern. (Nach Harald Burger bilden die festen Wortkomplexe, die diese
zwei Eigenschaften aufweisen, den Bereich der Phraseologie im weiteren
Sinne.)
Unter Festigkeit versteht man
a) lexikalisch-semantische Stabilität, d.h. kein Lexem darf durch ein
anderes ersetzt werden:
bei jmdm. einen Stein im Brett haben (быть на хорошем счету)
* bei jmdm. einen Kiesel im Schrank haben (Man darf im Phraseologismus
kein Wort durch ein Synonym ersetzen.)
b) Stabilität der grammatischen Struktur:
auf des Messers Schneide stehen (in Gefahr sein)
* auf der Schneide des Messers stehen (Man darf in grammatischer Sicht
nichts ändern.)
3) Semantische Einheit der Phraseologismen – Die Phraseologismen (darunter
wird die engere Gruppe der festen Wortkomplexen gemeint) haben einen
hohen Grad der Idiomatisierung (darunter versteht man die semantische
Transformation oder Umdeutung der Komponenten desPhraseologismus). Die
        b) gang und gäbe: die lexikalischen Komponenten haben keine freie
Bedeutung außer und, d.h. sie werden einzeln, außer dieser Wendung nicht
gebraucht, damit besitzt die ganze Wendung nur phraseologische Bedeutung;
        c) sich mausig machen (sich frech und vorlaut äußern, benehmen): die
ursprünglich einmal dagewesene wörtliche Bedeutung (mausig hieß „keck“, „frech“)
ist verlorengegangen, dadurch kann heute diese Wendung nur eine und zwar
phraseologische Bedeutung im Text realisieren.
        Zwei Lesearten haben folgende Wortkomplexe:
        a) jmdm einen Korb geben: die Wortverbindung kann wie freie, als auch
phraseologische Bedeutung realisieren, die aber in keinem Zusammenhang zu
einander stehen, d.h. homonym sind und verschiedene Kontexte für ihre Realisierung
brauchen;
        b) Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: zwischen freier und
phraseologischer Bedeutungen besteht metaphorischer Zusammenhang. Freie
Bedeutung dieses Sprichwortes kann einzeln, in bezug auf konrete Situation,
realisiert werden, als auch bei der Aktualisierung phraseologischer Bedeutung
mitrealisiert werden;
        c) die Achseln zucken: beide Bedeutungen können simultan realisiert werden.
        Unter festen Wortkomplexen versteht man reproduzierbare Syntagmen,
Wortverbindungen, prädikative Verbindungen und Sätze, die über eine besondere
Semantik verfügen. Ihre Erscheinung und ihre Existenz in natürlichen Sprachen ist
eine Folgeerscheinung des Widerspruches zwischen der Unendlichkeit der
menschlichen Erkenntnis, der gesellschaftlichen Praxis und der beschränkten Zahl
der Wurzelmorpheme. Damit sind Phraseologismen ein Mittel zur Erweiterung des
Wortschatzes, zur Benennung der Erscheinungen und Objekte der Wirklichkeit.
       Im Unterschied zu den freien Wortverbindungen weisen feste Wortkomplexe
folgende Merkmale auf:
    1) Polylexikalität – feste Wortkomplexe bestehen aus mehr als einem Wort.
    2) Festigkeit – wir kennen den festen Wortkomplex in genau dieser Kombination
       von Wörtern. (Nach Harald Burger bilden die festen Wortkomplexe, die diese
       zwei Eigenschaften aufweisen, den Bereich der Phraseologie im weiteren
       Sinne.)
    Unter Festigkeit versteht man
          a) lexikalisch-semantische Stabilität, d.h. kein Lexem darf durch ein
    anderes ersetzt werden:
          bei jmdm. einen Stein im Brett haben (быть на хорошем счету)
         * bei jmdm. einen Kiesel im Schrank haben (Man darf im Phraseologismus
kein Wort durch ein Synonym ersetzen.)
          b) Stabilität der grammatischen Struktur:
          auf des Messers Schneide stehen (in Gefahr sein)
         * auf der Schneide des Messers stehen (Man darf in grammatischer Sicht
nichts ändern.)
    3) Semantische Einheit der Phraseologismen – Die Phraseologismen (darunter
       wird die engere Gruppe der festen Wortkomplexen gemeint) haben einen
       hohen Grad der Idiomatisierung (darunter versteht man die semantische
       Transformation oder Umdeutung der Komponenten desPhraseologismus). Die
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