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(g) jmdm. etw. unter die Augen sagen
Glaubst du denn aber, daß es rätlich sei, den Hauptmann mit Ottilien als
Hausgenossen zu sehen, einen Mann ungefähr in deinen Jahren - daß ich dir dieses
Schmeichelhafte nur gerade unter die Augen sage - wo der Mann erst liebefähig und
erst der Liebe wert wird, und ein Mädchen von Ottiliens Vorzügen? (Goethe,
Wahlverwandtschaften, 14)
Die formal nächstliegenden heutigen Phraseologismen sind jmdm. unter die
Augen kommen / treten 'sich bei jmdm. sehen lassen' und unter jmds. Augen 'in
Anwesenheit von jmdm., unter jmds. Aufsicht'. Synonym mit dem älteren Ausdruck
wäre der heutige Phraseologismus jmdm. etw. ins Gesicht sagen 'jmdm. etwas ohne
Scheu, ohne Schonung sagen'. Die Kenntnis all dieser Ausdrücke kann zu einem
adäquaten Verständnis der Textstelle führen.
(h) einen Stoß erleiden
Es war sehr schwül, und die Frauenzimmer äußerten ihre Besorgnis wegen
eines Gewitters, das sich in weißgrauen dumpfichten Wölkchen rings am Horizonte
zusammenzuziehen schien. Ich täuschte ihre Furcht mit amfiaßlicher Wetterkunde,
obmir gleich selbst zu ahnen anfing, unsere Lustbarkeit werde einen Stoß erleiden.
(Goethe, Werther, 22)
Adelung führt unter Stoß als „figürliche" Verwendung auf:
Das wird seiner Gesundheit, seiner Ehre, seinem guten Namen, seinem
Wohlstande einen Stoß geben, 'einen merklichen Nachtheil bringen'.
Das DW verzeichnet die Ausdrücke einen stosz leiden bzw. erleiden, mit
Belegen bereits bei Luther, besonders dicht aber für das 18. Jahrhundert.
10.6 Phraseologismen mit anderer lexikalischer Besetzung
Im Bereich der Idiome finden sich nur wenige Beispiele für diesen Typ:
(...) ich glaube zu versinken, wie vom Wetter gerührt (Goethe. Weither, 44)
[heute: vom Donner...]
(...) was unterfängst du dich, Vermessener, im Wahnsinn stockblindcr
Leidenschaft, du, den Ungerechtigkeit selbst, vom Wirbel bis zur Sohle erfüllt?
(Kleist, 42)
[heute: vom Scheitel...]
[Wenn man mit Leuten umgeht, die einander feindlich ges mit sind:]
Noch schändlicher aber (...) ist das Verfahren mancher Me ischen, die, um
dabei im trüben zu fischen oder um dadurch zu einer wichtigen Peson zu werden (...),
von beiden Seiten Öl zum Feuer gießen und den Zwist unterha tcn. (Knigge, 254)
[heute: ins Feuer]
Doch finden sich solche Differenzen zuhauf im Bereich der Kollokalionen, z.
B.:
(...) und was ich zu tun habe ist bei mir außer Zweifel und bald ausgesprochen
(Goethe. Wahl Verwandtschaften, 229)
[heute: steht...]
Er eilte mit freiem, frohem Gemüt, seinem Freunde Vorschlage schriftlich zu
tun. (Goethe, Wahlverwandtschaften, 18)
(g) jmdm. etw. unter die Augen sagen
Glaubst du denn aber, daß es rätlich sei, den Hauptmann mit Ottilien als
Hausgenossen zu sehen, einen Mann ungefähr in deinen Jahren - daß ich dir dieses
Schmeichelhafte nur gerade unter die Augen sage - wo der Mann erst liebefähig und
erst der Liebe wert wird, und ein Mädchen von Ottiliens Vorzügen? (Goethe,
Wahlverwandtschaften, 14)
Die formal nächstliegenden heutigen Phraseologismen sind jmdm. unter die
Augen kommen / treten 'sich bei jmdm. sehen lassen' und unter jmds. Augen 'in
Anwesenheit von jmdm., unter jmds. Aufsicht'. Synonym mit dem älteren Ausdruck
wäre der heutige Phraseologismus jmdm. etw. ins Gesicht sagen 'jmdm. etwas ohne
Scheu, ohne Schonung sagen'. Die Kenntnis all dieser Ausdrücke kann zu einem
adäquaten Verständnis der Textstelle führen.
(h) einen Stoß erleiden
Es war sehr schwül, und die Frauenzimmer äußerten ihre Besorgnis wegen
eines Gewitters, das sich in weißgrauen dumpfichten Wölkchen rings am Horizonte
zusammenzuziehen schien. Ich täuschte ihre Furcht mit amfiaßlicher Wetterkunde,
obmir gleich selbst zu ahnen anfing, unsere Lustbarkeit werde einen Stoß erleiden.
(Goethe, Werther, 22)
Adelung führt unter Stoß als „figürliche" Verwendung auf:
Das wird seiner Gesundheit, seiner Ehre, seinem guten Namen, seinem
Wohlstande einen Stoß geben, 'einen merklichen Nachtheil bringen'.
Das DW verzeichnet die Ausdrücke einen stosz leiden bzw. erleiden, mit
Belegen bereits bei Luther, besonders dicht aber für das 18. Jahrhundert.
10.6 Phraseologismen mit anderer lexikalischer Besetzung
Im Bereich der Idiome finden sich nur wenige Beispiele für diesen Typ:
(...) ich glaube zu versinken, wie vom Wetter gerührt (Goethe. Weither, 44)
[heute: vom Donner...]
(...) was unterfängst du dich, Vermessener, im Wahnsinn stockblindcr
Leidenschaft, du, den Ungerechtigkeit selbst, vom Wirbel bis zur Sohle erfüllt?
(Kleist, 42)
[heute: vom Scheitel...]
[Wenn man mit Leuten umgeht, die einander feindlich ges mit sind:]
Noch schändlicher aber (...) ist das Verfahren mancher Me ischen, die, um
dabei im trüben zu fischen oder um dadurch zu einer wichtigen Peson zu werden (...),
von beiden Seiten Öl zum Feuer gießen und den Zwist unterha tcn. (Knigge, 254)
[heute: ins Feuer]
Doch finden sich solche Differenzen zuhauf im Bereich der Kollokalionen, z.
B.:
(...) und was ich zu tun habe ist bei mir außer Zweifel und bald ausgesprochen
(Goethe. Wahl Verwandtschaften, 229)
[heute: steht...]
Er eilte mit freiem, frohem Gemüt, seinem Freunde Vorschlage schriftlich zu
tun. (Goethe, Wahlverwandtschaften, 18)
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