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[heute: ... machen]
Sie war sich ihres ernsten Vorsatzes bewußt, auf eine so scliönc edle Neigung
Verzicht zu tun. (Goethe, Wahlverwandtschaften, 95)
Heute würden wir eher sagen [auf etw.] Verzicht leisten was allerdings auch
schon ein bißchen altmodisch klingt (in Duden 11 ist der Abdruck als „papier-
deutsch" markiert). Üblicher als die Kollokation ist das Verb verzichten auf etw.
Überhaupt muß man so wenig als möglich die Leute in Verlegenheit setzen
(...) (Knigge, 57)
[heute: bringen]
Verbale Kollokationen mit der Struktur [(Präp.) + Substantiv + Verb] findet
man weit seltener in literarischen als in fachsprachlichen oder journalistischen
Texten. In einem der ersten Jahrgänge der „Zürcher Zeitung" (1783) habe ich in
einem Sample von wenigen Tagen zahlreiche Belege, z. T. mehrfach, für
Kollokationen gefunden. Dabei überwiegen diejenigen, die vom heutigen Gebrauch
abweichen. Auffallend ist vor allem, wie stark besetzt die Gruppen mit semantisch
wenig spezifischen Verben wie setzen, machen und tun sind:
jmdn. in Bestürzung setzen
jmdn. in Freiheit setzen
(Truppen) in Vertheidigungsstand setzen
jmdn. in Mangel setzen
jmdn. in/ außer Sorge setzen
einen Angriff thun (gegen jmdn.)
jmdm. Einhalt thun
Widerstand thun
den Vorschlag thun, zu...
(Friedens-) Vorschläge thun
eine Forderung an jmdn. thun
eine Reise thun/ unternehmen
eine Farth thun
Einfälle thun [im Krieg]
einen Fußfall thun
Ansprüche machen auf etw.
Aufseilen machen
Vorbereitungen machen zu etw.
Vorkehrungen machen zu etw.
Frieden machen mit jmdm.
Jagd machen auf jmdn.
Einen Teil dieser Kollokationen gibt es heute noch {Jagd machen auf jmdn.,
eine Reise unternehmen), ein Teil hat ein anderes Verb (jmdm. Einhalt gebieten,
Vorbereitungen treffen, Aufsehen erregen, eine Forderung stellen, Frieden schließen
mit jmdm.), für einige Substantive haben wir heute keine entsprechenden
Kollokationen (in Mangel ?, in Sorge sein, aber nicht in Sorge setzen). Auffallend ist,
daß die heutigen Kollokationen häufig semantisch spezifischere Verben aufweisen. In
der gegenwärtigen Sprachsituation kann man bei Schülern und Studierenden, aber
auch bei professionell Schreibenden eine deutliche Unsicherheit besonders im
[heute: ... machen]
Sie war sich ihres ernsten Vorsatzes bewußt, auf eine so scliönc edle Neigung
Verzicht zu tun. (Goethe, Wahlverwandtschaften, 95)
Heute würden wir eher sagen [auf etw.] Verzicht leisten was allerdings auch
schon ein bißchen altmodisch klingt (in Duden 11 ist der Abdruck als „papier-
deutsch" markiert). Üblicher als die Kollokation ist das Verb verzichten auf etw.
Überhaupt muß man so wenig als möglich die Leute in Verlegenheit setzen
(...) (Knigge, 57)
[heute: bringen]
Verbale Kollokationen mit der Struktur [(Präp.) + Substantiv + Verb] findet
man weit seltener in literarischen als in fachsprachlichen oder journalistischen
Texten. In einem der ersten Jahrgänge der „Zürcher Zeitung" (1783) habe ich in
einem Sample von wenigen Tagen zahlreiche Belege, z. T. mehrfach, für
Kollokationen gefunden. Dabei überwiegen diejenigen, die vom heutigen Gebrauch
abweichen. Auffallend ist vor allem, wie stark besetzt die Gruppen mit semantisch
wenig spezifischen Verben wie setzen, machen und tun sind:
jmdn. in Bestürzung setzen
jmdn. in Freiheit setzen
(Truppen) in Vertheidigungsstand setzen
jmdn. in Mangel setzen
jmdn. in/ außer Sorge setzen
einen Angriff thun (gegen jmdn.)
jmdm. Einhalt thun
Widerstand thun
den Vorschlag thun, zu...
(Friedens-) Vorschläge thun
eine Forderung an jmdn. thun
eine Reise thun/ unternehmen
eine Farth thun
Einfälle thun [im Krieg]
einen Fußfall thun
Ansprüche machen auf etw.
Aufseilen machen
Vorbereitungen machen zu etw.
Vorkehrungen machen zu etw.
Frieden machen mit jmdm.
Jagd machen auf jmdn.
Einen Teil dieser Kollokationen gibt es heute noch {Jagd machen auf jmdn.,
eine Reise unternehmen), ein Teil hat ein anderes Verb (jmdm. Einhalt gebieten,
Vorbereitungen treffen, Aufsehen erregen, eine Forderung stellen, Frieden schließen
mit jmdm.), für einige Substantive haben wir heute keine entsprechenden
Kollokationen (in Mangel ?, in Sorge sein, aber nicht in Sorge setzen). Auffallend ist,
daß die heutigen Kollokationen häufig semantisch spezifischere Verben aufweisen. In
der gegenwärtigen Sprachsituation kann man bei Schülern und Studierenden, aber
auch bei professionell Schreibenden eine deutliche Unsicherheit besonders im
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