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Grundsätzlich zählt die Psychologie für Evans zu jenen akademischen Disziplinen,
die am Ende dieses Jahrhunderts "überholt" sein werden. Seine Begründung:
- Klinische Psychologie wird sich durch das Human Genom Project grundlegend verän-
dern. Zahlreiche psychische Krankheiten können in 100 Jahren durch die Erkenntnisse der
Genforschung verhindert oder durch Gentherapie behandelt werden.
- Weitere Fortschritte in der Hirnforschung werden die Entwicklung von biochemischen
Techniken zur Folge haben, mit deren Hilfe chemische Ungleichgewichte im Gehirn und
Nervenkrankheiten erfolgreich behandelt werden können. Auch Designerdrogen werden in
100 Jahren auf dem Markt sein, die Persönlichkeitsmerkmale verändern und beeinflussen.
- Klinische Psychologen werden in erster Linie in der Beratung oder im Randbereich der
Psychiatrie tätig sein: Ihre Aufgabe liegt dann hauptsächlich in der Wiedereingliederung
ehemalig psychisch Kranker.
- Ein Bereich, der nach den Prognosen von Rand B. Evans ebenfalls bei der Klinischen
Psychologie verbleiben wird: Drogenmissbrauch. Drogenabhängigkeit wird in Zukunft zu
einem noch größeren Problem werden, meint Evans. Zu den stofflichen Süchten werden
noch die Informations- und Internetsucht hinzukommen. Diese modernen Abhängigkeiten
würden die Menschen immer weiter in die soziale Isolation treiben - und ein großes Klien-
tel für psychologische Berater schaffen.
- In dem Maße, in dem die gentherapeutische und medikamentöse Behandlung psychi-
scher Probleme Fortschritte macht, kommt es aber auch zu einer Gegenbewegung: Das
Bedürfnis der Menschen nach spirituellen Inhalten jenseits von Gentechnik und Biomedizin
wird enorm wachsen. Mit "radikalen Therapien und Gruppenkulten" wird die spirituelle Be-
wegung im Laufe der nächsten 100 Jahre den etablierten Wissenschaften Konkurrenz
machen und sich zu einer Gefahr für alle anderen persönlichen Beziehungen entwickeln,
warnt Rand B. Evans.
- Kognitive Psychologen werden die Psychologie verlassen und in den kognitischen Wis-
senschaften eine Heimat finden. Physiologische Psychologen werden sich der Hirnfor-
schung, den Neurowissenschaften anschließen. Psychologie mutiert zur assschließlich
sozialen Wissenschaft, ihre naturwissenschaftlichen Grundlagen gehen verloren. Die Ent-
wicklung von antisozialem Verhalten in einer immer entfremdeteren Gesellschaft wird -
neben den zwischenmenschlichen Beziehungen - ihr Hauptthema sein.
- Und noch ein weiteres Thema wird dafür sorgen, dass dem Restfach "soziale Psycholo-
gie" die Arbeit nicht ausgeht: Das Alter und seine positive Bewältigung werden wichtige
Forschungsfelder der Psychologie im 21. Jahrhundert sein.
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