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Der Wind weht jährlich bis zu 75 Millionen Tonnen Salz vom
freigelegten Grund des Sees über Hunderte Kilometer ins Umland, die
Felder verkrusten. Die Ernteverluste sind schon jetzt enorm, mühsam der
Steppe abgerundene Grünflächen mußten die Bauern wieder abschreiben,
Pflanzen und Tiere sterben aus.
Grund für den Exitus ist auch die wachsende gefährdung der
gesundheit: Syrdarja und Amudarja sind durch Industrieabwässer und
Pestizide stark verschmutzt, Giftstoffe werden wegen der geringen
Wassermengen nicht mehr fortgeschwemmt und geraten ins Grundwasser.
Die zahl der an Gelbsucht, Tuberkulose und Darminfektionen
erkranken Anwohner liegt deshalb auch weit über dem
Landesdurchschnitt. Von 100 Kindern, so ist die offiyielle Statistik, sind 40
krank.
Rettung für den Aral, argumentieren zahlreiche asiatische genossen,
brächte eine Umleitung der nach Norden fließenden riesigen sibirischen
Flüsse Lena und Ob in den Süden. Mit diesem Wasser können nicht nur die
Steppe fruchtbar gemacht, sondern auch der See wieder aufgefüllt werden.
Doch die Regierung der Sowjetunion sagte 1986 nach erbitterten
Diskussionen das gigantische Projekt wegen der noch viel größeren Risiken
für die Umwelt Silbiriens und womöglich groér teile Eurasiens ab.
Um das Austrocknen gänzlich zu verhindern, sind allerdings rund 40
Kubikkilometer notwendig – eine Menge, die nur erreicht würde, wenn ein
Jahr lang keine baumwolle in Zentralasien angepflanzt wird.
So recht glaubt derzeit niemand mehr, daß der See noch zu retten ist.
Die Moskauer zeitschrift “Ogonjok”: “Wenn in nächster Zeit nicht ein
Wunder geschiecht, werden wir zeugen einer vollständigen Katastrophe.
Nehmen Sie stellung zur folgenden Äußerung des kasachischen
Schriftstellers Abdishamil Nurpeissow:
Hatten unsere eifriegen Spezialisten bei der Projektierung des
karakumkanals bloß nicht nur an den zu erwartenden Nutzen, sondern an
den nicht minder wichtigen Umstand gedacht, daß das gesamte Leben der
einheimischen Bevölkerung in dem Gebiet um den See stets ” von dessen
zustand abgehangen ist.
4.3. Monitoring.
Wegen des zuchmenden anthropogenen Einflusses auf die Biosphäre
entstand die Notwendigkeit einer ständigen Beobachtung und Einschatzung
des Zustands der Umwelt und der Prognose möglicher Veränderung im
Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Tätigkeit des Menschen – die
Notwendigkeit des Monitiring.
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Der Wind weht jährlich bis zu 75 Millionen Tonnen Salz vom freigelegten Grund des Sees über Hunderte Kilometer ins Umland, die Felder verkrusten. Die Ernteverluste sind schon jetzt enorm, mühsam der Steppe abgerundene Grünflächen mußten die Bauern wieder abschreiben, Pflanzen und Tiere sterben aus. Grund für den Exitus ist auch die wachsende gefährdung der gesundheit: Syrdarja und Amudarja sind durch Industrieabwässer und Pestizide stark verschmutzt, Giftstoffe werden wegen der geringen Wassermengen nicht mehr fortgeschwemmt und geraten ins Grundwasser. Die zahl der an Gelbsucht, Tuberkulose und Darminfektionen erkranken Anwohner liegt deshalb auch weit über dem Landesdurchschnitt. Von 100 Kindern, so ist die offiyielle Statistik, sind 40 krank. Rettung für den Aral, argumentieren zahlreiche asiatische genossen, brächte eine Umleitung der nach Norden fließenden riesigen sibirischen Flüsse Lena und Ob in den Süden. Mit diesem Wasser können nicht nur die Steppe fruchtbar gemacht, sondern auch der See wieder aufgefüllt werden. Doch die Regierung der Sowjetunion sagte 1986 nach erbitterten Diskussionen das gigantische Projekt wegen der noch viel größeren Risiken für die Umwelt Silbiriens und womöglich groér teile Eurasiens ab. Um das Austrocknen gänzlich zu verhindern, sind allerdings rund 40 Kubikkilometer notwendig – eine Menge, die nur erreicht würde, wenn ein Jahr lang keine baumwolle in Zentralasien angepflanzt wird. So recht glaubt derzeit niemand mehr, daß der See noch zu retten ist. Die Moskauer zeitschrift “Ogonjok”: “Wenn in nächster Zeit nicht ein Wunder geschiecht, werden wir zeugen einer vollständigen Katastrophe. Nehmen Sie stellung zur folgenden Äußerung des kasachischen Schriftstellers Abdishamil Nurpeissow: Hatten unsere eifriegen Spezialisten bei der Projektierung des karakumkanals bloß nicht nur an den zu erwartenden Nutzen, sondern an den nicht minder wichtigen Umstand gedacht, daß das gesamte Leben der einheimischen Bevölkerung in dem Gebiet um den See stets ” von dessen zustand abgehangen ist. 4.3. Monitoring. Wegen des zuchmenden anthropogenen Einflusses auf die Biosphäre entstand die Notwendigkeit einer ständigen Beobachtung und Einschatzung des Zustands der Umwelt und der Prognose möglicher Veränderung im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Tätigkeit des Menschen – die Notwendigkeit des Monitiring. 41
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