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Gleichzeitig stehen immer mehr Jugendliche zu ihrer Muttersprache. So sehr man
es vor einigen Jahren ablehnte in Deutsch zu singen, so begeistert singen die Fans
heute bei Konzerten deutscher Hip-Hop-Bands mit
Wie sprechen also die Jugendlichen in Deutschland im Jahr 2003? Meistens ganz
normal! Und kein Deutschlernender sollte versuchen, die Jugendsprache zu Jemen“,
besonders da sie weder grammatikalisch noch vom Vokabular her gut ist. Aber es ist
schon interessant sie etwas zu verstehen und damit auch das Lebensgefühl mancher
jungen Leute heute.
Übung 22: Übersetzen Sie:
Deutsche Partys: Gemeinsam einsam
"Ich gehe in Deutschland viel öfter auf Partys, als ich es in Italien getan habe. Ich
komme aus einem kleinen Ort, da gibt es so was nicht so oft. Hier bin ich fast jedes
Wochenende unterwegs, entweder auf Privatpartys, zu denen ich eingeladen werde,
oder auf diesen etwas größeren, halboffiziellen, bei denen die Leute einen Raum
mieten und die Gäste dafür Eintritt bezahlen. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie
viel Bier und Schnaps getrunken wird. Wissen Deutsche eigentlich, wie viel sie
trinken? Ich will jetzt nicht schimpfen, ich trinke ja auch immer mit, aber ich glaube,
eine deutsche Party ohne Bier wäre keine Party. Oder alle fänden es total schrecklich.
Kürzlich war ich bei Südamerikanern eingeladen. Wir saßen die ganze Nacht
zusammen, haben nur Saft getrunken und uns bis morgens um vier köstlich amüsiert.
Ich glaube, so was wäre mit Deutschen nicht möglich. Sie müssen Alkohol trinken,
um in Stimmung zu kommen, um lockerer zu werden, sich miteinander zu unterhalten
und Spaß zu haben. Vielleicht auch deshalb, weil sie nicht so offen gegenüber
Fremden sind. Sie kommen als Grüppchen und gehen als Grüppchen. Ich lerne auf
deutschen Partys ganz selten jemand kennen. Würde ich alleine auf ein solches Fest
kommen, würde ich auch alleine wieder gehen. Vielleicht wollen sie ja gar keine
Fremden kennenlernen? Ich glaube wirklich, sie sind lieber mit denen zusammen, die
sie schon kennen. Die Deutschen sind weniger aufmerksam als die Italiener, schauen
einen nicht an. Vielleicht ist ihnen deshalb auch nicht so wichtig, was sie auf Partys
für Klamotten anhaben. In Italien bespreche ich mit meinen Freundinnen jedes Mal
stundenlang, was wir tragen werden. Hier haben die Leute abends das Gleiche an wie
tagsüber. Sogar an Silvester sahen sie so aus wie immer.
Auch das mit dem Tanzen ist irgendwie komisch: Es dauert sehr lange, bis mal
jemand tanzt. Niemand traut sich so richtig. Alle warten, bis einer den Anfang macht.
Und dann tanzen vor allem die Mädchen. Die Jungs tanzen selten bis gar nicht, weil
sie wohl Angst haben, sich lächerlich zu machen und ihre Coolness zu verlieren.
Deshalb wird natürlich auch nicht oft zusammen getanzt. Ja, in Deutschland tanzen
die Menschen nicht miteinander, sondern eher alleine."
Claudia Parisi, 17, aus Arco am Gardasee,
lebt seit September in Bremen und geht im Juli zurück nach Italien.
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