Практика перевода по немецкому языку. Арзамасцева И.В. - 40 стр.

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b) Aus einem Interview
Die Ausbildung von Managern für Unternehmen in einigen Ländern ist das Ziel
der Ost-West-Akademie in Linz. Harvard hat bei ihrer Gründung jedoch nicht Pate
gestanden, vielmehr geht es um konkrete Management- und Marketingstrategien für
die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ost und West.
Korrespondent: Sie haben eingangs betont, dass es Ihnen nicht darum geht,
lediglich westliches Know-how zu vermitteln. Dennoch bleibt die Frage, inwieweit
sich beispielsweise westliche Management- und Marketingstrategien auf ein anderes
Wirtschaftssystem übertragen lassen?
Präsident der Ost-West-Akademie Linz: In den Ländern, mit denen wir
zusammenarbeiten, ist es offensichtlich, dass eine sozialistische Marktwirtschaft
angestrebt wird und die Realisierungsphase begonnen hat. Natürlich ist es schwierig,
eine Planwirtschaft auf Elemente einer Marktwirtschaft umzustellen. In dieser Phase
muss man beide Mechanismen kennen. Nehmen Sie das Beispiel Marketing: Die
Verantwortlichen müssen lernen, dass der Markt der entscheidende Faktor ist, der zu
bestimmen hat, was produziert wird, in welchem Umfang und in welcher Qualität.
Das sind Basisphilosophien, die den Teilnehmern vermittelt werden müssen.
Konkreter: Wenn man ein Produkt hat – wie vermarktet man es? Exportfinanzierung,
Exportabwicklung. Ein besonderes Problem sind Zulieferungen, denn nicht mehr der
Plan stellt das Material zur Verfügung, sondern die Unternehmen werden sich selbst
am langsam entstehenden Beschaffungsmarkt mit Material eindecken müssen. In einer
Übergangszeit wird ein bestimmter Teil noch durch den Plan bereitgestellt, ein
anderer muss auf einem sich langsam entwickelnden, teilweise auch schwarzen Markt
besorgt werden. Für die Beschaffung im Westen brauche ich Devisen – wie beschaffe
ich mir diese? Letztlich ist auch eine strategische Planung erforderlich. Die Leiter der
neuen sozialistischen Unternehmen müssen selbst planen, um das Unternehmen
bestehen lassen zu können. Neben Produkt, Beschaffung und Finanzierung ist aber
auch das Personal zu planen. Motivation und Personalführung müssen aufgebaut
werden. Hier lassen sich Elemente, die im Westen angewendet werden, übernehmen...
c) Aus dem Interview
«So überflüssig wie ein Kropf»
Hans Magnus Enzensberger zur neuen Rechtschreibreform
SPIEGEL: Herr Enzensberger, die Landessprache, in der Sie schreiben, soll sich
ändern – statt «Gemse» soll künftig «Gämse», statt «rauh» «rau», statt «Stengel»
«Stängel» und statt «Haß» «Hass» geschrieben werden. Wie finden Sie das?
Enzensberger: Eine Clique von selbsternannten Experten will sich wichtig
machen, zwei Großverlage schnappen nach dem Monopolgewinn, und die Politik übt
sich wie gewöhnlich im Etikettenschwindel. Dabei geht es überhaupt nicht um die
Sprache, sondern um die Rechtschreibung, die von jeher das Steckenpferd aller
Besserwisser war.