Учебно-методические указания по лингвостилистическому анализу художественного текста. Борисова Л.М - 7 стр.

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diese Zeit sonst nirgends gab, aber dennoch war etwas Requisitenhaftes an
ihnen, ich weiß nicht, warum. Vielleicht: ein wenig zu aufdringlich, ein wenig
zu einfallslos, aber das wäre doch schon ungerecht. Natürlich griff jetzt noch
keiner zu. Mir gegenüber und neben mir standen nur Teller und Kaffeetassen,
also Plätze für andere Gäste, und da war außer mir keiner erschienen; dies
Treffen war eine Routinesache, verpflichtend notwendig, aber uninteressant.
Von mir nahm keiner der Alten Notiz, obwohl in ihren Wortwechseleien gewiß
auch gefragt wurde, wer ich sei, doch ebensogewiß nur beilä ufig; es war nicht
wichtig. Wenn ich zur Grube gehörte, müßte man mich kennen; wenn ich
künftig zu ihr zu gehören bestimmt war, würde ich nicht am Ende der Tafel
sitzen, und nicht allein, und nicht vor Beginn, und wahrscheinlich gar nicht bei
diesem Empfang. Es gab darum auch kein verstohlenes Mustern. . Selbst die ich
anschaute, erwiderten nichts, und andererseits warnte mich meine Erfahrung,
daß es sinnlos sei, sie anzusprechen. Ich würde, günstigenfalls, ein paar Daten
des ä ußeren Lebens erkunden, die ich ebensogut ausdenken konnte, doch mir
jede Annä herung versperrten. War es nicht überhaupt das beste, sich, was man
brauchte, auszudenken? Im Begriff, diese Versuchung brüsk abzuweisen,
schreckte eine Verä nderung der Stille mich auf.
Ich sah auf sie Uhr.
Es war drei nach neun.
UWE SAEGER
DRITTER BRIEF VON HERZ
Das war so. Ich war ziemlich fertig vom Vormittag. Vier Stunden
Warenannahme. Und keiner, der einen Durchblick hat. Bleibt alles bei mir
hä ngen. Und dann zur Fürsorge wegen der Krippenplä tze, die dem Handel
zustehen. Na, ich war geladen und ausgebufft. Steh sowieso nicht mehr viel
durch in letzter Zeit. Ja. Also. Ich komme in die Wohnung und Nein, ich
riech nichts. Er hat es ja so gemacht hier, Sie können´s lesen -, hat mein
ganzes Nachtzeug zerschnitten dafür. Ich habe sogar noch an der Küchentür
gerüttelt, weil ich mir doch schnell, bevor die Jungs kamen, noch´n Kaffee
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                diese Zeit sonst nirgends gab, aber dennoch war etwas Requisitenhaftes an
                ihnen, ich weiß nicht, warum. Vielleicht: ein wenig zu aufdringlich, ein wenig
                zu einfallslos, aber das wä re doch schon ungerecht. – Natürlich griff jetzt noch
                keiner zu. – Mir gegenüber und neben mir standen nur Teller und Kaffeetassen,
                also Plä tze für andere Gä ste, und da war außer mir keiner erschienen; dies
                Treffen war eine Routinesache, verpflichtend notwendig, aber uninteressant.
                Von mir nahm keiner der Alten Notiz, obwohl in ihren Wortwechseleien gewiß
                auch gefragt wurde, wer ich sei, doch ebensogewiß nur beilä ufig; es war nicht
                wichtig. Wenn ich zur Grube gehörte, müßte man mich kennen; wenn ich
                künftig zu ihr zu gehören bestimmt war, würde ich nicht am Ende der Tafel
                sitzen, und nicht allein, und nicht vor Beginn, und wahrscheinlich gar nicht bei
                diesem Empfang. Es gab darum auch kein verstohlenes Mustern. . Selbst die ich
                anschaute, erwiderten nichts, und andererseits warnte mich meine Erfahrung,
                daß es sinnlos sei, sie anzusprechen. Ich würde, günstigenfalls, ein paar Daten
                des ä ußeren Lebens erkunden, die ich ebensogut ausdenken konnte, doch mir
                jede Annä herung versperrten. – War es nicht überhaupt das beste, sich, was man
                brauchte, auszudenken? – Im Begriff, diese Versuchung brüsk abzuweisen,
                schreckte eine Verä nderung der Stille mich auf.
                Ich sah auf sie Uhr.
                Es war drei nach neun.


                                                UWE SAEGER
                                         DRITTER BRIEF VON HERZ
                Das war so. Ich war ziemlich fertig vom Vormittag. Vier Stunden
                Warenannahme. Und keiner, der einen Durchblick hat. Bleibt alles bei mir
                hä ngen. Und dann zur Fürsorge wegen der Krippenplä tze, die dem Handel
                zustehen. Na, ich war geladen und ausgebufft. Steh sowieso nicht mehr viel
                durch in letzter Zeit. Ja. Also. Ich komme in die Wohnung und … Nein, ich
                riech nichts. Er hat es ja so gemacht – hier, Sie können´s lesen -, hat mein
                ganzes Nachtzeug zerschnitten dafür. Ich habe sogar noch an der Küchentür
                gerüttelt, weil ich mir doch schnell, bevor die Jungs kamen, noch´n Kaffee

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