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Rahmen unbestimmter Zeit, unbestimmten Ortes und unbestimmter Personen, in
dem Szenarium einer Zauberwelt, die nicht an die Bedingungen dieser Welt
geknüpft ist, läuft die Märchenerzählung ab. Auf diese Weise realisieren sich
Wunschträume der einfachen Menschen von einem besseren Leben,
Glückssehnen nach Freiheit und Gerechtigkeit; wodurch das Phantastische, als
künstlerisches Hauptprinzip des Märchens, mit dem realen Leben verbunden
wird.
Für das Märchen gilt ERZÄHLEN mit Intentionen des UNTERHALTENs
und des BELEHRENs/MORALISIERNs als dominierende Illokution.
Charakteristische Merkmale des Genres sind:
• eine einfache ethische Norm;
• Vorliebe für das Phantastische, Wundersame;
• die üblichen Einleitungsformeln: «Es war einmal...»; «Es lebte einmal...»;
• die dreimalige Wiederholung der Handlung (die Dreizahl);
• volkstümliche Sprache mit veralteten Elementen (Archaismen)
lexikalischer und grammatischer Art;
• im Aufbau der Märchen seien folgende Züge unterstrichen: der typische
Held, dazu auch typische Namen der handelnden Personen (der Bauer, der
Handwerker, der Teufel, Rumpelstilzchen, Aschenputtel usw.);
• der jähe Übergang vom Traurigen zum Heiteren;
• Erlösungen, Rückverwandlungen der Verzauberten («Dornröschen», «Der
Froschkönig», oder «Der eiserne Heinrich»);
• der Kontrast, der typisierend wirkt, und die Gestalten mit der jeweils nur
stark betonten Eigenschaft, aus der andere Eigenschaften der Figur
erschlossen werden. Der Kontrast realisiert sich sprachlich in
Gegensatzpaaren gut – böse, arm – reich usw., die als Klischees auftreten.
In der deutschsprachigen Literatur wurden die Volksmärchen um die
Wende vom 18. zum 19. Jh. gesammelt (J. Musäus, Brüder Grimm).
Die Sage erscheint ursprünglich als orale volkstümliche Form. Sie ist eine
primitive Vorform des Wissenschaftlichen und geht auf das Bedürfnis nach
Erfahrung zurück; sie ist wirklichkeitsgetreuer als das Märchen und stellt
Sinnwidriges, Trauriges und Tragisches so dar, wie es sich ereignet hat oder
ereignet haben könnte. Die Sagen verbreiten sich häufig und wandern von Volk
zu Volk, wodurch Umformungen nicht selten sind (z.B. Götter- und
Heldensagen). Christliche Umarbeitungen führen häufig zur Legende. Zu den
ältesten Überlieferungen gehört die dämonische Sage, die auf
Glaubensvorstellungen der Urgesellschaft zurückgeht, sie vermochte in
verschiedenen Genres der künstlerischen Literatur einzugehen. Die
dominierende Sprachhandlung der Sage ist BERICHTEN mit den Funktionen:
ANGST AUSDRÜCKEN, ERKLÄREN/BELEHREN/EXEMPLIFIZIEREN,
vor allem WARNEN. Die Sprachhandlung des BERICHTENs mit den
Funktionen des EMOTIONALEN ENTLASTENs, des EZEMPLIFIZIERENs
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Rahmen unbestimmter Zeit, unbestimmten Ortes und unbestimmter Personen, in dem Szenarium einer Zauberwelt, die nicht an die Bedingungen dieser Welt geknüpft ist, läuft die Märchenerzählung ab. Auf diese Weise realisieren sich Wunschträume der einfachen Menschen von einem besseren Leben, Glückssehnen nach Freiheit und Gerechtigkeit; wodurch das Phantastische, als künstlerisches Hauptprinzip des Märchens, mit dem realen Leben verbunden wird. Für das Märchen gilt ERZÄHLEN mit Intentionen des UNTERHALTENs und des BELEHRENs/MORALISIERNs als dominierende Illokution. Charakteristische Merkmale des Genres sind: • eine einfache ethische Norm; • Vorliebe für das Phantastische, Wundersame; • die üblichen Einleitungsformeln: «Es war einmal...»; «Es lebte einmal...»; • die dreimalige Wiederholung der Handlung (die Dreizahl); • volkstümliche Sprache mit veralteten Elementen (Archaismen) lexikalischer und grammatischer Art; • im Aufbau der Märchen seien folgende Züge unterstrichen: der typische Held, dazu auch typische Namen der handelnden Personen (der Bauer, der Handwerker, der Teufel, Rumpelstilzchen, Aschenputtel usw.); • der jähe Übergang vom Traurigen zum Heiteren; • Erlösungen, Rückverwandlungen der Verzauberten («Dornröschen», «Der Froschkönig», oder «Der eiserne Heinrich»); • der Kontrast, der typisierend wirkt, und die Gestalten mit der jeweils nur stark betonten Eigenschaft, aus der andere Eigenschaften der Figur erschlossen werden. Der Kontrast realisiert sich sprachlich in Gegensatzpaaren gut böse, arm reich usw., die als Klischees auftreten. In der deutschsprachigen Literatur wurden die Volksmärchen um die Wende vom 18. zum 19. Jh. gesammelt (J. Musäus, Brüder Grimm). Die Sage erscheint ursprünglich als orale volkstümliche Form. Sie ist eine primitive Vorform des Wissenschaftlichen und geht auf das Bedürfnis nach Erfahrung zurück; sie ist wirklichkeitsgetreuer als das Märchen und stellt Sinnwidriges, Trauriges und Tragisches so dar, wie es sich ereignet hat oder ereignet haben könnte. Die Sagen verbreiten sich häufig und wandern von Volk zu Volk, wodurch Umformungen nicht selten sind (z.B. Götter- und Heldensagen). Christliche Umarbeitungen führen häufig zur Legende. Zu den ältesten Überlieferungen gehört die dämonische Sage, die auf Glaubensvorstellungen der Urgesellschaft zurückgeht, sie vermochte in verschiedenen Genres der künstlerischen Literatur einzugehen. Die dominierende Sprachhandlung der Sage ist BERICHTEN mit den Funktionen: ANGST AUSDRÜCKEN, ERKLÄREN/BELEHREN/EXEMPLIFIZIEREN, vor allem WARNEN. Die Sprachhandlung des BERICHTENs mit den Funktionen des EMOTIONALEN ENTLASTENs, des EZEMPLIFIZIERENs 10
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