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Der Schwank > ahd. swanch, mhd. Swank Schwung, Streich, hier ist eine
volkstümliche komische Dichtung zwischen dem 13. und 16./17. Jh. vertreten.
Sozialkritik kann sich in sehr verschiedenen Formen im Schwank äußern. Die
Hinwendung zur Volkstümlichkeit und die Volkssprache, die Wahrnehmung des
kleinen Mannes, die satirische Bloßstellung des plumpen, naiven Bauern, der
ehebrecherischen Frau, des bürgerlichen Wirts, des habgierigen Kaufmanns und
geizigen Bürgers, Verhöhnung des niedrigen Klerus im Schwank ist mehr aus
der Sicht des «misera plebs» (des einfachen Volkes) verachtenden, geistige
gegen materielle Werte setzenden Literaten zu erklären als aus der bloßen
Freude an der Schilderung skuriller Typen. Die «Wirklichkeit» des
Schriftstellers ist literarischer Art; seine Stoffe sind zeittypisch, wie seine
Gestalten typisch sind, aber sie vermitteln keine Realität. Von der Intention ihrer
Autoren her sind die Schwankbücher primär «Sammlungen» witziger
Erzählungen über soziale Typen und gesellschaftliche Situationen komischen
Zuschnitts, die zur Unterhaltung eines breiten Publikums bestimmt sind und
deren Unterhaltungszweck jeder anderen Tendenz widerspricht. Das Sujet ist
meist die Übertrumpfung eines scheinbar überlegenen Gegenspielers durch List,
Gewalt, grobe oder gewitzte Worte. Die Auseinandersetzungen, in denen
Gestalten des Städtebürgertums, der armen und reichen Landbevölkerung,
Fahrende, Plebejer usw. auftreten, offenbaren menschliche Unzulänglichkeiten
sowie soziale Mißstände und basieren häufig auf dem Konflikt zwischen
Privilegierten und Unterdrückten. Erzählt wird mit fröhlicher Leichtlebigkeit,
streibar und drastisch, bedächtiges Moralisieren ist nicht ausgeschlossen.
Der Witz ist die Schwundform des Novellistischen. Man kann sagen, er sei
eine auf die Pointe reduzierte Novelle. Die humorvolle Pointe stellt eine Art
Keim dar, aus dem sich eine Novelle entwickeln läßt. Sein Wesen liegt immer
im Wort und entwickelt sich meist in einem Dialog. Der Witz ist die präzise,
abgeschlossene Form, die ins Extreme getriebene Aussparung.
Die Parabel ist eine in sich geschlossene kleine Lehr-Erzählung, in der
zwei verschiedene Sachverhalte dicht aneinander nähern. Dadurch wird der
vergleichende und lehrhafte Zweck erreicht, ohne daß er mit Worten
ausgesprochen wird. Der Scheitelpukt der Annäherung ist das «Tertium
Comparationis» (das zum Vergleich herangezogene Dritte). Dieser Text ist
modal abgeschattet, sowohl in grammatischer, als auch in stilistischer Hinsicht
(Konjunktiv und Ironie im engeren Sinne des Wortes). Die Modalität erweist
sich als syntaktische und stilistische Wiederspiegelung des Standpunktes des
Autors im Hinblick auf die Nachvollziehbarkeit der Aussage für den Leser
[Брандес 1983, 35].
Die Fabel (von lat. fabula = Rede, Sage, in eine Einkleidung versteckter
Sinn) ist eine kurze lebhafte Geschichte, die auf eine Moral, Lebenserfahrung
oder allgemeine Wahrheit bezieht; eine sich gerundete lehrhafte epische
Erzählung, die einen geistvoll witzigen Stil zeigt. Gotthold Ephraim Lessing
schreibt in der Abhandlung «Von dem Wesen der Fabel»: «Wenn wir einen
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Der Schwank > ahd. swanch, mhd. Swank Schwung, Streich, hier ist eine volkstümliche komische Dichtung zwischen dem 13. und 16./17. Jh. vertreten. Sozialkritik kann sich in sehr verschiedenen Formen im Schwank äußern. Die Hinwendung zur Volkstümlichkeit und die Volkssprache, die Wahrnehmung des kleinen Mannes, die satirische Bloßstellung des plumpen, naiven Bauern, der ehebrecherischen Frau, des bürgerlichen Wirts, des habgierigen Kaufmanns und geizigen Bürgers, Verhöhnung des niedrigen Klerus im Schwank ist mehr aus der Sicht des «misera plebs» (des einfachen Volkes) verachtenden, geistige gegen materielle Werte setzenden Literaten zu erklären als aus der bloßen Freude an der Schilderung skuriller Typen. Die «Wirklichkeit» des Schriftstellers ist literarischer Art; seine Stoffe sind zeittypisch, wie seine Gestalten typisch sind, aber sie vermitteln keine Realität. Von der Intention ihrer Autoren her sind die Schwankbücher primär «Sammlungen» witziger Erzählungen über soziale Typen und gesellschaftliche Situationen komischen Zuschnitts, die zur Unterhaltung eines breiten Publikums bestimmt sind und deren Unterhaltungszweck jeder anderen Tendenz widerspricht. Das Sujet ist meist die Übertrumpfung eines scheinbar überlegenen Gegenspielers durch List, Gewalt, grobe oder gewitzte Worte. Die Auseinandersetzungen, in denen Gestalten des Städtebürgertums, der armen und reichen Landbevölkerung, Fahrende, Plebejer usw. auftreten, offenbaren menschliche Unzulänglichkeiten sowie soziale Mißstände und basieren häufig auf dem Konflikt zwischen Privilegierten und Unterdrückten. Erzählt wird mit fröhlicher Leichtlebigkeit, streibar und drastisch, bedächtiges Moralisieren ist nicht ausgeschlossen. Der Witz ist die Schwundform des Novellistischen. Man kann sagen, er sei eine auf die Pointe reduzierte Novelle. Die humorvolle Pointe stellt eine Art Keim dar, aus dem sich eine Novelle entwickeln läßt. Sein Wesen liegt immer im Wort und entwickelt sich meist in einem Dialog. Der Witz ist die präzise, abgeschlossene Form, die ins Extreme getriebene Aussparung. Die Parabel ist eine in sich geschlossene kleine Lehr-Erzählung, in der zwei verschiedene Sachverhalte dicht aneinander nähern. Dadurch wird der vergleichende und lehrhafte Zweck erreicht, ohne daß er mit Worten ausgesprochen wird. Der Scheitelpukt der Annäherung ist das «Tertium Comparationis» (das zum Vergleich herangezogene Dritte). Dieser Text ist modal abgeschattet, sowohl in grammatischer, als auch in stilistischer Hinsicht (Konjunktiv und Ironie im engeren Sinne des Wortes). Die Modalität erweist sich als syntaktische und stilistische Wiederspiegelung des Standpunktes des Autors im Hinblick auf die Nachvollziehbarkeit der Aussage für den Leser [Брандес 1983, 35]. Die Fabel (von lat. fabula = Rede, Sage, in eine Einkleidung versteckter Sinn) ist eine kurze lebhafte Geschichte, die auf eine Moral, Lebenserfahrung oder allgemeine Wahrheit bezieht; eine sich gerundete lehrhafte epische Erzählung, die einen geistvoll witzigen Stil zeigt. Gotthold Ephraim Lessing schreibt in der Abhandlung «Von dem Wesen der Fabel»: «Wenn wir einen 12
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