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ist. Wie in der Lyrik ist die Darstellung sehr subjektiv und auf das Ich des
fiktiven Darstellers bezogen, das nicht unbedingt im Text als «Ich» erscheinen
muß. Wahrscheinlich wurde Genrebezeichnung aus der bildenden Kunst
übernommen, in der man unter Miniaturen Darstellungen auf kleinstem Format
versteht, deren Gegenstände Porträts, Genreszenen, Landschaften,
mythologische Darstellungen oder Stilleben sein können.
2.1.2. Literarische Kurzepik
Das Kunstmärchen ist Schöpfung eines Dichters und existiert von Anfang
an in literarischer Gestalt. Es nutzt Motive, Figurentypen und die Erzählweise
des Volksmärchens, ist aber in stärkerem Maße an die Weltanschauung und
künstlerische Metode des Autors gebunden.
Das Kunstmärchen erlebte seine Blüte in der Romantik. In der deutschen
Literatur sind die Märchen von J. Musäus, E.T.A. Hoffmann, C. Brentano.
W. Hauff, L. Tieck, F. Novalis u.a. bekannt. In den Kunstmärchen erscheint das
tradierte Erzählmuster in einer modernen Kunstprosa aufgehoben, sie wenden
sich an Erwachsene.
Die Erzählung ist ein episches Genre mittleren Umfangs, das, nicht durch
strenge ästhetisch-strukturelle Gesetzmäßigkeiten charakterisiert, eine große
inhaltliche und formale Elastizität aufweist. Die Erzählung konzentriert sich auf
eine Begebenheit, einen Lebensabschnitt oder das Lebensschicksal einer Figur,
die in der natürlichen, chronologischen Folge und mit der Möglichkeit des
offenen Schlusses dargeboten werden. Die lockere und zugleich dehnbare
Struktur läßt sowohl Milieu- und Naturbeschreibungen als auch Reflexionen und
Kommentare des Autors zu. Der Stoff der Erzählung ist, ihrer Neigung zur
unmittelbar realistischen Darstellung entsprechend, vorwiegend der Wirklichkeit
geschichtlicher Vergangenheit und Gegenwart entnommen; das schließt
indessen phantastische Sujets; eine erhöhende pathetische Darstellung, wie auch
satirische oder parabelhafte Behandlungsweise nicht aus. Die Erzählung steht als
Gattung zwischen der Novelle und dem Roman. Im Gegensatz zur Novelle
treten die Konzentration auf ein Mittelpunktereignis und die Zuspitzung des
Konflikts zurück. «Mit dem Roman teilt sie (die Erzählung) den Reichtum der
Handlungen, mit der Novelle die Kürze der Szenen, aber nicht deren Straffung
auf eine Mitte. Sie ist beweglicher und ohne durchgehende Formstruktur; jede
einzelne Erzählung schafft sie sich neu» [Reallexikon 1965, 32].
Die Kurzgeschichte > Lehnübersetzung von engl. short story, beschränkt
sich in der Regel auf einen Handlungsabschnitt oder ausführliche Darstellung
der vorangegangenen und nachfolgenden Entwicklung. Der «offene Schluß» ist
als Merkmal der Kurzgeschichte oft hervorgehoben worden. Er bedeutet keinen
fragmentarischen Textabbruch, sondern vielmehr eine Art Notschluß der
Handlung, bei dem das eigentliche Problem weiterhin gilt. Insofern bedingt
dieser Textschluß zumeist eine implizite Aufforderung an den Leser, an sein
Mitleid oder seine Empörung, die zur Auseinandersetzung mit den dargestellten
Schwierigkeiten oder Ereignissen und ihren Analogien in der Erfahrungswelt
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ist. Wie in der Lyrik ist die Darstellung sehr subjektiv und auf das Ich des fiktiven Darstellers bezogen, das nicht unbedingt im Text als «Ich» erscheinen muß. Wahrscheinlich wurde Genrebezeichnung aus der bildenden Kunst übernommen, in der man unter Miniaturen Darstellungen auf kleinstem Format versteht, deren Gegenstände Porträts, Genreszenen, Landschaften, mythologische Darstellungen oder Stilleben sein können. 2.1.2. Literarische Kurzepik Das Kunstmärchen ist Schöpfung eines Dichters und existiert von Anfang an in literarischer Gestalt. Es nutzt Motive, Figurentypen und die Erzählweise des Volksmärchens, ist aber in stärkerem Maße an die Weltanschauung und künstlerische Metode des Autors gebunden. Das Kunstmärchen erlebte seine Blüte in der Romantik. In der deutschen Literatur sind die Märchen von J. Musäus, E.T.A. Hoffmann, C. Brentano. W. Hauff, L. Tieck, F. Novalis u.a. bekannt. In den Kunstmärchen erscheint das tradierte Erzählmuster in einer modernen Kunstprosa aufgehoben, sie wenden sich an Erwachsene. Die Erzählung ist ein episches Genre mittleren Umfangs, das, nicht durch strenge ästhetisch-strukturelle Gesetzmäßigkeiten charakterisiert, eine große inhaltliche und formale Elastizität aufweist. Die Erzählung konzentriert sich auf eine Begebenheit, einen Lebensabschnitt oder das Lebensschicksal einer Figur, die in der natürlichen, chronologischen Folge und mit der Möglichkeit des offenen Schlusses dargeboten werden. Die lockere und zugleich dehnbare Struktur läßt sowohl Milieu- und Naturbeschreibungen als auch Reflexionen und Kommentare des Autors zu. Der Stoff der Erzählung ist, ihrer Neigung zur unmittelbar realistischen Darstellung entsprechend, vorwiegend der Wirklichkeit geschichtlicher Vergangenheit und Gegenwart entnommen; das schließt indessen phantastische Sujets; eine erhöhende pathetische Darstellung, wie auch satirische oder parabelhafte Behandlungsweise nicht aus. Die Erzählung steht als Gattung zwischen der Novelle und dem Roman. Im Gegensatz zur Novelle treten die Konzentration auf ein Mittelpunktereignis und die Zuspitzung des Konflikts zurück. «Mit dem Roman teilt sie (die Erzählung) den Reichtum der Handlungen, mit der Novelle die Kürze der Szenen, aber nicht deren Straffung auf eine Mitte. Sie ist beweglicher und ohne durchgehende Formstruktur; jede einzelne Erzählung schafft sie sich neu» [Reallexikon 1965, 32]. Die Kurzgeschichte > Lehnübersetzung von engl. short story, beschränkt sich in der Regel auf einen Handlungsabschnitt oder ausführliche Darstellung der vorangegangenen und nachfolgenden Entwicklung. Der «offene Schluß» ist als Merkmal der Kurzgeschichte oft hervorgehoben worden. Er bedeutet keinen fragmentarischen Textabbruch, sondern vielmehr eine Art Notschluß der Handlung, bei dem das eigentliche Problem weiterhin gilt. Insofern bedingt dieser Textschluß zumeist eine implizite Aufforderung an den Leser, an sein Mitleid oder seine Empörung, die zur Auseinandersetzung mit den dargestellten Schwierigkeiten oder Ereignissen und ihren Analogien in der Erfahrungswelt 17
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