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Thema 3. Großepik
1. Das Epos.
2. Die Saga, das Volksbuch.
3. Die Novelle.
4. Der Roman.
1. Das Epos (griech. Ausdruck, Wort, Rede, Erzählung, Kunde, Sage,
Lied) ist eine in der Literatur der meisten Völker schon früh auftretende epische
Großform in Versen, wodurch die Gattung der Epik in ihren wesentlichen
Merkmalen konstituiert wird; es erzählt von wichtigen Ereignissen aus der
Geschichte des jeweiligen Volkes, von Sagen ihrer Helden oder aus der
Mythologie und Götterwelt, womit es zugleich ein Welt-Bild aufbaut. Das Epos
wurde zunächst mündlich überliefert, an Fürstenhöfen von Rhapsodien – mit
Instrumentalbegleitung – vorgetragen, welche die für seine Gestaltung
erforderlichen metrischen Voraussetzungen (stereotype Vers- und
Zeilenbildung, Versmaße, Strophenformen) und sonstigen formalen
Komponenten (Epitheta und Vergleiche, charakteristische Szenen, Muster der
Schilderung von Gegenständen, Festen, Spielen, Kämpfen usw.) kannten; vom
Auftreten des griechischen Rhapsoden vermittelt Homer (Odissee, 8. Buch) eine
lebendige Vorstellung. Indem das Volks-Epos im Unterschied zum späteren
Kunst-Epos und Roman unter erst wenig ausgebildeten gesellschaftlichen
Verhältnissen – zwischen Gentilverfassung und Frühfeudalismus – entstand, in
denen der (heute als solcher nicht mehr bezweifelte) persönliche Verfasser
«noch kein von der Nation und deren Dasein abgelöstes inneres Vorstellen und
Empfinden besaß» (Hegel, Ästhetik), ging es rasch in den Allgemeinbesitz über
und wurde zumeist anonym übermittelt. Daher ist es lange Zeit als poetischer
Ausdruck der Volksphantasie (wie etwa in der deutschen Romantik) oder auch
als Schöpfung mehrerer Autoren verstanden worden. Größte Berühmtheit
erlangte bei den verschiedenen Völkern und in der Weltliterarur sicherlich das
Heldenepos. In Europa stehen von Homer im 8. Jh.vor unserer Zeitrechnung
gedichteten und im 6. Jh. v. u. Z. aufgezeichneten Epen Ilias und Odyssee am
Anfang der Eposgeschichte, denen im augusteischen Rom Vergils Aeneis (1. Jh.
v. u. Z.) folgt, die zum Vorbild für das lateinische Epos des Mittelalters wurde.
In der Renaissance entstanden auf der Grundlage erwachenden bürgerlichen und
nationalen Bewußtseins in Italien Dantes' La Divina Commedia (erschienen
1320). Nach Übersetzungen griechischer und römischer Epen sowie nach
Versuchen, das Epos – sei es als christliches oder nach dem Muster des Helden-
epos – fortzuführen (F.G. Klopstock, Der Messias,1748/73), wurde im Zuge der
Aufklärung und der Herausbildung der bürgerlichen Gesellschaft das Epos
allmählich vom Roman abgelöst. Schiller und Goethe erörterten 1797 in ihrem
Briefwechsel die historische und gattungstheoretische Voraussetzungen dafür;
Hegel (Ästhetik
) charakterisierte z. B. die Bedingungen, die das
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Thema 3. Großepik 1. Das Epos. 2. Die Saga, das Volksbuch. 3. Die Novelle. 4. Der Roman. 1. Das Epos (griech. Ausdruck, Wort, Rede, Erzählung, Kunde, Sage, Lied) ist eine in der Literatur der meisten Völker schon früh auftretende epische Großform in Versen, wodurch die Gattung der Epik in ihren wesentlichen Merkmalen konstituiert wird; es erzählt von wichtigen Ereignissen aus der Geschichte des jeweiligen Volkes, von Sagen ihrer Helden oder aus der Mythologie und Götterwelt, womit es zugleich ein Welt-Bild aufbaut. Das Epos wurde zunächst mündlich überliefert, an Fürstenhöfen von Rhapsodien mit Instrumentalbegleitung vorgetragen, welche die für seine Gestaltung erforderlichen metrischen Voraussetzungen (stereotype Vers- und Zeilenbildung, Versmaße, Strophenformen) und sonstigen formalen Komponenten (Epitheta und Vergleiche, charakteristische Szenen, Muster der Schilderung von Gegenständen, Festen, Spielen, Kämpfen usw.) kannten; vom Auftreten des griechischen Rhapsoden vermittelt Homer (Odissee, 8. Buch) eine lebendige Vorstellung. Indem das Volks-Epos im Unterschied zum späteren Kunst-Epos und Roman unter erst wenig ausgebildeten gesellschaftlichen Verhältnissen zwischen Gentilverfassung und Frühfeudalismus entstand, in denen der (heute als solcher nicht mehr bezweifelte) persönliche Verfasser «noch kein von der Nation und deren Dasein abgelöstes inneres Vorstellen und Empfinden besaß» (Hegel, Ästhetik), ging es rasch in den Allgemeinbesitz über und wurde zumeist anonym übermittelt. Daher ist es lange Zeit als poetischer Ausdruck der Volksphantasie (wie etwa in der deutschen Romantik) oder auch als Schöpfung mehrerer Autoren verstanden worden. Größte Berühmtheit erlangte bei den verschiedenen Völkern und in der Weltliterarur sicherlich das Heldenepos. In Europa stehen von Homer im 8. Jh.vor unserer Zeitrechnung gedichteten und im 6. Jh. v. u. Z. aufgezeichneten Epen Ilias und Odyssee am Anfang der Eposgeschichte, denen im augusteischen Rom Vergils Aeneis (1. Jh. v. u. Z.) folgt, die zum Vorbild für das lateinische Epos des Mittelalters wurde. In der Renaissance entstanden auf der Grundlage erwachenden bürgerlichen und nationalen Bewußtseins in Italien Dantes' La Divina Commedia (erschienen 1320). Nach Übersetzungen griechischer und römischer Epen sowie nach Versuchen, das Epos sei es als christliches oder nach dem Muster des Helden- epos fortzuführen (F.G. Klopstock, Der Messias,1748/73), wurde im Zuge der Aufklärung und der Herausbildung der bürgerlichen Gesellschaft das Epos allmählich vom Roman abgelöst. Schiller und Goethe erörterten 1797 in ihrem Briefwechsel die historische und gattungstheoretische Voraussetzungen dafür; Hegel (Ästhetik) charakterisierte z. B. die Bedingungen, die das 21
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