Типология художественных текстов. Быкова О.И. - 27 стр.

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Konflikte und Probleme ausgetragen; der Held setzt sich mit einer entscheidenen
Frage, mit anderen oder mit sich selbst auseinander.
Im Spielraum des Dramas wickelt sich das Geschehen als echte Gegenwart
ab und begibt sich unmittelbar vor unseren Augen auf der Bühne. Es ist realer
Ablauf in der realen Zeit und aktuelle Präsenz. Das Drama stellt auch Seelisches
in den konkreten Raum der Bühne hinein.
Der Inhalt des Dramas entfaltet sich in der sprachlichen Form der direkten
Rede, in den Dialogen und Monologen der handelnden Personen.
2. Typen und Gattungen des Dramas: Der Begriff der «Gattung» dient
nicht nur drei großen Dichtungsarten Epik, Lyrik, Dramatik, sondern auch zur
Unterscheidung der vielen dramatischen Typen und Formen. Die Gattungen des
Dramas sind: Tragödie, Komödie, Tragikomödie.
2.1. Die Tragödie [griech. tragodia, lat. tragoedia (< griech. tragos = Bock;
oder Gesang; den als Opfertier dargebrachten Bock geltender Gesang)] ist eine
der Grundgattungen oder Hauptformen des Dramas; dramatisch gestaltete
Tragik. Tragik ist immer durch Werte und Wertbeziehungen fundiert und
ausgerichtet auf Vernichtung eines positiven Wertes einer bestimmten
Ranghöhe. Tragisch ist der Konflikt, der innerhalb der positiven Werte und ihrer
Träger selbst waltet. Im Mittelpunkt steht die Darstellung eines Konflikts, der
den Helden in den Untergang führt. Entstanden im alten Griechenland aus
Kultritualen; namentlich aus dem seit dem 6. Jh. v. u. Z. aufgeführten
Dithyrambus (Chorlied), stellte sie dann ernste Begebenheiten aus Mythen und
Herrschergeschlechtern dar, in welcher Gestalt sie zum bevorzugten Medium für
die szenische Darstellung tragischer Konflikte wurde. In der Geschichte des
Dramas hat sich die szeniswche Vergegenwärtigung tragischer Konflikte, die
sich aus dem spannungs-und kollisionsreichen Verhältnis eines Helden zu seiner
Umwelt ergeben, bis heute als relativ konstante Strukturkomponente der
Tragödie erwiesen. Die klassische Tragödie hat wesentlich zur Ausbildung einer
einheitlichen Nationalsprache, insbesondere der Literatursprache beigetragen
sowie zugleich – durch das grundlegende Formprinzip, künstlerische
Vollendung mit klaren und anschaulichen Mitteln zu erstreben, die Verlagerung
der eigentlichen Handlung in das Innere des Helden, die geschlossene Form u.
a. – die Entwicklung der dramatischen Gattung selbst in hohem Maße gefördert
und die Möglichkeiten dramatischer Gattung bereichert. Einen Höhepunkt
erreichte die Tragödie in der Weimarer Klassik, die – nach Shakespeare-
Rezeption Lessings, Herders u. a. – eine Synthese zwischen antiker und
moderner Tragödie anstrebte. Nach dem Vorbild Shakespeares, der das Alte und
das Neue in seinen Stücken ins Gleichgewicht zu setzen wußte, benutzten
J. W. v. Goethe, F. Schiller und auch H. v. Kleist die tradierte Form der
Tragödie zur Vermittlung ihres unerschütterten Glaubens an die
Geschichtsmächtigkeit des Individuums anhand typisch aufklärerischer
Konflikte: Inwieweit z.B. der Mensch als moralisches Wesen historisch-
gesellschaftliche Schranken übersteigen und so zu seinem Gattungswesen
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Konflikte und Probleme ausgetragen; der Held setzt sich mit einer entscheidenen
Frage, mit anderen oder mit sich selbst auseinander.
      Im Spielraum des Dramas wickelt sich das Geschehen als echte Gegenwart
ab und begibt sich unmittelbar vor unseren Augen auf der Bühne. Es ist realer
Ablauf in der realen Zeit und aktuelle Präsenz. Das Drama stellt auch Seelisches
in den konkreten Raum der Bühne hinein.
      Der Inhalt des Dramas entfaltet sich in der sprachlichen Form der direkten
Rede, in den Dialogen und Monologen der handelnden Personen.
    2. Typen und Gattungen des Dramas: Der Begriff der «Gattung» dient
nicht nur drei großen Dichtungsarten Epik, Lyrik, Dramatik, sondern auch zur
Unterscheidung der vielen dramatischen Typen und Formen. Die Gattungen des
Dramas sind: Tragödie, Komödie, Tragikomödie.
    2.1. Die Tragödie [griech. tragodia, lat. tragoedia (< griech. tragos = Bock;
oder Gesang; den als Opfertier dargebrachten Bock geltender Gesang)] ist eine
der Grundgattungen oder Hauptformen des Dramas; dramatisch gestaltete
Tragik. Tragik ist immer durch Werte und Wertbeziehungen fundiert und
ausgerichtet auf Vernichtung eines positiven Wertes einer bestimmten
Ranghöhe. Tragisch ist der Konflikt, der innerhalb der positiven Werte und ihrer
Träger selbst waltet. Im Mittelpunkt steht die Darstellung eines Konflikts, der
den Helden in den Untergang führt. Entstanden im alten Griechenland aus
Kultritualen; namentlich aus dem seit dem 6. Jh. v. u. Z. aufgeführten
Dithyrambus (Chorlied), stellte sie dann ernste Begebenheiten aus Mythen und
Herrschergeschlechtern dar, in welcher Gestalt sie zum bevorzugten Medium für
die szenische Darstellung tragischer Konflikte wurde. In der Geschichte des
Dramas hat sich die szeniswche Vergegenwärtigung tragischer Konflikte, die
sich aus dem spannungs-und kollisionsreichen Verhältnis eines Helden zu seiner
Umwelt ergeben, bis heute als relativ konstante Strukturkomponente der
Tragödie erwiesen. Die klassische Tragödie hat wesentlich zur Ausbildung einer
einheitlichen Nationalsprache, insbesondere der Literatursprache beigetragen
sowie zugleich – durch das grundlegende Formprinzip, künstlerische
Vollendung mit klaren und anschaulichen Mitteln zu erstreben, die Verlagerung
der eigentlichen Handlung in das Innere des Helden, die geschlossene Form u.
a. – die Entwicklung der dramatischen Gattung selbst in hohem Maße gefördert
und die Möglichkeiten dramatischer Gattung bereichert. Einen Höhepunkt
erreichte die Tragödie in der Weimarer Klassik, die – nach Shakespeare-
Rezeption Lessings, Herders u. a. – eine Synthese zwischen antiker und
moderner Tragödie anstrebte. Nach dem Vorbild Shakespeares, der das Alte und
das Neue in seinen Stücken ins Gleichgewicht zu setzen wußte, benutzten
J. W. v. Goethe, F. Schiller und auch H. v. Kleist die tradierte Form der
Tragödie zur Vermittlung ihres unerschütterten Glaubens an die
Geschichtsmächtigkeit des Individuums anhand typisch aufklärerischer
Konflikte: Inwieweit z.B. der Mensch als moralisches Wesen historisch-
gesellschaftliche Schranken übersteigen und so zu seinem Gattungswesen
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