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gelangen könne, oder wie in einem bedeutenden Charakter verkörperte
«Weltzwecke» (Hegel) sowohl mit den Grenzen des Charakters als auch mit
gesellschaftlichen Widerständen zu kollidieren vermögen. In der Regel erwächst
der tragische Konflikt bis ins 19. Jh. hinein innerhalb der gehobenen sozialen
Schichten. Eine Ausnahme macht lediglich das «bürgerliche Trauerspiel»; hier
erwächst der tragische Konflikt aus dem «Zusammenprall» zweier Stände; die
Träger der positiven Werte gehören zwei verschiedenen Ständen an (Adel und
Bürgertum) oder gar beide dem Stand, der bisher eines tragischen Konfliktes
nicht für fähig gehalten wurde (Bürgertum).
2.2. Die Komödie (griech. komos = Umzug (von Bezechten) ist die
Darstellung des Komischen im Kontrast zum Üblichen, zum Gewohnten. Sie hat
einen desillusionierenden Charakter. Die Auseinandersetzung geht von
menschlichen Schwächen aus und endet versöhnlich.
Übergreifende, sich historisch allerdings modifizierende Merkmale der
Komödie sind folgende:
• meist glücklicher oder doch versöhnlicher Handlungsausgang;
• thematisch-stoffliche Zuordnung zum Bereich des Alltäglichen (nicht
des Erhabenen), wobei jedoch alle Mittel des Phantastischen, Surrealen usw.
zugänglich sind;
• der Standpunkt der Komödie war fast immer der der sozial
Niedriggestellten (unterdrückter Klassen, Schichten usw.), daher ihre
grundsätzliche Respektlosigkeit gegenüber offiziellen Normen und Institutionen
wie ihre Potenz, als Bestandteil einer nichtoffiziellen («zweiten») Kultur die
Sehnsüchte und Wertvorstellungen des einfachen Volkes positiv artikulieren zu
können;
• ebenfalls das Personal der Komödie entstammt traditionell im
Gegensatz zur Tragödie diesen Gesellschaftsschichten, was bis in die zweite
Hälfte des 18. Jhs. durch die Ständeklausel (ständische Gattungstrennung) sogar
vorgeschrieben war;
• die Tendenz – insbesondere im eigentlichen Lustspiel – zu stereotypen
Handlungsstrukturen, in denen gesellschaftliche Erfahrung bereits vorgeprägt
erscheint, sowie zur Typisierung sowohl ihrer einzelnen Charaktere wie des
Figurenensembles.
Unter den deutschen Komödien war Lessings Minna von Barnhelm (1767)
«die erste aus dem bedeutenden Leben gegriffene Theaterproduktion, von
spezifisch temporärem Gehalt» (Goethe, Dichtung und Wahrheit, 7. Buch). Die
Entwicklung der bürgerlichen Komödie im 19. und 20. Jh. ist außerordentlich
vielschichtig und heterogen verlaufen.
2.3. Die Tragikomödie ist eine dramatische Mischform: ein tragischer
Stoff wird komisch behandelt. Es ist ein Drama, in dem tragische wie komische
Wertung und also die wirkungsstrategisch-strukturellen Elemente des Werkes in
einem unentschiedenen Verhältnis zueinander stehen, so daß es weder als
Komödie noch als Tragödie eindeutig zu bestimmen ist. Hier werden objektiv
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gelangen könne, oder wie in einem bedeutenden Charakter verkörperte «Weltzwecke» (Hegel) sowohl mit den Grenzen des Charakters als auch mit gesellschaftlichen Widerständen zu kollidieren vermögen. In der Regel erwächst der tragische Konflikt bis ins 19. Jh. hinein innerhalb der gehobenen sozialen Schichten. Eine Ausnahme macht lediglich das «bürgerliche Trauerspiel»; hier erwächst der tragische Konflikt aus dem «Zusammenprall» zweier Stände; die Träger der positiven Werte gehören zwei verschiedenen Ständen an (Adel und Bürgertum) oder gar beide dem Stand, der bisher eines tragischen Konfliktes nicht für fähig gehalten wurde (Bürgertum). 2.2. Die Komödie (griech. komos = Umzug (von Bezechten) ist die Darstellung des Komischen im Kontrast zum Üblichen, zum Gewohnten. Sie hat einen desillusionierenden Charakter. Die Auseinandersetzung geht von menschlichen Schwächen aus und endet versöhnlich. Übergreifende, sich historisch allerdings modifizierende Merkmale der Komödie sind folgende: • meist glücklicher oder doch versöhnlicher Handlungsausgang; • thematisch-stoffliche Zuordnung zum Bereich des Alltäglichen (nicht des Erhabenen), wobei jedoch alle Mittel des Phantastischen, Surrealen usw. zugänglich sind; • der Standpunkt der Komödie war fast immer der der sozial Niedriggestellten (unterdrückter Klassen, Schichten usw.), daher ihre grundsätzliche Respektlosigkeit gegenüber offiziellen Normen und Institutionen wie ihre Potenz, als Bestandteil einer nichtoffiziellen («zweiten») Kultur die Sehnsüchte und Wertvorstellungen des einfachen Volkes positiv artikulieren zu können; • ebenfalls das Personal der Komödie entstammt traditionell im Gegensatz zur Tragödie diesen Gesellschaftsschichten, was bis in die zweite Hälfte des 18. Jhs. durch die Ständeklausel (ständische Gattungstrennung) sogar vorgeschrieben war; • die Tendenz insbesondere im eigentlichen Lustspiel zu stereotypen Handlungsstrukturen, in denen gesellschaftliche Erfahrung bereits vorgeprägt erscheint, sowie zur Typisierung sowohl ihrer einzelnen Charaktere wie des Figurenensembles. Unter den deutschen Komödien war Lessings Minna von Barnhelm (1767) «die erste aus dem bedeutenden Leben gegriffene Theaterproduktion, von spezifisch temporärem Gehalt» (Goethe, Dichtung und Wahrheit, 7. Buch). Die Entwicklung der bürgerlichen Komödie im 19. und 20. Jh. ist außerordentlich vielschichtig und heterogen verlaufen. 2.3. Die Tragikomödie ist eine dramatische Mischform: ein tragischer Stoff wird komisch behandelt. Es ist ein Drama, in dem tragische wie komische Wertung und also die wirkungsstrategisch-strukturellen Elemente des Werkes in einem unentschiedenen Verhältnis zueinander stehen, so daß es weder als Komödie noch als Tragödie eindeutig zu bestimmen ist. Hier werden objektiv 28
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