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tragische – oder wenigstens bedrohliche – Wiedersprüche, Konflikte, Vorgänge
auf komische Weise dargestellt bzw. vordergründig komische Sachverhalte in
ihrer letztlich tragischen Determiniertheit ergründet.
Die Anfänge der Tragikomödie im modernen Verständnis können in der
deutschen Dramatik etwa mit J. M. R. Lenz (Der Hofmeister, 1774) angesetzt
werden; es folgten H. v. Kleist (Amphitryon, 1806) und – bereits auch mit
grotesken Momenten – G. Büchner (Leonce und Lena, 1836). In der
nachklassischen Zeit soll durch die Tragikomödie vor allem die
Doppelgesichtigkeit von Leben und Welt sichtbar gemacht werden –
G. Hauptmann (Die Ratten, 1911).
Nach dem Inhalt unterscheidet man Charakterdramen, Ideendramen,
Gesellschaftsdramen, Geschichtsdramen usw. Nach der Form unterscheidet man
das Zieldrama (auch «Entscheidungsdrama» genannt) und Enthüllungsdrama
(oder analytisches Drama). Hinsichtlich der Formtypen des Dramas sind zwei
Formtypen des Dramas zu unterscheiden: offene Form und geschlossene Form
des Dramas. Das Drama der geschlossenen Form betrachtet die Wirklichkeit als
Material zur Ausprägung einer Idee. Der Prototyp der geschlossenen Form liegt
im fünfaktigen Drama vor. Diese Form des Dramas weist eine einheitlich
Haupthandlung auf. Das Ensemble der Figuren ist überschaubar. Jede Figur,
jeder Schauplatz, jede Szene empfängt ihre Funktion vom Handlungsganzen. Im
Vordergrund stehen Bewußtseinsprozesse der Personen, die in der Figurenrede
zum Ausdruck kommen. Aufgrund all dieser Merkmale hat man solche Fünf-
Akt-Dramen als «Dramentyp der geschlossenen Form» bezeichnet und alle
Stücke, welche sich deutlich davon unterscheiden, unter dem Begriff der
«offenen Form im Drama» zusammengefasst.
Das Verhältnis zur Wirklichkeit in der offenen Form ist weniger
distanziert. Die Welt soll in der Fülle ihrer Einzelerscheinungen präsent sein,
eine Vielzahl von Weltausschnitten wird vorgeführt. Die Personen schließen
immer neue Weltaspekte auf, ohne für den Zuschauer eine «Idee» von der Welt
zu entwerfen. Geistige Zusammenhänge bleiben häufig verdeckt.
Aufgaben zur Selbstkontrolle
I. Beantworten Sie folgende Kontrollfragen.
1. Wodurch unterscheidet sich die poetische (künstlerische) Kommunikation
von der Alltagskommunikation?
2. Wie wird die Textfunktion definiert? Welche Bedeutung kommt ihr bei der
Textsortenklassifikation zu?
3. Wie wird die Textsorte aufgefaßt?
4. Was liegt der Textsortenklassifikation literarischer Texte zugrunde?
5. Welche drei Hauptgattungen der Literatur sind zu unterscheiden? Durch
welche Besonderheiten wird die jeweilige Gattung ausgewiesen?
6. Welche Textsorten werden dem epischen Genre zugeordnet (Kurzepik,
Großepik)?
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tragische oder wenigstens bedrohliche Wiedersprüche, Konflikte, Vorgänge auf komische Weise dargestellt bzw. vordergründig komische Sachverhalte in ihrer letztlich tragischen Determiniertheit ergründet. Die Anfänge der Tragikomödie im modernen Verständnis können in der deutschen Dramatik etwa mit J. M. R. Lenz (Der Hofmeister, 1774) angesetzt werden; es folgten H. v. Kleist (Amphitryon, 1806) und bereits auch mit grotesken Momenten G. Büchner (Leonce und Lena, 1836). In der nachklassischen Zeit soll durch die Tragikomödie vor allem die Doppelgesichtigkeit von Leben und Welt sichtbar gemacht werden G. Hauptmann (Die Ratten, 1911). Nach dem Inhalt unterscheidet man Charakterdramen, Ideendramen, Gesellschaftsdramen, Geschichtsdramen usw. Nach der Form unterscheidet man das Zieldrama (auch «Entscheidungsdrama» genannt) und Enthüllungsdrama (oder analytisches Drama). Hinsichtlich der Formtypen des Dramas sind zwei Formtypen des Dramas zu unterscheiden: offene Form und geschlossene Form des Dramas. Das Drama der geschlossenen Form betrachtet die Wirklichkeit als Material zur Ausprägung einer Idee. Der Prototyp der geschlossenen Form liegt im fünfaktigen Drama vor. Diese Form des Dramas weist eine einheitlich Haupthandlung auf. Das Ensemble der Figuren ist überschaubar. Jede Figur, jeder Schauplatz, jede Szene empfängt ihre Funktion vom Handlungsganzen. Im Vordergrund stehen Bewußtseinsprozesse der Personen, die in der Figurenrede zum Ausdruck kommen. Aufgrund all dieser Merkmale hat man solche Fünf- Akt-Dramen als «Dramentyp der geschlossenen Form» bezeichnet und alle Stücke, welche sich deutlich davon unterscheiden, unter dem Begriff der «offenen Form im Drama» zusammengefasst. Das Verhältnis zur Wirklichkeit in der offenen Form ist weniger distanziert. Die Welt soll in der Fülle ihrer Einzelerscheinungen präsent sein, eine Vielzahl von Weltausschnitten wird vorgeführt. Die Personen schließen immer neue Weltaspekte auf, ohne für den Zuschauer eine «Idee» von der Welt zu entwerfen. Geistige Zusammenhänge bleiben häufig verdeckt. Aufgaben zur Selbstkontrolle I. Beantworten Sie folgende Kontrollfragen. 1. Wodurch unterscheidet sich die poetische (künstlerische) Kommunikation von der Alltagskommunikation? 2. Wie wird die Textfunktion definiert? Welche Bedeutung kommt ihr bei der Textsortenklassifikation zu? 3. Wie wird die Textsorte aufgefaßt? 4. Was liegt der Textsortenklassifikation literarischer Texte zugrunde? 5. Welche drei Hauptgattungen der Literatur sind zu unterscheiden? Durch welche Besonderheiten wird die jeweilige Gattung ausgewiesen? 6. Welche Textsorten werden dem epischen Genre zugeordnet (Kurzepik, Großepik)? 29
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