ВУЗ:
Составители:
Рубрика:
Die Dramatik hat mit der epischen Gattung gemein, daß sich die
Perspektive mit den Handlungspersonen wandeln kann. Der Erzähler vermag
zwischendurch aber auch seine eigene Sicht zu geben, was in der Dramatik
ungewöhnlich ist.
Im Bereich der Lyrik gibt es nur eine Welt, die des Dichters, in deren
Zentrum er steht und aus der er spricht. Trotzdem vermag sie jeder als die
seinige zu erleben.
Der Epiker kann seinen Standort wechseln, er bewegt sich zwischen
verschiedenen Welten. Einmal steht er außerhalb, über der Werkwelt, ein
anderes Mal begibt er sich zeitweise in sie hinein oder kombiniert seine und
unsere reale mit der von ihm erschaffenen Welt.
Der Dramatiker greift gewöhnlich nicht in den von ihm gestalteten
Spielraum ein: dieser bleibt eine Welt für sich, die sich nach ihren eigenen
Gesetzen bewegt. Der Verfasser tritt nicht in ihr auf und äußert sich nicht über
sie; im Drama gilt die Welt der Handlungspersonen.
In der Redegestaltung stehen Lyrik und Dramatik dem natürlichen
Sprechen und Denken am nächsten; beide bedienen sich einer direkten
Ausdrucksweise. Dazu entsteht auf der dramatischen Bühne eine konkrete
Wirklichkeit in all ihren Dimensionen wie Raum und Zeit, Personen, Handlung
und damit die Sprechsituation, die sich aus dem Wort und Gebärde und der
Inszenierung ergibt.
Die Lyrik dagegen entfernt sich trotz der unmittelbaren Form ihres
Sprechens doch wieder von der Realität, indem sie diese durch den
bedeutungsvollen, zeichenhaften Charakter ihrer Wortung übersteigt. Auch ist
die Sprechsituation nicht eigens mitgegeben wie im Drama, sondern oft nur aus
der lyrischen Aussage selbst erschließbar.
Die drei Gattungen unterscheiden sich auch in der Dichte ihrer
sprachlichen Substanz. Die stärkste Verdichtung erfährt die Sprache in der
Lyrik. In Wenigem ist Wesentlichstes enthalten. Zudem ist das lyrische Gedicht
eine Einheit, die primär vom klingenden Rhythmus geprägt wird.
«Der Lyriker spart aus, der Epiker dagegen bringt möglichst viel; er
schweift nach allen Richtungen, auch bei Nebensächlichem länger verweilend,
so sehr, daß seine locker gereihte Form oft nicht mehr als Einheit erlebbar ist.
Das Drama verlangt wieder ein festes Gefüge; es reiht nicht bloß
aneinander, sondern verknüpft das Entscheidende. Von Spannung zu Spannung
sich steigernd, doch zur Entspannung hindrängend, führt es die Handlung ihrem
Ende zu» [Kerkhoff 1962, 26].
Trotz der auf diesem Gebiet herrschenden Problematik können die
allgemeinen Stilzüge der Gattunden richtungsweisend sein; wenn eine der
vielfältigen konkreten Formen erfaßt werden soll.
2. Die Epik (von griech. epikos = zum Epos gehörend) ist eine der
Hauptgattungen der Literatur. Demnach ist das ein umfassender Oberbegriff für
eine erzählende Vers – und Prosadichtung überhaupt. Als episch gilt eine
6
Die Dramatik hat mit der epischen Gattung gemein, daß sich die Perspektive mit den Handlungspersonen wandeln kann. Der Erzähler vermag zwischendurch aber auch seine eigene Sicht zu geben, was in der Dramatik ungewöhnlich ist. Im Bereich der Lyrik gibt es nur eine Welt, die des Dichters, in deren Zentrum er steht und aus der er spricht. Trotzdem vermag sie jeder als die seinige zu erleben. Der Epiker kann seinen Standort wechseln, er bewegt sich zwischen verschiedenen Welten. Einmal steht er außerhalb, über der Werkwelt, ein anderes Mal begibt er sich zeitweise in sie hinein oder kombiniert seine und unsere reale mit der von ihm erschaffenen Welt. Der Dramatiker greift gewöhnlich nicht in den von ihm gestalteten Spielraum ein: dieser bleibt eine Welt für sich, die sich nach ihren eigenen Gesetzen bewegt. Der Verfasser tritt nicht in ihr auf und äußert sich nicht über sie; im Drama gilt die Welt der Handlungspersonen. In der Redegestaltung stehen Lyrik und Dramatik dem natürlichen Sprechen und Denken am nächsten; beide bedienen sich einer direkten Ausdrucksweise. Dazu entsteht auf der dramatischen Bühne eine konkrete Wirklichkeit in all ihren Dimensionen wie Raum und Zeit, Personen, Handlung und damit die Sprechsituation, die sich aus dem Wort und Gebärde und der Inszenierung ergibt. Die Lyrik dagegen entfernt sich trotz der unmittelbaren Form ihres Sprechens doch wieder von der Realität, indem sie diese durch den bedeutungsvollen, zeichenhaften Charakter ihrer Wortung übersteigt. Auch ist die Sprechsituation nicht eigens mitgegeben wie im Drama, sondern oft nur aus der lyrischen Aussage selbst erschließbar. Die drei Gattungen unterscheiden sich auch in der Dichte ihrer sprachlichen Substanz. Die stärkste Verdichtung erfährt die Sprache in der Lyrik. In Wenigem ist Wesentlichstes enthalten. Zudem ist das lyrische Gedicht eine Einheit, die primär vom klingenden Rhythmus geprägt wird. «Der Lyriker spart aus, der Epiker dagegen bringt möglichst viel; er schweift nach allen Richtungen, auch bei Nebensächlichem länger verweilend, so sehr, daß seine locker gereihte Form oft nicht mehr als Einheit erlebbar ist. Das Drama verlangt wieder ein festes Gefüge; es reiht nicht bloß aneinander, sondern verknüpft das Entscheidende. Von Spannung zu Spannung sich steigernd, doch zur Entspannung hindrängend, führt es die Handlung ihrem Ende zu» [Kerkhoff 1962, 26]. Trotz der auf diesem Gebiet herrschenden Problematik können die allgemeinen Stilzüge der Gattunden richtungsweisend sein; wenn eine der vielfältigen konkreten Formen erfaßt werden soll. 2. Die Epik (von griech. epikos = zum Epos gehörend) ist eine der Hauptgattungen der Literatur. Demnach ist das ein umfassender Oberbegriff für eine erzählende Vers und Prosadichtung überhaupt. Als episch gilt eine 6
Страницы
- « первая
- ‹ предыдущая
- …
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- …
- следующая ›
- последняя »