Психология как часть культуры. Дементий Л.И - 12 стр.

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Mein Arbeitstag ist jeden Tag gleich – und täglich neu. Für acht
Kinder, die in der Tagesklinik behandelt werden, bin ich verantwort-
lich, natürlich nicht allein. Ich beginne um halb acht und bleibe bis zum
Schluss, in der Regel bis 16.00 Uhr. Dazwischen: Termine mit den
Kindern (Diagnostik oder Therapie), Elterngespräche, Besprächungen
(möglichst nicht so viele), Besuche in Kindergärten, Schulen, andere
Institutionen, aus denen die Kinder kommen, Berichte schreiben, Tests
auswerten. Nichts zu tun gibt es nie. Schichtdienst haben wir nicht. Ich
nehme auch nicht am “Hintergrund-Rufdienst” unserer Klinik teil, das
machen die ärtzlichen Kolleginnen und Kollegen. Wir haben in der
Tagesklinik eine Arbeitsweise entwickelt, die in der Kinder- und Ju-
gentpsychiatrie noch selten so konsequent, praktiziert wird: Immer sind
eine Therapeutin oder ein Therapeut (das ist in unserer Klinik der
Sprachgebrauch für Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psycho-
logen.
Задания
1. Прочитайте текст и переведите его устно.
2. Ответьте на вопросы:
1) Was können Sie über den Autor des Textes erzählen?
2) Wie verstehen Sie das Wort “Berufsverbot”?
3) Warum ist der Arbeitstag in der Klinik täglich neu?
Text XII. Psychologie in einer psychologisch-therapeutischen
Beratungsstelle für Studierende
Deutsche und ausländische Studierende erhoffen sich von psy-
chologisch-therapeutischer Beratung Problembewältigung und (Wie-
der-) Gewinnung von Handlungsfähigkeit. Sie wünschen sich einen
Menschen, der sich erst einmal Zeit für sie nimmt und ihnen nicht wer-
tend zuhört. Vom Studium erwarten sie einerseits, dass es Raum und
Zeit für Lernprozesse und akademische Qualifikation bietet, anderer-
seits erhoffen sie sich persönliche Weiterentwicklung. Weder das eine
noch das andere verläuft jedoch widerspruchsfrei und kontinuierlich.
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Neben professioneller Kompetenz und Kenntnis des Hochschul-
kontextes wird von der Beraterin bzw. dem Berater das Einfühlen in
sehr unterschiedliche biographische Konstellationen erwartet. Die Stu-
dierenden, zumeist zwischen 20 und 30 Jahren, befinden sich in einer
bestimmten “Statuspassage”, also in einem Übergang zwischen Schul-
zeit, Zivil- oder Wehrdienst bzw. sozialem Jahr und dem späteren Be-
rufsleben. Themen der Beratung berühren häufig Facetten der Identi-
tätssuche.
Die institutionelle Anbindung und organisatorischene Einbettung
psychologisch-therapeutischer bzw. psychosozialer Beratungsstellen an
deutschen Hochschulen sind sehr unterschiedlich. Eine Minderheit ist
an Universitätskliniken, psychologische Fachbereiche und Institute an-
gebunden, etwa ein Viertel fällt unter die (Teil-) Trägerschaft der je-
weiligen ortsansässigen Studentenwerke. Der weitaus größte Teil ist
direkt in die Organisationsstruktur der Hochschulen eingebunden, hier
wiederum teilweise eng verzahnt mit der allgemeinen Studienberatung.
Wenn ich mich im weiteren beispielhaft auf die von mir geleitete
Beratungsselle in Hannover beziehe, so weist diese u. a. die Besonder-
heit auf, eine zentrale Einrichtung der Universität, jedoch zuständig für
die insgesamt ca. 43 000 Studierenden auch der anderen hannoverschen
Hochschulen zu sein. Dies sind die Medizinische Hochschule, die Tie-
rärztliche Hochschule, die Hochschule für Musik und Theater und die
Fachhochschule Hannover.
Die Beratungsstelle wurde 1970 gegründet. Zu diesem Zeitpunkt
ist für studentische Beratungseinrichtungen in Westdeutschland gene-
rell ein “Gründungsboom” zu verzeichnen; an einigen Universitä-
ten stieg die Zahl der Selbsttötungen von Studierenden, beunruhigte die
Öffentlichkeit und setzte die Hochschulleitungen unter Handlungszwang.
Während in den neuen Bundesländern noch in DDR-Zeiten bis zur Wen-
de erst 16,3 Prozent der Beratungseinrichtungen existierten, setzte hier
dann ab 1990 eine Gründungswelle ein.
Zu den Hauptarbeitsfeldern einer psychologisch-therapeutischen
Beratungsstelle im Hochschulkontext zählt Einzelberatung zu einer
Vielzeit von Themenschwerpunkten wie Störungen und Krisen im Stu-
dienverlauf, Beziehungs-/Partnerschaftsprobleme und familiäre Belas-
tungen, Prüfungsängste, Konzentrations- und Leistungsstörungen, Per-
       Mein Arbeitstag ist jeden Tag gleich – und täglich neu. Für acht            Neben professioneller Kompetenz und Kenntnis des Hochschul-
Kinder, die in der Tagesklinik behandelt werden, bin ich verantwort-        kontextes wird von der Beraterin bzw. dem Berater das Einfühlen in
lich, natürlich nicht allein. Ich beginne um halb acht und bleibe bis zum   sehr unterschiedliche biographische Konstellationen erwartet. Die Stu-
Schluss, in der Regel bis 16.00 Uhr. Dazwischen: Termine mit den            dierenden, zumeist zwischen 20 und 30 Jahren, befinden sich in einer
Kindern (Diagnostik oder Therapie), Elterngespräche, Besprächungen          bestimmten “Statuspassage”, also in einem Übergang zwischen Schul-
(möglichst nicht so viele), Besuche in Kindergärten, Schulen, andere        zeit, Zivil- oder Wehrdienst bzw. sozialem Jahr und dem späteren Be-
Institutionen, aus denen die Kinder kommen, Berichte schreiben, Tests       rufsleben. Themen der Beratung berühren häufig Facetten der Identi-
auswerten. Nichts zu tun gibt es nie. Schichtdienst haben wir nicht. Ich    tätssuche.
nehme auch nicht am “Hintergrund-Rufdienst” unserer Klinik teil, das               Die institutionelle Anbindung und organisatorischene Einbettung
machen die ärtzlichen Kolleginnen und Kollegen. Wir haben in der            psychologisch-therapeutischer bzw. psychosozialer Beratungsstellen an
Tagesklinik eine Arbeitsweise entwickelt, die in der Kinder- und Ju-        deutschen Hochschulen sind sehr unterschiedlich. Eine Minderheit ist
gentpsychiatrie noch selten so konsequent, praktiziert wird: Immer sind     an Universitätskliniken, psychologische Fachbereiche und Institute an-
eine Therapeutin oder ein Therapeut (das ist in unserer Klinik der          gebunden, etwa ein Viertel fällt unter die (Teil-) Trägerschaft der je-
Sprachgebrauch für Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psycho-          weiligen ortsansässigen Studentenwerke. Der weitaus größte Teil ist
logen.                                                                      direkt in die Organisationsstruktur der Hochschulen eingebunden, hier
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1. Прочитайте текст и переведите его устно.                                 Beratungsselle in Hannover beziehe, so weist diese u. a. die Besonder-
2. Ответьте на вопросы:                                                     heit auf, eine zentrale Einrichtung der Universität, jedoch zuständig für
    1) Was können Sie über den Autor des Textes erzählen?                   die insgesamt ca. 43 000 Studierenden auch der anderen hannoverschen
    2) Wie verstehen Sie das Wort “Berufsverbot”?                           Hochschulen zu sein. Dies sind die Medizinische Hochschule, die Tie-
    3) Warum ist der Arbeitstag in der Klinik täglich neu?                  rärztliche Hochschule, die Hochschule für Musik und Theater und die
                                                                            Fachhochschule Hannover.
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Text XII. Psychologie in einer psychologisch-therapeutischen                ist für studentische Beratungseinrichtungen in Westdeutschland gene-
Beratungsstelle für Studierende                                             rell ein “Gründungsboom” zu verzeichnen; an einigen Universitä-
                                                                            ten stieg die Zahl der Selbsttötungen von Studierenden, beunruhigte die
       Deutsche und ausländische Studierende erhoffen sich von psy-         Öffentlichkeit und setzte die Hochschulleitungen unter Handlungszwang.
chologisch-therapeutischer Beratung Problembewältigung und (Wie-            Während in den neuen Bundesländern noch in DDR-Zeiten bis zur Wen-
der-) Gewinnung von Handlungsfähigkeit. Sie wünschen sich einen             de erst 16,3 Prozent der Beratungseinrichtungen existierten, setzte hier
Menschen, der sich erst einmal Zeit für sie nimmt und ihnen nicht wer-      dann ab 1990 eine Gründungswelle ein.
tend zuhört. Vom Studium erwarten sie einerseits, dass es Raum und                 Zu den Hauptarbeitsfeldern einer psychologisch-therapeutischen
Zeit für Lernprozesse und akademische Qualifikation bietet, anderer-        Beratungsstelle im Hochschulkontext zählt Einzelberatung zu einer
seits erhoffen sie sich persönliche Weiterentwicklung. Weder das eine       Vielzeit von Themenschwerpunkten wie Störungen und Krisen im Stu-
noch das andere verläuft jedoch widerspruchsfrei und kontinuierlich.        dienverlauf, Beziehungs-/Partnerschaftsprobleme und familiäre Belas-
                                                                            tungen, Prüfungsängste, Konzentrations- und Leistungsstörungen, Per-


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