Психология как часть культуры. Дементий Л.И - 15 стр.

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Text XV. Arbeits- und Organisationsberatung in selbständiger
Praxis
Mein Weg zu meinem aktuellen Arbeitsplatz war eigentlich
schon klar, bevor ich angefangen habe zu studieren: Ich wollte unbe-
dingt selbständig sein. Dass dies dann doch so lange gedauert hat (im-
merhin seit Abschluss meines Studiums fast neun Jahre), hat sehr per-
sönliche Gründe. Also, ich habe nach dem Abitur 1979 angefangen,
Psychologie zu studieren. Diese Wahl hatte mehrere Hintergründe: Je-
mand aus meinem engeren Umfeld war/ist magersüchtig, so dass ich
den Einfluss von Psychologen schon sehr früh kennengelernt habe;
daraus ergaben sich für mich auch die weiteren Punkte:
– ich war fasziniert von der Macht, die Psychologen einnehmen
können,
– ich wollte immer selbständig arbeiten.
Außerdem war mir klar, dass ich ausreichend bis viel Geld ver-
dienen wollte.
Nachdem ich zunächst in Kiel, dann schon bald in Oldenburg
Psychologie studiert hatte, natürlich mit dem Ziel, eine klinische Psy-
chologin, sprich Therapeutin zu werden, bekam ich erst einmal meine
Tochter. Um ein Haar hätte ich mein Studium daraufhin abgebrochen.
Nur mit Mühe und großen zeitlichen Verzögerungen habe ich dann
1987 mein Diplom fertiggestellt, das allerdings als Arbeits- und Orga-
nisationspsychologin. Zu diesem Schwerpunkt hatte ich mich nach dem
Vordiplom entschlossen, da der stark Theorieanteil im Studium, das
unendliche “Geschwafel” der Lehrenden und der Studenten unterein-
ander mir fast allen Spaß an Studium verdorben hätten. Alles das, was
ich in der Schule gerne abgewählt hatte, nämlich Mathe und Englisch,
bekam hier eine Be deutung und Wichtigkeit, die mir so nicht bewusst
gewesen war - also, zum Teil war das Studium “stinklangweilig”.
Das wurde mit dem Schwerpunkt A&O (so wird Arbeits- und
Organisationspsychologie oft abgekürzt) etwas besser. Allerdings wa-
ren wir so wenige Studenten, dass ich zu manchen Zeiten Einzel-
vorlesungen hatte; ich konnte also weder “abtauchen”, noch hatte ich
Austauschpartner auf gleichem oder ähnlichem Niveau. Auch das hätte
ich mir anders vorstellen können.
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Eigentlich war mir, schon bevor ich die erste Stelle in der Uni
bekam, klar, dass ich auf gar keinen Fall eine wissenschaftliche Lauf-
bahn einschlagen und in der Uni bleiben wollte. Sonst hätte ich auch
Promotion und Habilitation (eine weitere wissenschaftliche Arbeit, die
man machen muss, um Professor zu werden) sehr viel schneller
“durchziehen” müssen. Als Frau im A&O-Bereich wären meine Chan-
cen an europäischen Universitäten gar nicht so schlecht gewesen, aber
wie gesagt, das ist und war nie mein Weg.
Richtig Spaß machte mir die Arbeit als Psychologin erst, als ich
außerhalb der Uni arbeitete und mehrfach in die Wirtschaft ging, Se-
minare, Konzepte und Projekte selbst erstellen und durchführen konnte.
Allerdings hatte ich dazu während meiner Uni-Zeit auf den ersten Blick
wenig gelernt. Vieles mußte ich mir mit Kollegen und sonstigen wohl-
gesonnenen Personen zum Teil mühsam selbst erarbeiten.
Задания
1. Прочитайте текст.
2. Найдите в тексте объяснение, почему автор увлёкся психоло-
гией.
3. Ответьте на вопрос, чем отличается женское восприятие роли
психолога от мужского? Используйте информацию из текстов,
которые вы прочитали ранее.
Text XV. Arbeits- und Organisationsberatung in selbständiger                    Eigentlich war mir, schon bevor ich die erste Stelle in der Uni
Praxis                                                                    bekam, klar, dass ich auf gar keinen Fall eine wissenschaftliche Lauf-
                                                                          bahn einschlagen und in der Uni bleiben wollte. Sonst hätte ich auch
       Mein Weg zu meinem aktuellen Arbeitsplatz war eigentlich           Promotion und Habilitation (eine weitere wissenschaftliche Arbeit, die
schon klar, bevor ich angefangen habe zu studieren: Ich wollte unbe-      man machen muss, um Professor zu werden) sehr viel schneller
dingt selbständig sein. Dass dies dann doch so lange gedauert hat (im-    “durchziehen” müssen. Als Frau im A&O-Bereich wären meine Chan-
merhin seit Abschluss meines Studiums fast neun Jahre), hat sehr per-     cen an europäischen Universitäten gar nicht so schlecht gewesen, aber
sönliche Gründe. Also, ich habe nach dem Abitur 1979 angefangen,          wie gesagt, das ist und war nie mein Weg.
Psychologie zu studieren. Diese Wahl hatte mehrere Hintergründe: Je-            Richtig Spaß machte mir die Arbeit als Psychologin erst, als ich
mand aus meinem engeren Umfeld war/ist magersüchtig, so dass ich          außerhalb der Uni arbeitete und mehrfach in die Wirtschaft ging, Se-
den Einfluss von Psychologen schon sehr früh kennengelernt habe;          minare, Konzepte und Projekte selbst erstellen und durchführen konnte.
daraus ergaben sich für mich auch die weiteren Punkte:                    Allerdings hatte ich dazu während meiner Uni-Zeit auf den ersten Blick
       – ich war fasziniert von der Macht, die Psychologen einnehmen      wenig gelernt. Vieles mußte ich mir mit Kollegen und sonstigen wohl-
können,                                                                   gesonnenen Personen zum Teil mühsam selbst erarbeiten.
       – ich wollte immer selbständig arbeiten.
       Außerdem war mir klar, dass ich ausreichend bis viel Geld ver-                                 Задания
dienen wollte.                                                            1. Прочитайте текст.
       Nachdem ich zunächst in Kiel, dann schon bald in Oldenburg         2. Найдите в тексте объяснение, почему автор увлёкся психоло-
Psychologie studiert hatte, natürlich mit dem Ziel, eine klinische Psy-      гией.
chologin, sprich Therapeutin zu werden, bekam ich erst einmal meine       3. Ответьте на вопрос, чем отличается женское восприятие роли
Tochter. Um ein Haar hätte ich mein Studium daraufhin abgebrochen.           психолога от мужского? Используйте информацию из текстов,
Nur mit Mühe und großen zeitlichen Verzögerungen habe ich dann               которые вы прочитали ранее.
1987 mein Diplom fertiggestellt, das allerdings als Arbeits- und Orga-
nisationspsychologin. Zu diesem Schwerpunkt hatte ich mich nach dem
Vordiplom entschlossen, da der stark Theorieanteil im Studium, das
unendliche “Geschwafel” der Lehrenden und der Studenten unterein-
ander mir fast allen Spaß an Studium verdorben hätten. Alles das, was
ich in der Schule gerne abgewählt hatte, nämlich Mathe und Englisch,
bekam hier eine Be deutung und Wichtigkeit, die mir so nicht bewusst
gewesen war - also, zum Teil war das Studium “stinklangweilig”.
       Das wurde mit dem Schwerpunkt A&O (so wird Arbeits- und
Organisationspsychologie oft abgekürzt) etwas besser. Allerdings wa-
ren wir so wenige Studenten, dass ich zu manchen Zeiten Einzel-
vorlesungen hatte; ich konnte also weder “abtauchen”, noch hatte ich
Austauschpartner auf gleichem oder ähnlichem Niveau. Auch das hätte
ich mir anders vorstellen können.


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