Психология как часть культуры. Дементий Л.И - 16 стр.

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Teil II
Praktische reflexion
Text I. Ethik als Praktische Philosophie. Zum Begriff der Ethik
1. Zur Etymologie und Geschichte
Zwei griechische Wurzeln werden zur Etymologie des Wortes
Ethik angeboten:
a) Ta ethika: die Sittenlehre des Aristoteles. Als philosophische
Disziplin und als Titel dieser Disziplin geht Ethik bereits auf Aristote-
les zurück. Aristoteles sieht sich selbst in einer ethischen Tradition, die
mit den Namen der Sophisten, des Sokrates und Platons benannt wird.
b) To ethos: Ethos. Ethos meint den gewohnten Ort, das Vertrau-
te; das Überlieferte, das mit der Zeit zur Gewohnheit Gewordene, das
Eingeschriebene, das im Herzen Eingewurzelte, den Charakter! Ethos
ist das, was sich bewährt, was Leben gelingen lässt, das wahre Leben.
Zunächst scheint Ethik das zu bedeuten, was im Denken und Tun
als das Gewohnte, Selbstverständliche angesehen wird. Doch lehrt die
Geschichte, dass gewohnte Verhaltens- und Denkweisen im Verlauf
der Zeit ihre Plausibilität verlieren. Neue Herausforderungen durch
geschichtliche Veränderungen stellen das Gewohnte in Frage.
Immer dann, wenn überkommene Lebensweisen, Lebensprakti-
ken, Handlungsnormen individueller wie kollektiver Handlungssubjekte
ihren Charakter der Selbstverständlichkeit und allgemeinen unwider-
sprochenen Geltung verlieren, wird nach dem WARUM überlieferter
Praxis gefragt.
Die Ethik als wissenschaftliche Disziplin wird geboren, wenn
bislang selbstverständliches Handeln aus einsichtigen Gründen nicht
mehr selbstverständlich erscheint.
Die Ethik als philosophische Disziplin greift diese Warumfrage
in systematischer Absicht auf und sucht plausible traditionell: allge-
meingültige und verbindlich notwendige Antworten über Bedingun-
gen eines gerechtfertigten, verantwortlichen Handelns.
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2. Zum Selbstverständnis der Ethik
Als eine wissenschaftliche Disziplin betreibt Ethik ihre Reflexi-
on in systematischer, reflexiver und prinzipieller Absicht:
– systematisch heißt: Die Ethik steht in Verweisungskon-
sequenzen, arbeitet mit spezifischen Methoden und kennt ihren spezifi-
schen Gegenstand. Die Ethik unter- wirft sich einer bestimmten Ord-
nung einer wissenschaftlichen Methodik, Begrifflichkeit und Doku-
mentation.
– reflexiv heißt: Die Ethik nutzt die Möglichkeiten bewussten
und gewollten Erfassens ihres Gegenstands/Fragebereichs. Begreifen,
Urteilen und Schließen d.h. der argumentative Bereich des Menschen
und seines Umgangs mit seiner Lebenswelt werden genuzt. Intersub-
jektive Kontrolle und universeller Nachvollzug werden dadurch
möglich.
– prinzipiell heißt: Die Ethik will Fragen in grundsätzlicher Ab-
sicht stellen, und entsprechende grundsätzliche Antworten erarbeiten.
Nicht ethische Sonderfälle sollen untersucht werden, bestenfalls viato-
risch Grundsätze ethischer Reflexion sollen reflektiert, bzw. argumen-
tativ gefunden werden.
Ethik als Wissenschaft ist somit keineswegs selbstverständlich ge-
geben, sondern erst, wenn das handelnde Subjekt bewusst und gewollt
sich einläßt und auseinandersetzt mit der Gegebenheit von Ethik.
Disziplinierte wissenschaftliche Erkenntnisse anzustreben, be-
deutet, in systematischer Absicht ausweisbare, intersubjektiv begrün-
dete Erkenntnisse anzustreben.
Eine wissenschaftliche Disziplin ist ein systematisch ausge-
wiesenes Erkenntnisbemühen und dessen Resultate.
Задания
1. Прочитайте тексты 1 и 2.
2. Озаглавьте каждый абзац текста 1.
3. Переведите текст 1 письменно.
4. Переведите текст 2 устно.
5. Объясните этимологию слова «Этика», используя информацию
данных текстов.
                                 Teil II                                             2. Zum Selbstverständnis der Ethik
                      Praktische reflexion                                           Als eine wissenschaftliche Disziplin betreibt Ethik ihre Reflexi-
                                                                              on in systematischer, reflexiver und prinzipieller Absicht:
                                                                                     – systematisch heißt: Die Ethik steht in Verweisungskon-
Text I. Ethik als Praktische Philosophie. Zum Begriff der Ethik               sequenzen, arbeitet mit spezifischen Methoden und kennt ihren spezifi-
1. Zur Etymologie und Geschichte                                              schen Gegenstand. Die Ethik unter- wirft sich einer bestimmten Ord-
       Zwei griechische Wurzeln werden zur Etymologie des Wortes              nung einer wissenschaftlichen Methodik, Begrifflichkeit und Doku-
Ethik angeboten:                                                              mentation.
       a) Ta ethika: die Sittenlehre des Aristoteles. Als philosophische             – reflexiv heißt: Die Ethik nutzt die Möglichkeiten bewussten
Disziplin und als Titel dieser Disziplin geht Ethik bereits auf Aristote-     und gewollten Erfassens ihres Gegenstands/Fragebereichs. Begreifen,
les zurück. Aristoteles sieht sich selbst in einer ethischen Tradition, die   Urteilen und Schließen d.h. der argumentative Bereich des Menschen
mit den Namen der Sophisten, des Sokrates und Platons benannt wird.           und seines Umgangs mit seiner Lebenswelt werden genuzt. Intersub-
       b) To ethos: Ethos. Ethos meint den gewohnten Ort, das Vertrau-        jektive Kontrolle und universeller Nachvollzug werden dadurch
te; das Überlieferte, das mit der Zeit zur Gewohnheit Gewordene, das          möglich.
Eingeschriebene, das im Herzen Eingewurzelte, den Charakter! Ethos                   – prinzipiell heißt: Die Ethik will Fragen in grundsätzlicher Ab-
ist das, was sich bewährt, was Leben gelingen lässt, das wahre Leben.         sicht stellen, und entsprechende grundsätzliche Antworten erarbeiten.
       Zunächst scheint Ethik das zu bedeuten, was im Denken und Tun          Nicht ethische Sonderfälle sollen untersucht werden, bestenfalls viato-
als das Gewohnte, Selbstverständliche angesehen wird. Doch lehrt die          risch Grundsätze ethischer Reflexion sollen reflektiert, bzw. argumen-
Geschichte, dass gewohnte Verhaltens- und Denkweisen im Verlauf               tativ gefunden werden.
der Zeit ihre Plausibilität verlieren. Neue Herausforderungen durch                  Ethik als Wissenschaft ist somit keineswegs selbstverständlich ge-
geschichtliche Veränderungen stellen das Gewohnte in Frage.                   geben, sondern erst, wenn das handelnde Subjekt bewusst und gewollt
       Immer dann, wenn überkommene Lebensweisen, Lebensprakti-               sich einläßt und auseinandersetzt mit der Gegebenheit von Ethik.
ken, Handlungsnormen individueller wie kollektiver Handlungssubjekte                 Disziplinierte wissenschaftliche Erkenntnisse anzustreben, be-
ihren Charakter der Selbstverständlichkeit und allgemeinen unwider-           deutet, in systematischer Absicht ausweisbare, intersubjektiv begrün-
sprochenen Geltung verlieren, wird nach dem WARUM überlieferter               dete Erkenntnisse anzustreben.
Praxis gefragt.                                                                      Eine wissenschaftliche Disziplin ist ein systematisch ausge-
       Die Ethik als wissenschaftliche Disziplin wird geboren, wenn           wiesenes Erkenntnisbemühen und dessen Resultate.
bislang selbstverständliches Handeln aus einsichtigen Gründen nicht
mehr selbstverständlich erscheint.
                                                                                                           Задания
       Die Ethik als philosophische Disziplin greift diese Warumfrage
in systematischer Absicht auf und sucht plausible traditionell: allge-
meingültige und verbindlich notwendige Antworten über Bedingun-               1. Прочитайте тексты 1 и 2.
gen eines gerechtfertigten, verantwortlichen Handelns.                        2. Озаглавьте каждый абзац текста 1.
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                                                                                 данных текстов.


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