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• Für viele Berufsgruppen gibt es eine Reihe von ''Berufstiteln":
- Als Arzt kann man zum "Medizinalrat", ja sogar zum Obermedizinalrat
bringen.
- Für den Kaufmann gibt es denn "Kommerzialrat;
- für den Landwirt den Ö konomierat.
- Und bei einer Karriere in der Wiener Staatsoper und im Burgtheater winken
die Titel "Kammersänger" bzw. Kammerschauspieler.
• Andere Völker müssen mit den nüchternen Formeln "Guten Morgen", "Guten
Tag", "Guten Abend', "Gute Nacht" und "Auf Wiedersehen" auskommen, dem Wiener
dagegen steht, was das Grüßen angeht , ein nuancenreicher Katalog zur Verfügung.
• Der gebräuchlichste Alltagsgruß ist nach wie vor "Grüß Gott". Jene freilich,
die freundschaftlich grüßen möchten, ohne dabei Gott ansprechen zu wollen, sagen :
"Ich begrüße sie". Die Skala der ehrerbietigen, noch heute gebräuchlichen
Begrüßungsformeln reicht von "Meine Hochachtung" über " Meine Verehrung" und
"Meine Ergebenheit" bis zu "Mein Respekt", die karikierte Abart "Habedieehre" nicht
zu vergessen.
• Zu Damen sagte und sagt man "Küß die Hand", und man sagt es nicht nur, man
tut es meist auch - wenn auch nicht immer.
• Das formelle "Auf Wiedersehen" kann zum "Adieu" verfeinert oder zum "Pfüat
die Gott" verinnerlicht werden.
• Von kleinen Kindern und lieben Menschen dagegen verabschiedet man sich
B(p)a-b(p)a, einem jener Wiener Worte, das sich bei aller Schlichtheit jeder
verbindlichen Schreibweise entzieht.
• "Servus" sagen junge Menschen und Freunde.
Das Schöne und Charakteristische an den Wiener Grußformeln ist, daß sie weit
über ihre eigentliche Zweckbestimmung hinaus ein Eigenleben führen.
"Küß die Hand" hat solche Verwendungsmöglichkeiten wie Gruß, Dank,
Bestätigung, Liebebeweis und Ausruf. Ebenso bezeichnend ist, dass die Wiener
"Habedieehre", "Pfüat die Gott" und "Servus" nicht nur als Gruß, sondern auch als
Ausruf des Entsetzens, der Ü berraschung, der Freude gebraucht werden.
(Gorbatschevskaja S.I./ Kosmin O. G. 1997, S. 32 ).
Die Anrede "Professor" für Lehrerinnen und Lehrer in Gymnasien (oder auch
etwa an der Pädagogischen Akademien) ist eine österreichische Besonderheit; es
handelt sich bei dieser Anrede:
• um einen Amtstitel im Unterschied etwa zum "ordentlichen
Universitätsprofesssor", der einen Lehrstuhl innehaben muss, um so genannt werden zu
dürfen;
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18 • Für viele Berufsgruppen gibt es eine Reihe von ''Berufstiteln": - Als Arzt kann man zum "Medizinalrat", ja sogar zum Obermedizinalrat bringen. - Für den Kaufmann gibt es denn "Kommerzialrat; - für den Landwirt den Ö konomierat. - Und bei einer Karriere in der Wiener Staatsoper und im Burgtheater winken die Titel "Kammersänger" bzw. Kammerschauspieler. • Andere Völker müssen mit den nüchternen Formeln "Guten Morgen", "Guten Tag", "Guten Abend', "Gute Nacht" und "Auf Wiedersehen" auskommen, dem Wiener dagegen steht, was das Grüß en angeht , ein nuancenreicher Katalog zur Verfügung. • Der gebräuchlichste Alltagsgruß ist nach wie vor "Grüß Gott". Jene freilich, die freundschaftlich grüß en möchten, ohne dabei Gott ansprechen zu wollen, sagen : "Ich begrüße sie". Die Skala der ehrerbietigen, noch heute gebräuchlichen Begrüß ungsformeln reicht von "Meine Hochachtung" über " Meine Verehrung" und "Meine Ergebenheit" bis zu "Mein Respekt", die karikierte Abart "Habedieehre" nicht zu vergessen. • Zu Damen sagte und sagt man "Küß die Hand", und man sagt es nicht nur, man tut es meist auch - wenn auch nicht immer. • Das formelle "Auf Wiedersehen" kann zum "Adieu" verfeinert oder zum "Pfüat die Gott" verinnerlicht werden. • Von kleinen Kindern und lieben Menschen dagegen verabschiedet man sich B(p)a-b(p)a, einem jener Wiener Worte, das sich bei aller Schlichtheit jeder verbindlichen Schreibweise entzieht. • "Servus" sagen junge Menschen und Freunde. Das Schöne und Charakteristische an den Wiener Gruß formeln ist, daß sie weit über ihre eigentliche Zweckbestimmung hinaus ein Eigenleben führen. "Küß die Hand" hat solche Verwendungsmöglichkeiten wie Gruß , Dank, Bestätigung, Liebebeweis und Ausruf. Ebenso bezeichnend ist, dass die Wiener "Habedieehre", "Pfüat die Gott" und "Servus" nicht nur als Gruß , sondern auch als Ausruf des Entsetzens, der Ü berraschung, der Freude gebraucht werden. (Gorbatschevskaja S.I./ Kosmin O. G. 1997, S. 32 ). Die Anrede "Professor" für Lehrerinnen und Lehrer in Gymnasien (oder auch etwa an der Pädagogischen Akademien) ist eine österreichische Besonderheit; es handelt sich bei dieser Anrede: • um einen Amtstitel im Unterschied etwa zum "ordentlichen Universitätsprofesssor", der einen Lehrstuhl innehaben muss, um so genannt werden zu dürfen; PDF created with FinePrint pdfFactory Pro trial version http://www.fineprint.com
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